Hey, ich weiß das ist ein Jahr her, und ich hoffe die Geschichte ist nicht (wie meine tausend angefangenen) in irgendeinem Archiv verstaubt.
Einfach weil das Thema so verdammt wichtig ist, und sich so viele Menschen freuen, Repräsentation zu erleben.
Ich habe für die Erklärung gerade ziemlich lange in meinen Notizen gekramt, und zwei Texte gefunden, die das Gefühl eigentlich nicht besser beschreiben können.
Zwischen ihnen liegt ungefähr ein Jahr, im ersten hatte ich mein inneres Outing zu meinem Aromantischen Teil noch nicht.
Auf dem Weg vom ersten zum zweiten Text hatte ich den Versuch einer romantischen Beziehung, mit einer Person die ebenfalls Aromantisch ist, weil wir es beide nicht wussten.
Es war kompliziert und anstrengend, aber letztendlich sind wir immernoch ziemlich enge, wenn nicht sogar beste Freunde.
"Okay.
Ich schreibe zu viele Texte, vor allem mit dem Gedanken, dass ich sie später poste.
Bei dem hier weiß ich es echt noch nicht.
Denn er ist für mich.
Oder vielleicht für ausgewählte Menschen.
In meiner Welt bin ich wieder 13.
Sitze unter meinem Bett, und schreibe einen Text um mich zu finden.
Mit 13 habe ich es schonmal gemacht, also angefangen zu suchen, nur habe ich mich auf dem Weg zu mir selber verloren.
Schon mit 9 habe ich Bücher gelesen. So viele Romane. Lovestorys.
Ich dachte das kommt mit der Zeit.
Dann ist man 13, 14, hat die erste Beziehung. - aber ich war ja noch nicht 13.
Ich hatte noch Zeit.
Mit der Zeit wurden die Charaktere älter, und ich mit ihnen.
Ihre Probleme wurden anders, es ging nur noch um Liebe.
Fanfiction, die auf dem ✨einen✨ Thema aufgebaut waren.
Ich las die Szenen, und ja okay, sie existierten halt.
Die Filme der Wörter waren in meinem Kopf, so wie ich sonst in der Handlung drin war, war es hier nur etwas vor meinen Augen, als ob ich mich mit jeder weiteren Vorstellung entfernte.
Und bis heute weiß ich nicht, wie sich Schmetterlinge wirklich anfühlen. Oder vielleicht doch - nur dann scheinen die Autoren imenz zu übertreiben...
Lange habe ich es versucht, darauf zu schieben, dass ich nicht straight bin.
Dass ich die richtige Person noch nicht gefunden habe, und vor allem unreif bin, alles wegen meiner Körpergröße noch nicht entwickelt ist, und deswegen "nichts" funktioniert.
Wir versuchen Zwanghaft Tabus zu brechen. Und doch Ja. Wir brechen Tabus, die keine mehr sein sollten, bei denen es leichter ist, versteifen uns darauf, weil es haben ja schon einige gemacht und vergessen dabei, dass es noch andere gibt.
So viele wichtige Themen, unter deren andere Menschen leiden.
Zum Beispiel, dass unsere Gesellschaft so verdammt Sex Orientiert ist.
Und die, die diesen "Akt" nicht zum Leben brauchen, sind einfach ausgeschlossen, werden nicht beachtet, fühlen sich alleine, weil es etwas "falsch" an ihnen ist, sie noch "unnormaler" sind als andere.
Wenn du dich als Asexuell Outest, wird es dir abgesprochen, dir fehlt die Erfahrung, du hast noch Zeit.
Ja, vielleicht habe ich noch Zeit, aber bis dahin weiß ich, dass ich den ganzen Scheiß nicht brauche, und meine Beziehung mit der höchsten Emotionalen Bindung, Umarmungen & ähnlichem wichtiger ist als Sex und Masturbation.
Ich sehe in meinen Augen keinen Grund dazu.
Vielleicht, weil ich dabei auch einfach weniger Empfinde als bei anderen Sachen.
Aber genau das, muss enttabuisiert werden, ich möchte einen Roman lesen, in dem die Hauptprotagonisten sich annähern und nicht zusammen kommen.
Einen Roman, dessen 21 Jährige Protagonisten ohne Andeutungen oder Szenen in die Richtung klarkommen.
Wenn ich so ein Buch überhaupt finde, werde ich lange danach suchen müssen.
Doch es sollte selbstverständlich sein.
Ich bin nicht weniger Wert, wenn ich meine Prioritäten anders setze.
Ich möchte einfach ich sein, ob Panromantisch, Pansexuell, Asexuell, Demisexuell oder sonstiges.
Ich bin einfach Nia, und das ist okay so.
Ich fühle wie ich fühle, wie und ob ist egal.
Wenn alle das so sehen würden, wären wir einen großen Schritt weiter..."
*Und dann wäre da noch der zweite Text, er fokussiert sich vor allem auf das Thema Aromantik ^^*
"Ich habe mich immer gefragt, warum Autoren so unrealistische Bücher schreiben, was an Schmetterlingen so toll sein soll.
Ich wusste, dass ich keine habe.
Keine richtigen zumindest.
Also eigentlich wusste ich, dass es übertrieben ist.
Also... Keine Ahnung ob das übertrieben ist.
Nur habe ich in meinem Leben keine andere Antwort darauf gefunden.
Ich dachte, Liebe gehört dazu.
Dachte, du musst einen Chrush haben, wenn du gefragt wirst.
Dachte du brauchst eine Person, mit der du dein Leben verbringst.
So dann, wenn du erwachsen bist.
Aber ich dachte, dass jeder andere sie hatte.
Ich habe mich immer unsicher gefühlt.
Als wäre irgendwas falsch mit mir.
Ich habe mich gefragt, ob Küsse immer so nass sind.
Ob es daran lag, dass die Person keine Gefühle hatte.
Bis heute weiß ich es nicht.
Ich weiß nur, dass es nicht so sein sollte, glaube ich.
Und dass es nicht schlimm ist.
Vielleicht sitze ich irgendwann hier, und frage mich, wie zum Henker ich auf diese Gedanken kommen konnte.
Aber bis dahin soll mir bitte jemand erklären, was romantische Gefühle sind. "