Oftmals entladen wir unseren Ärger an anderen, weil er einfach raus muss. Wenn die Wut hochkocht, werden im Körper Stressbotenstoffe wie Adrenalin und Cortisol freigesetzt. Das katapultiert uns in eine Art Ausnahmezustand – wir sind leicht reizbar und neigen zu impulsiven Reaktionen.
Häufig bekommen dann Personen, die eigentlich unschuldig sind, den Zorn ab, weil wir uns nicht trauen, unsere Wut direkt an der eigentlichen Ursache (z. B. Eltern, Vorgesetzte) zu entladen. In der Psychologie spricht man hier von „aggressiver Verschiebung“ – also der Verlagerung des Ärgers auf eine außenstehende Person.
In extremen Wutphasen fährt zudem der präfrontale Kortex (der Bereich im Gehirn, der für rationales Denken zuständig ist) etwas herunter, während die Amygdala (unsere emotionale Schaltzentrale) das Kommando übernimmt. Daher reagieren wir nicht selten unüberlegt.
Dass dir im Nachhinein bewusst wurde, dass dein Verhalten daneben war, zeugt von Selbstreflexion – und das ist ein klares Zeichen von persönlicher Entwicklung