Mittlerweile kennt jeder den Begriff "Emo" oder benutzt dieses Wort, ohne genau zu wissen, was sich dahinter versteckt. Nun stellt sich die Frage: Was ist nun diese Subkultur, die sich als Emo bezeichnet und was für Menschen verbergen sich dahinter?
Emo war ein Subgenre
des Hardcore-Punks
Ursprünglich war Emo ein Subgenre des Hardcore-Punks, entstanden in den 80er Jahren, in dem es um Verzweiflung und Trauer, gesellschaftliche und zwischenmenschliche Themen ging. In solch einer Musik - genannt Emocore - wurden Gefühle stärker betont. Daher auch der Name "Emotional Hardcore" - Abkürzung: Emo. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch keinen auffälligen Dresscode. Dieser entstand erst in den 90er Jahren, von Angehörigen des Indierock-Emos. Dort waren Hornbrillen, enge Pullover, Westen, Cordhosen, Hemden, Worker-Jackets und Lederschuhe die gängigsten Kleidungsstücke.
Gegen Ende der 90er Jahre entstand im Emotional-Hardcore-Bereich eine Variante des Aussehens, was als "Spock-Rock" bezeichnet wurde und immer noch wird. Charakteristisch waren die schwarz gefärbten Haare, die ungescheitelten und gerade geschnittenen Ponys. Modisch trugen die Angehörigen Hochwasserhosen und schwarze, enge T-Shirts. Ungefähr seit dem Jahre 2000 tritt Emo in Deutschland als auch in ganz Europa als ein Modephänomen auf, welches mit dem gleichnamigen Musikstil nicht mehr viel gemein hat, bzw. nicht unbedingt in unmittelbarer Verbindung steht. Dies lässt auf die Verbreitung der kommerziellen Medien, wie das Internet als auch die US-amerikanischen Bands und deren Einflüsse, die teilweise mehr Pop-Punk als den eigentlichen Emo spielen und spielten, schließen.
Somit sind viele (besonders) Jugendliche, die vom heutigen Standpunkt her aussehen wie "Emo", nicht unbedingt Emo. Häufig wird sowohl Chart-Musik, Pop, Pop-Punk, Hip-Hop oder Rock gehört welche emotionale Themen behandeln, aber nichts mit dem ursprünglichen Stil des Emos zu tun haben. So entstand das Modephänomen, was in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf genießt, da vielen "Emos" ein autoaggressives Handeln nachgesagt wird, meistens Ritzen, selbstzerstörerisches Verhalten oder Suizidalität.
Heutzutage gehören diese Elemente ja zur Szene "dazu" und somit wird von vielen (nicht allen) heutigen Emos dieses selbstverletzende, depressive Verhalten als Teil ihrer Szene empfunden und ausgeübt. Ob eine wirkliche psychische Störung vorliegt oder nicht, ist umstritten. Die heutige Emoszene greift verschiedene Elemente der früheren Generationen auf und vermischt sie mit extrem vielen Elementen. Unter anderem aus dem Gothic und der Pop-Punk Mode.
Charakteristisch sind: ein schwarz (vereinzelt auch platinblond) gefärbter, meist gescheitelter Pony, Röhrenjeans, enge T-Shirts, Arm- oder Schweißbänder, Buttons, dunkel geschminkte Augen (bei beiden Geschlechtern) sowie Nietengürtel. Auch auf Farbe, Marke und Muster wird geachtet.
Häufig wird die dominierende Farbe Schwarz mit pink und rot kombiniert. Die typischen Schuhmarken sind Converse und Vans, von welchen vermehrt die Typen Chucks und Slip-On getragen werden. Häufig werden in Kleidung, Accessoires und Schuhen das Karomuster oder Streifen verwendet. Oftmals werden auch verschiedene Elemente, die im allgemeinen Verständnis als "süß" gelten, mit düsteren Gegenspielern kombiniert (z.B. Hello-Kitty und Totenköpfe).
Quelle: http://waz.m.derwesten.de/dw/zeusmedienwelten/mediacampus/fuer-schueler/zeus-regional/bottrop/emo-was-ist-das-eigentlich-id679420.html?service=mobile