Die Leute haben Angst vor Dingen, die sie nicht kennen, aber leider beschäftigen sich nur wenig Leute mit Dingen, die sie nicht kennen, oder die nicht in ihr Schema passen.
Schwarz ist zum Beispiel für viele Leute die Farbe des Todes, der Trauer, also eine mit negativen Gefühlen belegte Farbe. Wenn jetzt jemand diese Farbe bewusst dauernd trägt, kann es durchaus sein, dass die unwissenden Leute denken, dass eine bei den Schwarzträgern eine Art Liebe zu toten Dingen herrscht. Klingt schwachsinnig, ist es auch, aber so funktioniert unsere Welt nunmal.
Was man den Menschen mit Affinität zur Gothicsezene nachsagen kann, ist, dass sie meist bewusst kein Mainstream sein wollen, bewusst nicht dazu gehören wollen. Und das bringen sie durch ihr Anderssein (Musik, Kleidung, Schminke, Literaturgeschmacketc.) zum Ausdruck. Es stecken genauso normale Menschen in den Klamotten wie bei dem Jeansträger nebendran, aber die Identifikation mit dem was in der Gesellschaft als "normal" definiert ist, die wird eben von den Gothics nicht erbracht. Und das ist auch gut so! Denn nur was wäre unsere Welt, wenn alle Blumen dieselbe Farbe hätten? Die Vielfalt der Menschen ist doch das was die Welt interessant macht.
Leider erkennen das viele nicht in der Form und sehen nur, der ist anders als ich und damit komisch, gefährlich, oder irgendwie seltsam. Dadurch, dass Gothics auch meist nicht missionierend auftreten und eher Gespräche meiden, in denen sie sich für etwas rechtfertigen müssten, was ihnen von unwissenden Menschen als Gedankengut in den Mund gelegt wird, eignen sie sich gut als Sündenbock. Und die dumme Menschheit ist immer froh jemanden zu haben, auf den man runterschauen kann, auch wenn man eigentlich nicht versteht warum eigentlich.