Der Text ist aus der Bibel. Aus dem ersten Brief an die Korinther Kapitel 13. Ich hab den Text früher als Christ nie verstanden. Ich dachte immer, dass er halt schön oder stark oder kraftvoll ist.
Aber im Zusammenhang mit dem Buddhismus habe ich irgendwie erst verstanden, dass er eigentlich eine sachliche Unterweisung darstellt. Wenn ich als gläubiger Mensch kein Fundament habe, das aus liebender Güte / Mitgefüh l/ Nächstenliebe besteht, dann ist alles was ich darauf baue wertlos. Im Buddhismus wird dieses Mitgefühl ja auch durch Metta-Meditation kultiviert.
Ich lese den Text wirklich sehr oft, weil es für mich ein klare Anweisung darstellt, nur hab ich ihn damals, als ich Christ war, nie verstanden. Kann auch sein, dass es viele Christen gibt, die ihn verstehen, ich hab ihn halt damals nicht verstanden.
Die höheren Gnadengaben - das Hohelied der Liebe
*Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte / und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.
Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. / Prophetisches Reden hat ein Ende, / Zungenrede verstummt, / Erkenntnis vergeht.
Denn Stückwerk ist unser Erkennen, / Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, / vergeht alles Stückwerk.
Als ich ein Kind war, / redete ich wie ein Kind, / dachte wie ein Kind / und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, / legte ich ab, was Kind an mir war.
Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich unvollkommen, / dann aber werde ich durch und durch erkennen, / so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.*