Ich weiß nicht wie es in anderen Tageskliniken abläuft. Ich war 2 mal dort, einmal 2012 und 2019.
Das erste mal musste ich 12 Wochen dort bleiben, die Zeit ging so schnell um und mir hat es super geholfen.
Das zweite Mal war leider nicht so gut, da mein Zustand kritisch war. Die Psychologen wollten nicht das sich dieser noch mehr verschlechtert und haben mich nach eineinhalb Wochen entlassen.
Bei mir war es so:
8:30 Uhr Ankunft. Danach wurden von den schwestern die Medikamente verabreicht (hatte keine). Es gab dann eine Morgenrunde, in dem man der Reihe nach durchgegangen ist welche Stimmung man hat (Note von 1-6), was man am Abend zuvor gemacht hat (Am Montag morgen berichtet man auch vom Wochenende). Dann folgt ein Spaziergang. Mittwochs ist der einzige Tag an dem es auch Frühstück gab.
Danach folgen die Therapien. Meist überwiegend Gruppen Therapien. Zwischen durch folgen dann einzelne Gespräche mit den zuständigen Psychologen, oder Arzt Visiten. Ich wurde zusätzlich auch jeden Morgen noch auf die Waage gestellt, oder einmal in der Woche folgte eine Blutentnahme.
Ab 12 Uhr gilt dann Mittagessen und dann die Mittagsruhe. Als ich das erste mal 2012 dort war, hatten wir noch richtige Matratzen auf den Boden liegen, auf denen wir schlafen konnten. 2019 gab es dann nur noch Liegestühle die super unbequem waren. Man kann aber auch raus gehen, zB zum einkaufen. Das wird meist sowieso im Auftrag gegeben. Man hat quasi verschiedene Ämter. Ob es die Spülmaschine einräumen und ausräumen ist, putzen, oder halt einkaufen. Man kann auch Zeit mit den anderen Patienten verbringen, Bücher lesen, an seiner Mappe arbeiten usw.
Wann genau die Mittagsruhe endet habe ich leider nicht mehr im Kopf, ich meine das war gegen 14 Uhr. Meist folgte danach noch eine Therapie und dann beginnt die Abschlussrunde. Dort nennt man ebenfalls seine Stimmung in Schulnoten, was einem an dem Tag gut gefallen hat und was man den restlichen Tag über noch vor hat. Dann um 16 Uhr ist Feierabend.
Bei uns ist es auch so, das du bei Fortschritten eine BEP bekommst. Das ist sowas wie eine Belastungsprobe. Du bekommst ja einen individuellen Therapieplan. Dort bespricht man dann mit dir welchen Tag du gerne für die BEP nutzen möchtest. Beispielsweise, nimmst du dir am Dienstag Nachmittag die BEP, das heißt, das du ab Dienstag 12 Uhr gehen kannst.
Und bei jedem Fortschritt bekommt man mehr, bis zu 3 Stück. So ist es zumindest bei uns.
Zusätzlich zum Therapieplan bekommst du auch noch eine ganze Mappe, mit Zetteln die ausgefüllt werden müssen. Deine Stimmung, dein Essenverhalten etc.
Ich musste dazu auch damals Tagebuch in Stichworten führen.
Es klingt nach viel, ist es aber an sich gar nicht. Und das wichtigste: es hilft. Ich habe nur gute Erfahrungen dort gemacht, auch wenn ich beim letzten Mal nur eineinhalb Wochen dort war. Es war eine weise Entscheidung der Psychologen mich nicht dort durch zwingen zu wollen, sie riefen sogar Wochen später immer 1x wöchentlich noch an um zu fragen wie es mir geht und um kurze Gespräche mit mir zu führen.
Der Punkt ist, du musst dich drauf einlassen können. Ich bin aber sehr dankbar über die Tagesklinik, das wichtigste war mir immer wieder am Abend zuhause sein zu können. Und am Wochenende muss man ja auch nicht hin.
ganz viel Erfolg wünsche ich dir! 🤲🏼☘️
Und auch wenn es mal schwierig erscheint, gebe niemals auf.