Beide Zeitungen sind konservativ und ihrem Selbstverständnis nach, politisch als "bürgerlich" einzordnen. Den Unterschied machen in der Hauptsache zwei Aspekte aus:

  1. Die WELT befindet sich in einer inhaltlichen Abhängigkeit zum "Springer-Mainstream", in der Vergangenheit teilweise sogar mit ostentativer Übereinstimmung in der Stigmatisierung politischer Gegner. Das Akronym DDR, von der gesamten Springer-Presse kategorisch in An- und Abführung gesetzt, mag hier als Beispiel gelten.

  2. Die FAZ war selbst in Zeiten gesellschaftlich verhärteter Positionen (innenpolitisch beginnend mit den späten '60ern und außenpolitisch mit den Anfängen der Entspannungspolitik, Stichwort "Ostverträge") dafür bekannt, eine Vielzahl namhafter Gastkommentatoren auch kontrovers diskutieren zu lassen. Diese journalistische Praxis hat zum Beispiel außerhalb des politischen Segments zum besten Feuilleton aller deutschen Printerzeugnisse geführt.

Inzwischen sind beide Zeitungen eher konturlos geworden. Ich persönlich bevorzuge zwar immer noch die FAZ, aber stets in "Kombination" mit der FR (Frankfurter Rundschau) und einmal wöchtenlich der ZEIT. Außerdem kann ich mit dieser Auswahl meinem grundsätzlichen Boykott aller Springer-Produkte Rechnung tragen.

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Da du selbst schon auf "Making History" gestoßen bist, würde ich zur Abwechslung vielleicht mal eine interessante Milieu-Studie (politisch, gesellschaftlich, persönlich) vorschlagen. Mir fiele diesbezüglich spontan "Tod an der Ruhr" von Peter Kersken ein, der vor einem kriminalistischen Hintergrund das Bild einer Epoche im Ruhrgebiet zeichnet, als im Kohlerevier noch das Preußische Landrecht galt.

Wir reden bei "Tod an der Ruhr" von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert mit einer verdammt lebensnahen Darstellung der damaligen Zustände. Kein Wunderwerk der Literatur, aber sprachlich niemals trivial und inhaltlich "lehrreich", weil der Autor über erstaunliche Detailkenntnisse verfügt.

Was fehlt, ist der Humor. Da reicht es noch nicht einmal zu einem belustigten Augenzwinkern.

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Neben den "üblichen Verdächtigen" empfehle ich i.d.R. zwei "Werke", in denen sich der Geist der Aufklärung aus philosophischer und psychoanalytischer Sicht widerspiegelt. Dabei handelt es sich einerseits um die "Briefe an den Herzog von Augustenburg" von Schiller (auch: "Augustenburger Briefe") und andererseits um die Veröffentlichung des Ehepaares Magarete und Alexander Mitscherlich "Die Unfähigkeit zu trauern".

In den Augustenburger Briefen liefert Schiller einen Eindruck vom Denken einer Epoche, die zwischen Säkularisierung und gottgläubigem Devotismus ihre neue Ordnung gesucht hat. Das Ehepaar Mitscherlich behandelt indes das kollektive Scheitern der deutschen Nachkriegsbevölkerung, die aus Narzissmus keine hinreichende Distanz zu den Geschehnissen des Dritten Reiches aufbauen konnte und wollte.

Was beide Werke für mich interessant macht, ist ihr konkreter Bezug zum jeweils herrschenden Zeitgeist und die konfrontative Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Zuständen ihrer Epochen.

 

 

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Die Frage ist eher juristischer Natur: Es können nur Handlungen verfolgt werden, die auch strafbewährt sind.

In Deutschland ist der Besitz, aber nicht der Konsum von Drogen strafbar (unter der Einschränkung, dass dadurch keine anderen Vorschriften verletzt werden, wie zum Beispiel die Teilnahme am Straßenverkehr unter Drogeneinfluss).

Etwas komplizierter wird der Sachverhalt hinsichtlich der "Darstellung einer Straftat". Aber auch hier gilt, dass die künstlerische Freiheit nur dann beschränkt werden darf, sofern gegen ranghöhere Gesetze verstoßen wird (z.B. Gewaltverherrlichung; Verwendung verbotener Schriftzüge/-zeichen etc.).

Unter diesen Aspekten wäre es also durchaus denkbar, dass ein entsprechender Video-Clip (wie von dir beschrieben) nur in bestimmten Ländern gezeigt werden darf, möglicherweise sogar noch nicht einmal in dem Land, in dem der Clip produziert wurde.

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Die fünf Steine im eigenen "inner table" besetzen nicht nur die natürliche "6" für geschlagene Steine des Gegners, sondern liefern zudem das wichtige "Depot" für alle Wurfkombinationen, mit denen im "inner table" ein Prime gestellt werden kann (unter Zuhilfenahme der drei Steine auf der "8" im "outer table").

Die Stellung der fünf eigenen Steine im "inner table" ist an sich noch keine gute Position. Genau genommen handelt es sich bei diesen Steinen bisweilen (je nach beabsichtigter Taktik) sogar um das strategisch "wertloseste" Material, da von ihnen für den Gegner nur dann eine echte Gefahr ausgeht, wenn die Grundstellung bereits in mehrere Primes im "inner table" aufgelöst wurde.

Aus dem gleichen Grund wird mit der Wurfkombination 6-4 auch zu Beginn eines Spiels kein Prime auf der "2" gebildet, um diese Steine nicht frühzeitig "aus dem Rennen" zu nehmen. Bei zu offensiv gestellten, eigenen Primes im "inner table" wird dem Gegner nämlich die Möglichkeit zu einem "anchor" (hoher Anker von 22 bis 24, niedriger Anker von 19 bis 21) geboten (Gefahr für eigene nachrückende Blots!!!).

Merke: Der Prime auf der "6" ist relativ zu bewerten. Zu welchem Zweck und wie dieser Prime aufgelöst wird, sollte also hinsichtlich der verfolgten Spieltaktik gut überlegt sein.

 

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Ich bevorzuge stressbefreites "Cruisen" und dementsprechend das zeitlose "R66-Feeling" und die dazugehörende (überwiegend westcoast-angehauchte) Rockmusik oder Blues, gerne auch mit Jazzeinflüssen.

Meine 10 Alltime-Favorites beim Autofahren:

1. Pinball Wizzard - The Who

2. Perfect Skin - Lloyd Cole

3. Boys of Summer - Don Henley

4. Fread Bear - Ted Nugent

5. Hightime for Crusaders - Jane

6. After Midnight - Eric Clapton

7. The Healer - John Lee Hooker und Carlos Santana

8. Voices - Russ Ballard

9. Gerdundula - Status Quo

10. Streetwalker - Jan Akkerman

 

Diese Auswahl dürfte zwar kaum den Geschmack des Fragestellers treffen, was die Vorschläge aber trotzdem nicht schlechter macht. ;-)

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Ich kenne nur das Buch "Die Macht der 3" von Hans Dominik. Dabei handelt es sich um das Genre Science-Fiction. Die Handlung schildert einen politischen Konflikt (zwischen GB und den USA), der mit wissenschaftlich nicht verifizierbaren Methoden geführt wird.

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Sofern es sich um einen Querschnitt nach literarischer Bedeutung handeln soll, sähe meine persönliche Rangfolge (ungeordnet) ungeachtet der Sprache des Verfassers und des ursprünglichen Erscheinungslandes so aus:

  • Die Blechtrommel (Grass)

  • Faust (Goethe)

  • Der Prozess (Kafka)

  • Berlin Alexanderplatz (Döblin)

  • Der Mann ohne Eigenschaften (Musil)

  • Ulysses (Joyce)

  • Krieg und Frieden (Tolstoi)

  • Der Zauberberg (T. Mann)

  • Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Böll)

  • Exodus (Leon Uris)

Ist demgegenüber jedoch "lediglich" ein Abriss historischer Epochen gemeint, böten sich die folgenden Bücher an:

  • Die schönsten Sagen des klassischen Altertums (Schwab)

  • Ein Kampf um Rom (Felix Dahn)

  • Der Medicus (Einzelband aus der Trilogie von N.Gordon)

  • Die Kathedrale des Meeres (Falcones)

  • Die Kuppel des Himmels (Fleming)

  • Mississippi-Saga (Steuben)

  • Die Söhne der Großen Bärin (Romanzyklus von Welskopf-Henrich)

  • Irrungen, Wirrungen (Fontane)

  • Buddenbrooks (T.Mann)

  • Das Boot (Buchheim)

Abschließend noch ein persönlicher Buchtip: "Making History" (Stephen Frey; auch als Übersetzung ins Deutsche)

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Das notwendigste "Allgemeinwissen" lässt sich auf die Informationen begrenzen, die die Grundlage der Kulturform bilden, in der man sich selbst bewegt. Dieses "Wissen" ermöglicht den weiteren Umgang mit allen übrigen Informationen. Für uns Westeuropäer bedeutet das Kenntnisse über die Aufklärung und den Humanismus.

Der "Rest" erschließt sich in logischen Abfolgen. :-)

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Die Kurzgeschichte, nach der hier gesucht wird, ist "Die Verwandlung".

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Moin!

Ich habe inzwischen erfahren, dass es sich um den Film "Dealers - ein schmutziges Geschäft" handelt. Der Film trug tatsächlich den Originaltitel "Big Business" und ist zur gleichen Zeit wie die TV-Serie "Capital City" (1989) entstanden.

PS

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Als Einführung in die Thematik eignet sich der historische Abriss "Frauenbewegung und Feminismus" von Ute Gerhard.

Gerhard hat zudem ein mehrteiliges Werk herausgegeben und kommentiert, das zum Grundlagenfundus des Gesamtthemas gezählt wird: "Klassikerinnen feministischer Theorie".

Weitere Quellen finden sich in beiden Werken.

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Da ist er wieder, der Kardinalsfehler, eine Buchvorlage unter Mithilfe ihrer cineastischen Ausschlachtungen hinterfragen zu wollen.

Der Harry-Potter-Schund ist eine leidige Ausnahme. Merke: Nicht jeder Autor prostituiert seine Grundidee für das kommerzielle Wechselspiel von Auflage und "Endlos-Kino".

Als Puzo "Der Pate" schrieb, besaßen Bücher und Filme noch ihre höchst eigenständigen Bedeutungen.

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Ich empfehle wärmstens das ultimative Standardwerk der gesammelten Reden: "Reden, die die Welt bewegten", herausgegeben von Karl Heinrich Peter, Cotta-Verlag, 1963 (damals noch ohne ISBN).

Die Sammlung umfasst ca. 60 Original-Reden, angefangen vom "Aufruf zum Kreuzzug" von Papst Urban II, über (z.B.) Chamberlain, Clemenceau, Stresemann, bis Hirohito und Heuss (alle in deutscher Übersetzung, oder in der deutschen Original-Form belassen und zeitgeschichtlich chronologisch geordnet).

Zusätzlich bietet das Werk eine Auswahl an zeitgenössischen Aufsätzen (List, Hugo, Lassalle, Zola etc.), die historisch nicht eindeutig einer gehaltenen Rede zugeordnet werden können, aber der Textart entsprechen.

Bemerkenswert ist die Vielzahl der gelisteten Reden, wodurch ein kompletter Abriss aller epochal wichtigen Ereignisse quasi "nebenbei" geliefert wird.

UNERREICHT!!!

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Die Zeitangabe "uralt" ist natürlich wenig aussagekräftig. Da du ausdrücklich auf Oldfield's "Moonlight Shadow" hingewiesen hast, gehe ich mal davon aus, dass deine bevorzugte Musikrichtung eher unter "Pop" oder "Mainstream" einzuordnen ist. Andernfalls hättest du dich nämlich nach Oldfield's Standardwerk "Tubular Bells" erkundigt und nicht eine seiner beiden kommerziell erfolgreicheren Singles ("Moonlight Shadow"; "Shadows on the Wall") zum Gegenstand deiner Frage gemacht.

Weil deine Frage im Grunde nur nach dem Gießkannenprinzip beantwortet werden kann, empfehle ich dir den nachfolgenden Link. Dort kannst du nach Jahren geordnet die jeweils top-platzierten 100 Singles nachvollziehen und dir deine Favoriten 'raussuchen.

http://www.musiksampler.de/single_charts.html

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Ich bevorzuge Plattformen für Online-Spiele (explizit bei Backgammon), die eine 100%ige Zufälligkeit der Wurfquoten nachweisen können.

Damit scheiden z.B. "Party-Backgammon" und auch die beliebte "MSN-Gaming-Zone" aus.

Mein persönlicher Tip ist die Plattform "BGroom" (per Google zu finden und als vollständiger Client für Fun- und Money-Games zu laden). Außerdem verfügt "BGroom" über einen 24h-Support, der sich bei auftretenden Fragen oder Problemen unverzüglich rückmeldet. Das simulierte Board ist optisch ansprechend, mit einer übersichtlichen Bezeichnung versehen und deshalb auch für Anfänger geeignet.

Das Spielen auf "BGroom" ist kostenlos, sofern man lediglich zur reinen Freude am Backgammon spielen möchte.

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Auch wenn es "eurofuchs2" sicherlich gut gemeint hat, solltest du etwas weniger euphorisch auf den von ihm verlinkten Text reagieren. Denn in dieser "Analyse" wurde so ungefähr alles falsch gemacht, was sich in einer "Sachtextbearbeitung" falsch machen lässt.

Die vorliegende Arbeit entbehrt jeder strukturierten Form. Schon in die ungeordnete "Einleitung" lässt der Autor analysierende Elemente einfließen ("um dies zu erreichen"; "Anapher"; "um zu verdeutlichen"; "Abneigung" etc.). Eine zeitliche und räumliche Einordnung der Rede findet bis auf den Hinweis in der eigentlich vollkommen überflüssigen Überschrift gar nicht statt. Auch der geschichtliche Kontext bleibt unerwähnt.

Desweiteren arbeitet sich der Autor/Schüler chronologisch durch die vorliegende Rede, wobei sprachliche Analyse und inhaltliche Deutung parallel verlaufen. So wird die Arbeit zu einer Aneinanderreihung von fragmentarischen Interpretationsansätzen, die überwiegend aus rein subjektiven Annahmen bestehen.

Ich rate Schülern der neunten Klasse dazu, sich streng an die Reihenfolge "Einleitung + sprachliche Analyse + inhaltliche Analyse + Fazit (ggf. Deutung)" zu halten. Eine Abweichung von diesem Schema verunsichert nicht nur den Schüler selbst, sondern erschwert dem Korrekteur das Nachvollziehen der präsentierten Gedankengänge.

Der größte Fehler liegt nämlich darin, dass sich der Autor/Schüler keine "Außenansicht" auf den Text verschafft hat. Er folgt lediglich der eigenen Einschätzung des Textes und versucht, die noch ausstehende Analyse dieser individuellen Wahrnehmung anzupassen. Vereinfacht ausgedrückt will der Autor/Schüler mit der Analyse seine eigene Textdeutung bewahrheiten.

Tip: Weiterführend kann bei der Analyse eine politischen Rede auch die Frage sein, inwieweit sich der Redner an die bekannte Struktur einer "Erörterung" gehalten hat. Das heißt konkret: Wie sind die Anordnung und die Formulierungen von These und Antithese gewählt?

Noch einmal: In der neunten Klasse ist die klare Struktur einer Arbeit die halbe Miete!

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Es gibt meines Wissens nach keine filmische Umsetzung des Stoffes, die online verfügbar wäre.

Falls dein Interesse aber groß genug ist, kann ich auf eine Theater-Inszenierung von Peter Heusch (BRD, 1986) verweisen, die im Verlag "Matthias-Film" erschienen ist, leider nur im alten Format VHS und mit ca. 35 Euro auch nicht gerade kostengünstig.

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Ich bevorzuge als Buchgeschenk seit jeher die Biographie des römischen Kaisers Claudius von Robert von Ranke-Graves ("Ich, Claudius, Kaiser und Gott").

Die deutsche Version ist zwar nur ein zusammengekürzter "Abklatsch" des englisch-sprachigen Originals, lässt aber zu keiner Zeit die teilweise beissende Ironie im Umgang mit der römischen Geschichte vermissen. Sprachlich ist auch die deutsche Übersetzung ein Hochgenuss (das Original wurde 1934 geschrieben), zumal sich gerade darin die vom Autor beabsichtigte Pointe begründet, einen stotternden Kaiser mit einer derartigen Eloquenz zu beschreiben.

"Ich, Claudius, Kaiser und Gott" ist ein zeitloser Klassiker, der nicht mit philosophischen und hochmodernen Ansätzen geizt.

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Auf deine konkrete Frage gibt es eine sehr konkrete Antwort: Das gegenständliche Zitat wird als das "Anna-Karenina-Prinzip" bezeichnet und soll zum Ausdruck bringen, dass der Zustand "Glück" von vielen Faktoren abhängig ist, während lediglich das Fehlen einer einzigen Komponente dieses "Glücks" bereits zu "Unglück" führt.

Die meisten Interpretationsansätze verweisen sehr richtig auf den bürgerlichen Realismus und stellen ebenso richtig einen literarischen Bezug zu "Madame Bovary" oder "Effi Briest" her. Trotzdem sehe ich eine größere thematische Nähe zu "Irrungen, Wirrungen".

Letztlich geht es aber in all diesen literarischen Vorlagen um ein persönliches Scheitern der Protagonisten wegen Nichterfüllung gesellschaftlich bedingter Grundvoraussetzungen für die allgemein (und jeweils epochal) angenommene Form von "Glück".

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