Hey Zusammen,
ich bin noch recht jung, noch keine 40 Jahre alt und mache aktuell die wohl schlimmste Phase meines Lebens durch, die ich je hatte.
"Kurz" zu ein paar Basicinformationen: (TW: Tod)
ADHS, Depressionen, PTBS, Angst- und Panikstörung sind meine täglichen Begleiter.
Seit wenigen Jahren bin ich in psychotherapeutischer Behandlung und erwäge derzeit einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik. Hierfür benötige ich nur noch eine Einweisung, was sich aber aktuell als sehr schwer herausstellt, da sich mein Psychiater komplett quer stellt und mein Psychotherapeut noch nie Einweisungen geschrieben hat und auch für mich damit nicht anfangen möchte.
Ich bin sehr neugierig und wissensbegierig, lese viele Bücher über Persönlichkeitsentwicklung etc. pp. - aktuell "Der Weg des Wasser - Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt"
Dennoch komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass ich mich selbst kaum kenne und gar nicht richtig weiß, was ich möchte.
Unschwer kommt noch hinzu, dass ich mich immer unglaublich für alles mögliche begeistern kann, aber nie wirklich lang dran bleibe und schnell das Interesse verliere. Vermutlich, weil ich immer alles sehr schnell beherrschen möchte, aber die Fortschritte nur schleichend komme und mir das zu langsam ist.
Auch habe ich immer die absolut tollsten Projekte, Ideen und Konzepte im Kopf, die ich bis in jedes kleine Detail durchplane und unbedingt durchziehen möchte... doch am Ende passiert dann einfach nichts mehr und ich verliere das Interesse.
In mir schießt auch generell immer eine unglaubliche Langeweile hoch, wenn ich dran denke, wie viel sich im Leben eigentlich ständig wiederholt. Auf Montag folgt Dienstag... auf Januar folgt Februar... Täglich die selben Tätigkeiten ausführen, wie Zähne putzen, gesund ernähren, Sport machen, etc., damit man möglichst lange fit und gesund bleibt.
Ich weiß nicht, ob es Burnout oder eher Boreout ist, aber ich fühle mich jeden Tag unglaublich gestresst und überfordert. Überfordert von Gesprächen, die sich immer gleich anfühlen... überfordert von ständig wiederholenden Tätigkeiten... und und und.
Man könnte sagen, ich bin überfordert vom Leben und habe auch Angst vor diesem.
Durch das Lesen von vielerlei Büchern, weiß ich auch rein theoretisch, wie man das Leben für sich entspannter gestalten kann und was es dafür benötigt, Gelassenheit und Ruhe zu etablieren. Ich habe so viele tolle Dinge kennengelernt und konnte teils auch schon einiges für mich umsetzen... aber auch hier wieder nie auf Dauer!
Auch Dinge, die ich mir (wie oben bereits beschrieben) vornehme, weil ich WEIß, dass sie existentiell zu meiner psychischen, sowie auch körperlichen Gesundheit beitragen (mache derzeit kaum Sport und ernähre mich ausschließlich von Softdrinks und Fast Food) und ich ganz genau weiß, dass es mir viel besser gehen würde, würde ich das nur mal umsetzen, klappt es einfach nicht. Es fühlt sich an, wie eine übertriebene Lähmung, die mich nicht das machen lässt, was ich gern tun möchte.
All solche Dinge ziehen sich durch mein Leben und es fühlt sich an, als würde alles mit den Jahren nur viel schlimmer werden.
Ich arbeite quasi aktiv gegen mich selbst. Ich habe Angst davor früh zu erkranken/zu sterben, beschwere mich immer wieder, wie unsportlich ich bin und merke sogar tagtäglich, wie unglaublich schädlich meine derzeitige Lebenssituation ist, doch Veränderung? Nein! Irgendetwas spricht sich immer wieder dagegen aus und ist scheinbar stärker, als mein eigener Wille.
Jetzt ist es seit einiger Zeit so, dass mir das Thema meiner Sterblichkeit, oder die Sterblichkeit eines jeden, erst so richtig bewusst geworden ist.
Seitdem kann ich einfach an nichts anderes mehr denken und meine Gedanken versuchen mir immer wieder einzureden "Wofür denn überhaupt Leben, wenn du am Ende eh nicht mehr bist?!" und all solche Geschichten.
Und auch hier wieder: Durch viele Bücher und Recherchen im Internet, wie man mit dem Tod am Besten klar kommt, habe ich sehr sehr viele Ansätze und beruhigende Dinge gelesen, die mich hin und wieder auch mal beruhigen.
Aber alles in allem machen mir diese Gedanken das Leben zur Hölle!
Meine Frage ist nun... gibt es hier Menschen, die soetwas oder zumindest ähnliches kennen und es geschafft haben, da raus zu kommen und mittlerweile ein zufriedenes und glückliches Leben führen?
Mir kommt es mittlerweile so vor, als würde das von nun an mein Leben dominieren und ich stecke ab sofort in einem Loch fest, aus dem ich einfach nicht mehr herauskommen kann.
Und ja, ganz rational ist mir bewusst, dass sich vieles im Leben verändern lässt, doch in meiner aktuellen Lage und Situation dringt das nicht wirklich zu mir durch.
Doch erfahrungsgemäß haben mir in der Vergangenheit Berichte geholfen, von Menschen die ähnliches durchgemacht haben und es mittlerweile geschafft haben.