Was Du meinst ist eine Berichtigung zum Schusswaffenerwerb. Einen Waffenschein als solches bekommt Du in Deutschland nur in absoluten Ausnahmefällen. Hier muss regelmäßig der Nachweis erbracht werden, dass man eine gefährdete Person ist (gilt in der Regel für Politiker oder ähnliches, aber keinesfalls für den 0815 Bürger). Ein Waffenschein würde Dich dazu berechtigen eine scharfe Waffe im geladenen Zustand zu führen.
Anders die WBK. Eine WBK berechtigt Dich dazu Waffen und Munition zu erwerben und auf einem dafür ausgeschriebenem Gelände unter Berücksichtigung aller Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen zu benutzen (Schießstände etc). Der Transport der Waffe zur eigentlichen Schießstätte muss ungeladen in einem verschlossenen Behälter erfolgen. Des Weiteren muss für eine Sport-WBK eine Sachkundeprüfung abgelegt und ein Bedürfnis nachgewiesen werden. Ein Bedürfnis erhältst Du i.d.R. von einem Schützenverein o.ä. bei dem Du regelmäßig und über einen längeren Zeitraum das Wunschkaliber geschossen haben musst, bevor eine Anschaffung überhaupt in Frage kommt. Mit den jeweiligen Nachweisen, Anträgen, dem Waffenschrank, etc solltest Du mit ca. 500 bis 1000 € rechnen und recht viel verstrichener Zeit, bevor Du Deine erste eigene Waffe hast. Bei der Anschaffung selbst hat aber der Verein meist ein Wörtchen mitzureden (zumindest bei dem was ich bislang wahrgenommen habe) und die Anzahl der Waffen die Du erwerben darfst, sind zahlenmäßig begrenzt. Des Weiteren musst Du für jede Waffe ein fortlaufendes Bedürfnis, also die regelmäßige Handhabung, nachweisen können.
Und dann wäre da noch der Jagdschein. Die in mehrere Bereiche untergliederte Prüfung zum Erwerb des Jagdscheins kannst Du bereits mit 16 machen, sofern alle Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Bis zu Deinem 18ten Lebensjahr darfst Du mit gelöstem Jugendjagdschein unter Aufsicht sogar im Zuge der Jagd und innerhalb des Reviers sogar eine Schusswaffe führen.
Mit einem vollwertigen Jagdschein kannst Du Dir so viele (legale) Langwaffen kaufen wie Du möchtest. Eine Obergrenze gibt es hier nicht. Der Jagdscheininhaber muss weder einen regelmäßigen Nachweis erbringen, noch muss er einem anderen gegenüber Rechenschaft für den Erwerb einer Waffe ablegen. Egal ob Einzellader, Repetierer oder Halbautomat, egal ob Flinte oder Büchse … hier kann man sich bei der Anschaffung je nach seinem eigenen Bedürfnis tatsächlich austoben. Die Anzahl der Kurzwaffe ist auf 2 Stück begrenzt, aber auch hier ist Luft nach oben, wenn man dem Amt gegenüber ein entsprechendes Bedürfnis glaubhaft machen kann. Ob man sich dann eine 9mm oder eine DeserEagle .50 kauft, spielt hierbei wieder keine Rolle. Am Ende entscheidet immer der eigene Geldbeutel und persönliche Geschmack. Solltest Du auf einen Schießstand fahren, musst Du die Waffen genauso transportieren wie der Sportschütze. Während der Jagdausübung hingegen darfst Du die Waffe führen. Dazu zählt auch die An- und Abfahrt zum Jagdrevier, hier jedoch im ungeladenen Zustand.
Bis Du einen Jagdschein in der Hand hältst und Dir Deine erste eigene Waffe kaufen kannst, verbrauchst Du (Prüfungen, Lernmaterial, Waffenschrank inbegriffen) recht schnell 2000 bis 4000 €.
Sowohl WBK als auch Jagdschein, Du darfst Dich erst mal nackig machen und musst jederzeit mit einer Kontrolle rechnen. Des Weiteren ist die jeweilige Zuverlässigkeit schneller weg als man denken mag. Bereits kleinste Verfehlungen, die nicht mal etwas mit den eigenen Waffen zu tun haben müssen, können schnell dazu führen, dass man Dir die Waffen wieder abnimmt.
Im Gegensatz zu anderen finde ich jedoch nicht, dass wir wahnsinnig strenge Waffengesetze haben. Wir haben stellenweise sogar mehr Freiheiten als unsere Nachbarländer und mitunter sogar mehr als manche Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Die Unterschiede sind hier jedoch so gravierend, dass es wohl eher im Auge des Betrachters liegt was strenger ist und was nicht.