Ich wohn in der schönsten Stadt der Welt. Ihr wisst, das kann natürlich nur Zwickau sein.Meine Eltern sind in der DDR aufgewachsen, aber man sieht ihnen das nicht an.
Wir sind heute mit dem Zug nach Paris gefahren und wir sind mehrmals umgestiegen, darunter auch in Bochum, ich glaube, der Ort hieß Bochum Wattenscheidt.
Als meine Mutter an dem DB Infoschalter freundlich gefragt hat, wann der Zug abfahren würde und welcher das wäre, machte der sich über die lustig und meinte, die aus der Zone hätte man doch lieber nie in unser land gelassen, die wären ja zu dumm, um zu lesen. Sie hat nicht gesehen, dass das auf der Fahrkarte stand.
Daraufhin ist mein Vater ausgerastet und meinte ,was fällt dem Mann nur ein, seine Frau einfach so zu beleidigen und auch die Menschen aus der ehemaligen DDR. Er meinte, das wären auch Deutsche und keine Menschen zweiter Klasse. Der Mann hat meine Eltern wohl an ihrem leichten ostdeutschen Dialekt erkannt.
Das Phänomen ist denke ich auch gesellschaftlich tief verankert. 95 Prozent der Unternehmenssitze sind im Westen und das Bruttoinlandsprodukt vom Westen ist fast 10 mal höher als im Osten. Außerdem heißt es immer, die im Osten wären alle rechtsextrem und gegen Flüchtlinge und alle wollen nur das Geld von denen aus dem westen. Irgendwie ist der Westen, so denke ich laut Nachrichten, in jedem Punkt überlegen und es gäbe immer noch zwischen Ost und West und das 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Aber wieso?