Ein Zuhause, das mir niemand mehr nehmen kann
Ich bin 40 Jahre alt. Und noch immer muss ich „Ämtli“ machen, abgeben, mich rechtfertigen – für Dinge, die andere längst selbstverständlich leben dürfen. Noch immer habe ich kein eigenes Zuhause. Kein Ort, an dem ich einfach die Türe schliessen kann, durchatmen – und sagen: Hier bin ich sicher. Hier gehöre ich hin.
Ich wünsche mir ein Zuhause, das mir niemand mehr wegnehmen kann. Kein Heim, keine Übergangslösung, keine Blicke voller Mitleid oder Kontrolle. Einfach ein kleines Stück Freiheit auf dieser grossen Welt.
Ich habe noch nie ein Auto besessen. Noch nie bin ich selbst durch die Nacht gefahren, durch den Süden, die Fenster offen, Musik an. Und vielleicht… vielleicht würde ich mich endlich auf den Weg machen – um meine Grossmutter noch einmal zu sehen, bevor es zu spät ist.
Ich möchte meine Schulden begleichen. Und denen etwas zurückgeben, die mich nie aufgegeben haben: meine engsten Freunde, meine Familie. Menschen, die geblieben sind, auch wenn ich selbst manchmal fast gegangen wäre – innerlich.
Ich habe so viele Ideen. So viel Lust, zu leben, zu gestalten, zu geben. Aber kein Geld. Und doch: ich bin dankbar. Für das Leben, das ich habe. Für die Stärke, die mich durchträgt. Für die Hoffnung, die bleibt.
Aber wenn ich eines Tages dieses Geld hätte – dann würde ich nicht reich sein. Ich wäre endlich frei.