Gibt es auch Religionen, die keine Götter haben?
Ursprung der Religion ist die Verehrung verstorbener Angehöriger (Ahnenverehrung). Im Alten Rom hatten die Häuser (geschmückte) Hausaltäre vor denen man mit seinen Verstorbenen reden und sie um Rat fragen konnte, die in der Erinnerung lebendig und leibhaftig vorhanden waren. Daraus entwickelte sich die abstraktere, organisierte Religion und das Beten zu einem abstrakten (unvorstellbaren) Gott. Die Bibel war ursprünglich ein Erfolgs-Lehrbuch, denn sie enthielt Regeln wie man ein gottgefälliges, also segensreiches (= glückliches) Leben führen sollte. Dazu muss man wissen, dass heute das Rechtswesen (die Paragrafen und die Gerichte) das Zusammenleben der Menschen ordnen und regeln. Noch im Mittelalter regelte die (z.B. weltlich vom Vatikan organisierte) Religion mit Tugenden und Sünden das Zusammenleben der Menschen. Hintergrund und Kern des Glaubens an einen Gott ist das (richtige !) Beten, das eine Art von Mental-Training ist: Indem man Gott um etwas bittet, übt man die Vorstellung von dem, was man möchte, und den Glauben daran, dass man es bekommt. Durch wiederholtes Beten lebt man sich sozusagen in eine neue Rolle im Leben ein. Dazu kommt, dass das (richtige !) Beten psychische Probleme und Konflikte lösen kann. Der Pferdefuß beim Beten ist allerdings die Überlagerung mit ABERGLAUBEN, also mit falschen Vorstellungen. Gott schwebt nicht irgendwo im Universum, in einem "Himmel" oder sonstwo, sondern Jesus sagte, dass der Körper der "Tempel Gottes" sei. Dies kann so ausgelegt werden, dass ein Betender im Grunde mit sich selber redet, nämlich mit einer anderen Form von Bewusstsein, das man als "Höheres Selbst" bezeichnen könnte. Dies alles und noch mehr versteht man erst durch die Evolutionslehre: Wir werden evolutionsbedingt von unseren Gefühlen gesteuert, der "Kopf" steuert nur die Details der Ausführung von Gefühls-Befriedigungen. ZUERST haben wir Hunger, DANN lenkt uns der Kopf dorthin, wo es was zu Essen gibt. Die nicht bewussten, die verdrängten (unterdrückten) Gefühle nennt man abstrakt das Unbewusste. Das Beten kann die Gefühls-Lage und damit das Leben verändern. Dazu zusammengefasst: "So lange sich die Gefühle (bestimmten Dingen, Vorstellungen oder Situationen gegenüber) nicht ändern, so lange ändert sich im Leben nichts." Mit dem Zusammenreissen des Kopf-Willens erreichen wir LANGFRISTIG nichts, denn wir sind 100%-ige Gefühlswesen, obwohl man uns oft verkehrt herum erzogen hat, nämlich zur Unterdrückung und Verdrängung unserer wahren Gefühle, damit wir parieren und wie erwünscht funktionieren. Mit dem Beten, der Zwiesprache mit Gott, kann man auch zu seinen wahren Gefühlen, zu seinem wahren Selbst finden. Kern der Religion ist das Beten, wozu der Glaube an Gott ein Hilfsmittel ist. Gott ist in uns, nicht außerhalb, auch nicht in der Hostie. Religionen ohne Gott haben andere Methoden zur seelischen Weiter-Entwicklung.