Hallo SelCater,
Ich hatte bis ins Erwachsenenalter Selektiven Mutismus - und habe erst sehr spät davon erfahren, dass meine Sprechblockaden etwas anderes als "extreme Schüchternheit" waren.
Ich hatte damals die Überzeugung, dass ich überall sprechen kann, wenn ich erst mal genug über Kommunikation weiß. :-)
Das hat lang gedauert, aber es hat für mich funktioniert. Ich war Anfang Dreißig, als ich die letzte Sprechblockade hatte.
(Heute ist mir klar, dass Wissen über Kommunikation allein nicht reicht. Mein Verhalten hat sich nach und nach durch neue Erfahrungen verändert, die ich über die Jahre gemacht habe.)
So lange wie bei mir sollte es bei niemandem dauern, finde ich.
Es ist viel leichter, die Sprechblockaden loszuwerden, wenn dir jemand dabei hilft. Das kann ein Psychotherapeut sein. Ideal sind in dem Fall Therapeuten mit einer Zusatzausbildung für Mutismustherapie, die Erfahrung mit dieser Störung haben. Es gibt auch Logopäden/Heilpädagogen, die sich darauf spezialisiert haben.
Ich weiß, dass es schwer ist, sich Hilfe von einem Profi zu holen. Wenn du einen Hausarzt hast, der dich unterstützen kann, wäre das ein guter Einstieg. Deine Mutter oder deine Schwester könnte dich begleiten und das Gespräch führen...