Die Angst, mit Menschen zu reden, kommt bei verschiedenen psychischen Problemen vor. Da du bereits in Behandlung bist oder warst, hat dein Therapeut sich über die Diagnose bestimmt bereits Gedanken gemacht.

Der Selektive Mutismus ist eine Sprechblockade, die in der Regel schon ab dem Kleinkindalter besteht und in bestimmten Situationen oder mit bestimmten Personen keine Kommunikation zulässt, während ansonsten normal gesprochen werden kann. Die mutistische Sprechblockade wird durch Stress/Druck noch verstärkt.

Das ist nicht das Gleiche wie eine "Sprechangst" und daher ist es absolut richtig, dass du abklären lässt, ob du eine Angststörung (z. B. soziale Ängstlichkeit) oder eine mutistische Sprechblockade hast.

Wenn sich aus dem Testergebnis und der weiteren Diagnostik ergibt, dass du selektiven Mutismus hast, dann ist es sinnvoll, weiter mit einem Therapeuten, der sich auf selektiven Mutismus spezialisiert hat, zu arbeiten.

Spezialisierte Therapeuten findest du z. B. über diese Verzeichnisse:
http://www.mutismus.de/forum-und-netzwerke/therapeutennetzwerk
oder
http://www.selektiver-mutismus.de/therapeutensuche/

Viele Psychotherapeuten ohne entsprechendes Fachwissen über selektiven Mutismus tun sich schwer mit Mutisten - vor allem dann, wenn die Sprechblockade auch gegenüber dem Therapeuten auftritt und ein Gespräch nicht möglich ist.

Die mutistische Blockade - sofern du Selektiven Mutismus hast - kannst du definitiv loswerden. Ein/e Therapeut/in, mit dem/der du vertrauensvoll zusammenarbeitest, wird dir dabei helfen.

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Schön, dass du dir um die Mitschülerin Gedanken machst. Als stilles Mädchen hätte ich mir damals in der 9. Klasse sehr gewünscht, dass ich so jemanden in meiner Klasse gefunden hätte.

Ich vermute, dass es für das Mädchen sehr unangenehm ist, wenn du sie vor der ganzen Klasse ansprichst oder wenn du sie verteidigst. Denn damit steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit - und dann kann sie bestimmt erst recht nichts sagen.

Wenn du aber eine Gelegenheit findest, ihr zu zeigen - vielleicht erst mal ohne viele Worte zu machen - dass du für sie da bist, dann kann sie vielleicht unter vier Augen mit dir sprechen.
Um ihr den Beginn zu erleichtern, kannst du ja über deine Interessen erzählen und dann fragen, ob sie das auch mag. So kann sie erst mal mit wenigen Worten antworten.

Es kann aber auch sein, dass sie selbst dann, wenn du es ihr leicht machst, eine Sprechblockade hat und einfach nicht antworten kann und deshalb eigenartig reagiert. Dann sei bitte nicht enttäuscht oder beleidigt.

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Wenn du Zeit brauchst, "um warm zu werden", bevor du mit jemandem sprichst, deutet das eher auf Schüchternheit hin.
Leise zu sprechen ist ein Verhalten bei Schüchternheit. Ein Mutist spricht gar nicht (oder allenfalls zwei, drei Wörter unter extremer Überwindung).

Wenn es Menschen und/oder Situationen gibt, bei denen du auch nachdem du sie schon kennst, kein Gespräch führen kannst, ist selektiver Mutismus denkbar.

Die Grenze ist fließend und eine konkrete Diagnose können nur Fachleute stellen. Ideal sind in dem Fall Therapeuten mit einer Zusatzausbildung für Mutismustherapie, die Erfahrung mit dieser Störung haben.

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