Zuallererst: Nein, ein Mischpult brauchst du nicht, denn du hast ja ein Audio-interface. Um es einfach zu sagen, nutzt man ein Audio-interface zum Aufnehmen und ein Mischpult im Live-einsatz zum Mischen (wie der Name schon sagt). Ein Audio-interface ist eigentlich auch ein digitales Mischpult, mit dem einzigen Unterschied, dass es das Signal am Ende digital an den PC ausgibt.
Im Prinzip hast du jetzt fast alles, du brauchst nur noch ein Mikrofonkabel (von XLR auf XLR ) und einen Popschutz (ca. 10 Euro), damit bei den Explosivlauten (z.B. "P") nicht zu viel Luft an die Membran kommt, weil das sonst ziemlich störend klingt.
Ein Mikrofonständer ist natürlich sinnvoll, damit du das Mikrofon nicht die ganze Zeit in der Hand halten musst, außerdem kann es dadurch zu Nebengeräuschen kommen. Das t.bone SC400 ist nicht besonders schwer, deshalb sollte das Millenium MS-2003 (15€) ausreichen.
Ich fasse noch einmal zusammen: Du brauchst noch ein Mikrofonkabel (z.B. Sssnake Sm6 für 5€), einen Popschutz (z.B. Pronomic PK-2 für 10€) und ein Mikrofonstativ (z.B. Millenium MS-2003) für 15€). Damit wäre deine Aufnahmekette vollständig.
Zum Aufnehmen verbindest du dein Mikrofon mittels XLR-Kabel mit deinem Audio-interface und das Audio-interface mit deinem Computer. Damit das Mikrofon funktioniert, musst du die Phantomspeisung am Interface aktivieren und sowohl den Treiber für das Interface als auch Cubase AI als Recordingsoftware (mitgeliefert) installieren.
Dann solltest du das Mikrofon in die Spinne stecken und diese an das Stativ schrauben. Für Gesangs- oder Sprachaufnahmen musst du das Stativ so hoch einstellen, dass dein Kopf beim Sprechen/Singen gerade ist und nicht nach oben oder unten geneigt ist. Den Popschutz befestigst du am Stativ und richtest diesen so aus, dass er etwa 10 cm vom Mikrofon entfernt ist.
Du selbst solltest etwa 30cm vom Mikrofon entfernt sein, da sonst der Nahbesprechungseffekt auftritt (=es klingt sehr basslastig). Du kannst aber auch selber mal verschiedene Abstände ausprobieren und dann entscheiden, was für dich am besten klingt.
Anschließend geht es ans Auspegeln: Du drehst den Gain-Regler so weit auf, dass das Signal so laut wie möglich ist, ohne zu übersteuern. Das machst du am besten, indem du in Cubase schonmal eine Aufnahme startest, und dir dann die Audiospur anschaust: Das Signal darf niemals die Ränder berühren!
In professionellen Tonstudios nimmt man Gesang immer trocken auf, d.h. ohne Hall. Deshalb sind Gesangskabinen immer mit Schaumstoff ausgekleidet, welches Reflexionen verhindert. Da du Zuhause wahrscheinlich keine Gesangskabine hast ;), würde es sich anbieten, die Aufnahmen im Wohnzimmer zu machen. Denn dort sind ja meistens viele schallhemmende Gegenstände (Teppich, Sofa etc.). Damit die Aufnahme nachher aber etwas voller klingt, fügt man den Hall bzw. Raumklang in der Regel nachträglich hinzu. Das ist auch mit Cubase AI möglich.
Wenn du diese Hinweise beachtest, solltest du eigentlich gute Resultate erzielen.
Viele Grüße von SteinwayFreak