Das kann schon in gewisser Art und Weise mit sozialen Ängsten zutun haben. Ich kenne das leider von mir. Ich weiß, dass es eigentlich kein großes Ding ist irgendwo anzurufen, und ich hasse es trotzdem. Wenn es nicht so wichtig ist, dann schiebe ich es ewig auf, wenn es aber dann doch sein muss und mir jemand Druck macht, ziehe ich mich mit dem Telefon zurück und überlege mir dann zumindest einen ersten Satz den ich sagen kann.
Da gibt es noch viel mehr Situationen ähnlich wie bei denen Freunden, in denen es mir so geht. Und ja ich weiß, dass ich das eigentlich hinbekommen müsste, und ja ich habe diese sozialen Ängste.
Aber mit der Zeit ist es auch besser geworden. Es geht einfach darum sich zu überwinden und es zu machen und zu merken, dass es nicht schlimm ist. In manchen Dingen schaffe ich das mittlerweile irgendwie, in anderen eher weniger.
Was hilfreich ist und was absolut kontra produktiv, dazwischen liegt ein schmaler Grad. Betroffene Personen unter Druck setzen ist Mist. Dadurch fühlt man sich in den meisten Fällen noch schlechter, es ist einem noch peinlicher und man will es noch weniger. Gar nichts tun und einfach immer wieder die Situation übernehmen, ist aber auch nicht so das Wahre. Eben so wenig wie einfach ins kalte Wasser schmeißen.
Ich kenne deine Freunde nicht, aber vielleicht wäre es tatsächlich hilfreich das anzusprechen. Ich bin zur Zeit bei einer Psychologin, aber angefangen hat eigentlich meine Mama damit. Wichtig ist halt, dass es nicht nach einen Vorwurf klingen darf. Du könntest einfach sagen, dass es dir aufgefallen ist und dir das komisch vorkommt. Versuche es zu schaffen, dass sie dir erzählen, wieso sie das nicht machen wollen, was dann in ihnen vorgeht. Vielleicht ist es peinlich, sie sind unsicher, haben Angst etwas falsch zu machen... Dann geht es darum Strategien zu finden, wie man damit umgehen kann. Z.B. dass man sich zum telefonieren alleine zurückzieht, weil dann eben nicht noch jemand lauschen kann, oder dass man sich auch beim bestellen oder so genau überlegt was man sagen möchte. Dann kann damit die erste Hürde überwunden werden.
Es wäre vielleicht auch hilfreich, sich auszumalen, was im schlimmsten Fall passieren kann und dann zu überlegen, wie man damit umgeht, damit selbst wenn es dann passiert man weiß, dass es gar nicht schlimm ist und man nicht in Panik verfallen muss. Meistens sieht man schon beim Überlegen, dass es nichts wäre, was man nicht schaffen kann.
Vielleicht könnt ihr für den Anfang auch den Kompromiss machen, dass ihr zusammen hingeht, du aber nichts sagst, sondern sie das sagen, was sie sich vorher überlegt haben.
Es ist wirklich nicht einfach damit umzugehen. Man weiß selber, dass man sich total dumm verhält, schafft es aber nicht wirklich, davon wegzukommen. Oft ist es genauso peinlich, andere zu bitten, etwas für einen zu übernehmen, aber da es Freunde sind ist das immer noch besser, als es selber zu machen. Wichtig sind halt Erfolgserlebnisse an denen man langsam sehen kann, dass man es auch selber schafft.