Die bundesdeutsche Spielart der Demokratie ist in der Tat absolutistisch geworden. Ein kluger Mann bezeichnete sie unlängst sinngemäß als „Diktatur mit liberalem Anstrich“.
Ich bezeichne den Großteil der westlichen Demokratien als „Coca-Cola-Demokratie“:
Stell dir eine Coca-Cola-Kiste vor. Sie ist mit verschiedenen, bunten Flaschen gefüllt. Coca-Cola, Fanta, Lift, Sprite, Mezzo-Mix und viele weitere Coca-Cola-Produkte.
Und jetzt darftst du wählen! Such‘ dir eine Flasche aus - wähle, mach‘ dein Kreuzchen!
Du glaubst nur, dass du die Wahl hast. Am Ende wählst du stets die Coca-Cola-Company.
Wie sich so etwas ändern kann?
Im Idealfall: du wählst eine Flasche, die nich zu Coca-Cola gehört. Das merkst du daran, dass alles getan wird, um dich von dieser Wahl abzubringen. Dem Stimmvieh (denn das sind wir in den Augen fast aller Regierenden) wird suggeriert, es wäre unheimlich mutig „Gesicht zu zeigen“ und zu boykottieren, wo immer möglich. Dann werden Veranstaltungen vom Betreiber der Räumlichkeiten gekündigt, den Politikern der Zutritt in Gaststätten verwehrt, Zimmerbuchungen nicht angenommen und dergleichen „mutiges“ Verhalten mehr.
Auch der Staat mischt fröhlich am Agitationskurs gegen diese Flasche mit und infiltriert deren Organisation mit klugen Köpfen, die nicht nur dem Staat regelmäßig Bericht über die inneren Vorgänge erstatten, sondern auch alles daran setzen, den inneren Zusammenhalt dieser Partei zu zerstören. Ist diese Partei stark genug, kann sie sich solcher Informanten und Intriganten entledigen.
Gewinnt diese Partei dann auch noch genügend Stimmen, so kann sich auf demokratischen Wege sogar in einer bundesdeutschen Diktokratie noch etwas zum Guten ändern.
Ob das selbst heute noch möglich wäre? Ich zweifle sehr daran. Dafür wurde einfach schon zuviel kaputt gemacht, wurde zuviel verändert, um das noch friedlich auf die Reihe zu bekommen.