1) In Zoos, Tierparks, Wildparks und anderen zoologischen Einrichtungen werden Tiere wie in einem Gefängnis ihr Leben lang eingesperrt. Den Bedürfnissen der Tiere für ein artgerechtes Leben werden Zoos nicht gerecht. Viele Tiere erkranken, entwickeln aufgrund der artwidrigen Haltung psychische Erkrankungen und sterben verfrüht.
Zoos geben vor, diese drastische Maßnahme sei für den Artenschutz und die Vermittlung von Wissen über die Tiere notwendig. In Wahrheit verfolgen die Betreiber jedoch wirtschaftliche Ziele und bereichern sich durch das Zurschaustellen von Lebewesen.
In Gefangenschaft geborene Tiger, Bären, Menschenaffen, Löwen, Giraffen, Eisbären und viele weitere Tierarten können grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Im Zoo verkümmern ihre Instinkte, und die Tiere können wichtige Verhaltensweisen für ein Überleben in der Natur nicht erlernen. Das beständige „Lagern“ von Tieren hinter Gittern hat mit Artenschutz nichts zu tun, denn die Tiere verlieren von Generation zu Generation immer mehr natürliche Eigenschaften. Sie sind schließlich nur noch ein trauriges Abbild ihrer Artgenossen in Freiheit. Artenschutz bedeutet vor allem, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen. Es nützt keinem Tier, in Gefangenschaft vor dem Aussterben bewahrt zu werden. Der Erhalt einer Tierart in zoologischen Einrichtungen nutzt nur dem Menschen, beispielsweise durch die Möglichkeit, auf genetisches Material zurückgreifen zu können. Echter Tier- und Artenschutz sollte Tierindividuen und Tierarten um ihrer selbst willen schützen, nicht für die egoistischen Zwecke des Menschen.
Zoos geben zwar einen geringen Bruchteil ihres jährlichen Budgets für Naturschutzprojekte aus gleichzeitig erhalten jedoch fast alle Zoos in Deutschland insgesamt mehrere Dutzend Millionen Euro an Subventionen aus städtischen Kassen. Würden diese Steuergelder unmittelbar in den Erhalt der natürlichen Lebensräume bedrohter Tierarten fließen, wären viele Tiere heute nicht vom Aussterben bedroht. Stattdessen geben die Zoos das Geld für kostspielige Zuchtprogramme aus für Tierarten, die niemals ausgewildert werden können oder bereits stark unter Inzucht leiden. So erklärte Will Travers von der Born Free Foundation in Großbritannien, seine Organisation könnte die Schutzbemühungen für Gorillas im Kongo für die nächsten fünf Jahre vervierfachen, wenn er nur 10 Prozent der Gelder zur Verfügung hätte, die das Gorillagehege im Londoner Zoo gekostet hat.
Zoos behaupten gerne, das Zurschaustellen von Tieren in Gefangenschaft würde Menschen für den Erhalt von Tierarten sensibilisieren. Doch dafür gibt es keinerlei Anzeichen. Als der Zoo Berlin im Jahr 1844 als einer der ersten Zoos in Deutschland eröffnete, lebten beispielsweise in Asiens Wäldern noch weit über 100.000 Tiger. 2009 gab es weltweit nur noch 3.200 Individuen. Erst durch ein länderübergreifendes Tigerschutzprogramm und den Schutz der Lebensräume vor Ort erholt sich die Population langsam. Auch wird der Berggorilla, dessen Population als einzige Gorilla-Art wieder zunimmt, gar nicht in Zoos gehalten.
Kein Zoo der Welt hat durch das Einsperren von Tieren zu einer messbaren Bewusstseinsveränderung in der Bevölkerung beigetragen. Einer wissenschaftlichen Studie von 2007 zufolge gibt es keinen Beleg dafür, dass Zoos den Besuchern Wissen über die einzelnen Tierarten oder Interesse am Thema Artenschutz vermitteln.
Eine neuere Studie zum Bildungseffekt von Zoos (2017) hat gezeigt, dass Zoobesucher zwar etwas über Aussehen oder Name der Tierarten lernten, aber sich kein tiefergehendes Wissen über beispielsweise Verhalten, Bedrohungsstatus und Schutzmaßnahmen aneigneten. Vor allem aber setzen Zoobesucher vorhandenes oder neu erworbenes Wissen über Naturschutz nicht in die Tat um. Im Gegenteil: Die absurde Behauptung, dass Tierarten in Zoos langfristig überleben können, wiegt die Öffentlichkeit in trügerische Sicherheit. Für viele Menschen verliert der Erhalt der natürlichen Lebensräume von Tieren an Wichtigkeit, denn Zoos geben vor, die Gefangenschaft im Zoo sei mit Artenschutz gleichzusetzen.
Auch sensibilisieren Zoos nicht für den Umgang mit Wildtieren. Immer wieder kommt es vor, dass Zoobesucher:innen sich rücksichtlos verhalten und die Tiere belästigen sie klopfen gegen Scheiben, ignorieren Verbote und füttern die Tiere, werfen Gegenstände in Gehege und bedrängen Tiere im Streichelzoo. Die Tiere sind damit nicht nur enormem Stress, sondern auch gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Es gibt sogar Fälle, in denen Tiere gestorben sind so ist 2014 ein Flusspferd im Frankfurter Zoo an einem Tennisball erstickt.
Wildtiere haben enorm hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. In der Natur kann sich das Revier eines Tigers über mehrere hundert Quadratkilometer erstrecken. Elefanten wandern am Tag im Schnitt eine Strecke von 25 Kilometern. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, leben in Waldgebieten von bis zu 70 Quadratkilometern. Kein Zoo der Welt kann diesen Tieren auch nur annähernd artgerechte Lebensverhältnisse bieten. Deshalb sind viele Tiere sichtlich verhaltensgestört.
Laut einer 2012 veröffentlichten Studie über die Tierhaltung in deutschen Zoos waren die meisten überprüften Zoogehege ungeeignet, um die artspezifischen Bedürfnisse der Tiere zu erfüllen. In 87 Prozent der Gehege fehlte jede Art von Verhaltens- und Beschäftigungsmaterial. Knapp ein Drittel der Gehege erfüllte nicht einmal die behördlich vorgegebenen Mindestanforderungen. Der Sprecher des WWF sagte 2012 in einem Interview, dass ausnahmslos alle Tiger in Zoos verhaltensgestört sind.
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Kent belegt, dass Schimpansen in Gefangenschaft psychisch krank werden: In den sechs untersuchten Zoos in Großbritannien und den USA zeigten alle Schimpansen mindestens eine abnormale Verhaltensweise, am häufigsten das Essen ihrer Exkremente und das trotz Verhaltensanreicherung (Behavioural Enrichment). Weitere Merkmale von Verhaltensstörungen sind Selbstverstümmelung, extreme Zurückgezogenheit, permanentes Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr von Erbrochenem. Einige Tiere sterben verfrüht durch die mangelhaften Bedingungen im Zoo. Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge beträgt die durchschnittliche Lebensdauer Afrikanischer Elefanten in Zoos 17 Jahre – in der Natur hingegen werden die Tiere durchschnittlich 54 Jahre alt.
Die großen Fangexpeditionen der Zoos, bei denen viele Millionen Tiere ihrem natürlichen Lebensraum entrissen wurden, haben ihren Teil zum Artensterben beigetragen. Einige Überlebende dieser traumatisierenden Erlebnisse sind immer noch in deutschen Zoos anzutreffen, darunter vor allem ältere Elefanten oder Menschenaffen. Auch heute noch sind viele Tiere in zoologischen Einrichtungen Wildfänge, insbesondere Meeressäugetiere, Korallen, Haie und andere Fischarten.
Auch künftig werden Zoos nicht ohne Wildfänge auskommen können, denn insbesondere sensible Tierarten vermehren sich unter den mangelhaften Haltungsbedingungen in Zoos kaum. Elefanten beispielsweise leiden derart unter der Gefangenschaft, dass sie sich nur selten fortpflanzen. Viele Zoos helfen daher mit Gewalt nach. Unter Vollnarkose wird bei männlichen Elefanten durch eine Elektrosonde im Rektum eine Elektroejakulation ausgelöst. Die weiblichen Elefanten werden anschließend in einer belastenden invasiven Prozedur teilweise über 100 Mal je Tier künstlich besamt, um eine Schwangerschaft auszulösen. Doch trotz kostspieliger Zuchtprogramme verarmt der Genpool der vergleichsweise wenigen Individuen in Gefangenschaft schnell, und Zoos sind bestrebt, den Tierbestand wieder mit „frischem Blut“ zu ergänzen.
Viele Zoos setzen stattdessen mittlerweile auf Inzucht. Dies bringt jedoch regelmäßig Tiere mit schweren genetischen Defekten hervor, die nicht überlebensfähig sind und meist eingeschläfert werden. Einige Tierarten in Zoos leiden durch die niedrige Anzahl an Gründertieren, mit denen die Zucht begonnen wurde, bereits in hohem Maße unter Inzucht. Wissenschaftler kritisieren beispielsweise die Zucht von Asiatischen Löwen scharf, denn die im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gezüchteten Tiere leiden so stark unter Inzucht, dass rund zwei Drittel des Nachwuchses die ersten Lebenswochen nicht überlebt. Die Zucht basierte auf einer Gründerpopulation von nur 9 Tieren. Auch bei anderen Katzenarten sind niedrige Populationsgrößen und Hybridisierung (Vermischung verschiedener Arten) ein Problem.
Zoos haben außerdem unwissentlich Hybriden gezüchtet: Man ging lange davon aus, dass es sich bei Borneo- und Sumatra-Orang-Utans lediglich um Unterarten handelt, bis sie nach genetischen Analysen zu zwei getrennten Tierarten erklärt wurden. So entstanden Mischlinge (Hybriden) dieser beiden Arten, die sich nicht weiter fortpflanzen sollen.
Zoos züchten regelmäßig mehr Tiere, als sie unterbringen können. Mit „süßen“ Tierbabys wollen sie Besucher anlocken und über die Presse von kostenloser Werbung profitieren. Wenn die Tiere älter werden und die Zoos Platz für neue Tierbabys benötigen, werden die „Überschusstiere“ in der Regel getötet oder an zwielichtige Tierhändler verkauft. So haben beispielsweise der Zoo und Tierpark Berlin zwischen 2007 und 2009 über 1.000 Tiere an den dubiosen Tierhändler Werner Bode verkauft. Zur Kundenliste des Tierhändlers zählten unter anderem ein Tierversuchslabor, ein Exotenrestaurant und chinesische Zuchtfarmen. Auch der Zoo Duisburg, der Zoo Hannover, der Serengeti-Park Hodenhagen, der Zoo München (Hellabrunn), der Zoo Saarbrücken, der Opel-Zoo Kronberg, der Zoo Dresden, der Tierpark Bochum und der Zoo Aschersleben führten Geschäftsbeziehungen mit dem Tierhändler.
Zoos tragen weder zum Artenschutz bei, noch leisten sie einen Beitrag zur Bildung. PETA Deutschland setzt sich für ein Nachzucht- und Importverbot für Zoos ein, damit die Haltung von Tieren in Gefangenschaft mittelfristig auslaufen kann. Die somit eingesparten Steuergelder, die sich allein in Deutschland auf mehrere Dutzend Millionen Euro pro Jahr belaufen, könnten für den Schutz bedrohter Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum aufgewendet werden.
Dennoch könnten Zoos auch künftig eine nützliche Funktion erfüllen – als Auffangstationen für Tiere, die beispielsweise aus Zirkusbetrieben oder in Fällen von Vernachlässigung in Privathaushalten beschlagnahmt wurden.