Auch als Antwort auf die anderen Antworten. Es gibt leider noch kein Gesetz gegen Mobbing, aber durchaus ein wegweisendes Urteil vom Landesarbeitsgericht Thüringen, vom 15.02.2001 (AZ: 5 Sa 102/00) indem eine Definition des Begriffs Mobbing entwickelt wurde, die da lautet:
"Mobbing ist, im Gegensatz zu Einzelaktionen dann anzunehmen, wenn es sich um fortgesetzte, aufeinander aufbauende und ineinander übergreifende, der Anfeindung, Schikane oder Diskriminierung dienende Verhaltensweisen handelt, die nach ihrer Art und ihrem Ablauf im Regelfall zu einer übergeordneten, von der Rechtsordnung nicht gedeckten Zielsetzung förderlich sind und jedenfalls in ihrer Gesamtheit das allgemeine Persönlichkeitsrecht, die Ehre oder die Gesundheit des Betroffenen verletzen. Danach muss immer, jedenfalls für die juristische Sichtweise ein sogenannter Fortsetzungszusammenhang zwischen den einzelnen Handlungen im gerade beschriebenen Sinne bestehen, wobei es dann keiner Mindestlaufzeit der Handlungen oder einer *Handlungsfrequenz bedarf, wenn die Wirkungen der Einzelhandlungen fortdauern."
Eine weitere Definition aus wissenschaftlichen Studien ist folgende:
"Allen Mobbing Definitionen ist gemeinsam, dass Mobbing als ein andauerndes, systematisches Verhalten zu definieren ist, bei dem das Opfer direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet. Demnach gelten einfache, einmalig vorkommende Angriffe auf eine Person, beispielweise durch Beleidigungen oder Provokationen, nicht als Mobbing. Die lang anhaltende Dauer des Konfliktes ist deshalb der bezeichnende Faktor, um Mobbing von einem einfachen Konflikt zu unterscheiden. Als Mobbinghandlungen gelten nach dieser Mobbing Definition keine Einzelvorkommnisse, sondern nur fortgesetzte Handlungsweisen wie Hänseln und Einschüchtern, Schikanieren, Ausgrenzen, unberechtigte Kritik, Beleidigen, Ignorieren und Lächerlich machen. An Mobbinghandlungen sind häufig mehrere Personen beteiligt, die gemeinsam ein einzelnes Opfer mobben, das sich nicht effektiv zur Wehr setzen kann. Laut dieser Mobbing Definition wird das Vorgehen mehrerer Personen gegen eine einzelne und dies über einen längeren Zeitraum, als Mobbing bezeichnet. Ein weiterer Indikator für Mobbing ist, dass es beim Opfer in Folge der Terrorisierung zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen und sogar zu Selbstmord kommen kann. Doch es gibt auch Faktoren, die nach dieser Mobbing Definition ein tatsächliches Vorhandensein von Mobbing ausschließen. So handelt es sich nicht um Mobbing, wenn der Konflikt zwischen zwei gleichstarken Personen besteht. Lediglich wenn ein Hierarchiegefälle zwischen Täter und Opfer besteht, spricht man von Mobbing."
Ein Gesetz tut not, denn es gibt Fälle, da müsste man vor Gericht über 10 §§ bemühen, und dann auch noch alles beweisen. Da es aber schon einige Anträge und Forderungen an den Petitionsausschuss und das Bundesministerium der Justiz gegeben hat, leider ohne Erfolg, bleibt zu hoffen, dass irgendwann, dem stetig steigendem Druck, von Seiten der Betroffenen, nachgegeben werden muss. Es bedarf hierzu der Aufklärung und der Öffentlichmachung dieses Problemkomplexes. Also, immer weiter darüber diskutieren und informieren.
Als Beispiel: Ich selbst werde seit 9 Jahren von meinen "lieben Nachbarn" gemobbt, mit erheblichen gesundheitlichen und psychischen Folgen, aber erst seit 1 Monat, nenne ich es Mobbing, weil ich vorher nicht darauf gekommen bin. Seit ich meinen Feind mit Namen nennen kann, geht es mir schon etwas besser und ich finde Möglichkeiten mich zu wehren. Schreibe ein Mobbingtagebuch, sammle Beweise, bete zu Gott und den Engel und weiß jetzt einfach, dass es nicht an mir liegt und ich mir viele Dinge nicht eingebildet habe, sondern meine Einschätzung bestimmter Vorkommnisse genau richtig war. Lebe hier in der Hölle, obwohl es eigentlich mein Zuhause werden sollte in dem ich mich wohl und geborgen fühlen kann. Da wir aber ein Haus gekauft haben, und nicht so einfach wegziehen können, muss ich Wege finden, etwas zu ändern, und dazu brauche ich "Justitia". Da ich/wir uns aber wirklich nichts haben zuschulden kommen lassen, außer, dass wir irgendwann angefangen haben uns auf legale Weise zu wehren, bleibt uns nur das Gesetz, oder wir müssen mit gleichen Mitteln zurückschlagen, was dann aber in einem Kleinkrieg enden würde.
Verhindern kann man Mobbing als Außenstehender mit Zivilcourage. Wenn man selbst betroffen ist sollte man versuchen in eine stärkere Position zu kommen, nur wie? Da die Täter sich nicht an Gesetz und Moral halten, kämpft man mit ungleichen Waffen, deswegen kann auch eine Einzelperson manchmal gegenüber Mehreren in der stärkeren Position sein, so kann auch einer mit Schusswaffe, eine ganze Gruppe in Schach halten.