Manchmal scheint einem diese Lösung akzeptabel, nicht wahr? Sich einfach zu verabschieden. Aber es gibt ein paar ganz gute Gründe, das nicht zu tun, die ich mir auch immer mal wieder vor Augen führen muss.
Erstens, irgendwann ist es sowieso vorbei, da wäre es im Grunde genommen Verschwendung, das Ende vorzuverlegen. Es kann noch einiges Gutes passieren. Das führt zu zweitens.
Es gibt, bei aller Beschissenheit, immer wieder viele kleine gute Dinge. Wenn es einem schei#e geht, dann glaubt man manchmal nicht recht daran und redet sich alles schlecht. Aber die meisten Sachen passieren ohnehin ungeplant.
Es sind vor Allem auch die kleinen Sachen, auf die es ankommt. Der Geruch der Jahreszeiten. Spaziergänge im Herbst. Schwimmen im See. Wellenrauschen. Ein guter Witz. Eine freundliche Geste irgendeines Fremden, und sei es nur ein Türaufhalten. Das sind... Sachen die mir gefallen. Vielleicht gibt es für dich was anderes.
Man muss nicht einmal immer nur glücklich sein. Selbst Melancholie kann einen tragen. Und es ist okay, wenn es einem manchmal schlecht geht. Das gehört dazu, und man reift daran.
Das Thema ist nicht ganz einfach. Ich habe mir einmal gesagt, dass ich, wenn ich mein Leben beenden wollen würde, dies niemals aus einer Depression heraus tun dürfte, sondern warten würde, bis ich wieder rational denken kann, um dann die Situation neu zu bewerten und zu überlegen ob es tatsächlich meine rationale Entscheidung ist, das zu tun. Das ist es in der Regel nicht.
Es ist besser, zu leben.