Hallo zusammen.
Seit ich denken kann, nehme ich alles irgendwie vernebelt war. In Sehtests habe ich nie Probleme. Bin ich aber draussen, oder zu Hause, nehme ich alles irgendwie schwammig wahr. So, als wäre ich gerade aufgestanden. Nur wenn ich mich sehr konzentriere, fühlt es sich an, als würde eine Schicht über meinen Augen abfallen, und mir somit klare Sicht ermöglichen.
Im Zusammenhang damit, einer allgemeinen Konzentrationsstörung und extremer Müdigkeit, bekam ich mit 15 Jahren Ritalin verschrieben. Da gingen erwähnte Symptome weg, und ich nahm die Welt plötzlich ganz anders wahr: Alles wurde so fest und fassbar, als sähe ich das erste mal ohne Tunnelblick.
Leider bereitete mir dieser Wechsel so viel Freude, dass ich die Anfangseuphorie vom Start der Medikation mit der Zeit vermisste, und die Dosis immer mehr erhöhte. Mit der Zeit kam Alkohol hinzu, und im letzten Jahr, mit 19, weitere Drogen. In dieser Zeit kam die vernebelte Wahrnehmung natürlich wieder zurück, nur merkte ich das garnicht, weil ich entweder in der Ausbildung am Bildschirm hockte, im Bett verfaulte, oder mich an Parties mit Pushern vollstopfte.
Nun habe ich dieses Jahr bisher keine aufputschenden Drogen genommen, trinke viel Tee, mache wenn's geht Sport und zwinge mich zu strukturierten Tagesabläufen. Trinke im Vergleich zu vorher nur sehr wenig. Zum Tagesablauf gehören auch diverse Konzentrationsübungen in denen Ich versuche, mein Sichtfeld gesamtheitlicher wahrzunehmen. Das ist dann sehr schön, doch geht es sehr schnell wieder weg. Lesen, schreiben, rechnen und programmieren tue ich auch. Ich möchte die verschwendete Zeit der letzten Jahre nachholen.
Ich vermisse diese klaren Momente, in denen ich die Natur geniessen, in Gedanken schwelgen, und eine rauchen kann.
Nun meine eigentliche Frage: Da ich das Problem mit der visuellen Wahrnehmung schon früher, vor dem ersten Medikament/vor der ersten Droge, hatte: Gibt es irgend eine andere rationale Erklärung dafür? Stoffwechsel-technische Probleme schliesse ich aus, da ich mich gesund und bewusst ernähre, und genügend Bewegung habe.
Was sein könnte: Ich hatte als Kleinkind relativ oft die Möglichkeit, am Computer zu sein, und irgendwas zu spielen. Bin damals regelrecht in diese Welten versunken (nicht auf eine verdummende Weise, aber vielleicht hat die 2-dimensionalität was kapputt gemacht?)
Mein Smartphone habe Ich anfangs 2017 abgeschafft, und am Computer bin Ich manchmal Tage lang nicht, ohne dass ich bewusst auf ihn verzichte.
Gehe demnächst in die Berge, in der Hoffnung, dass das hilft.
Wäre für weitere Tipps sehr dankbar!