Was ist Freiheit?

Freiheit ist ein Wort, das in Deutschland oft mit Stolz ausgesprochen wird – ein Erbe der Nachkriegszeit, der Wiedervereinigung und der europäischen Integration. Doch was bedeutet Freiheit heute, im März 2025, während die Welt auf die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus blickt und in Deutschland eine Welle des Antiamerikanismus an Fahrt gewinnt? Die politischen Entwicklungen jenseits des Atlantiks werfen Fragen auf, die wir uns als Europäer und insbesondere als Deutsche nicht entziehen können: Wohin orientieren wir uns in einer Zeit, in der die globale Ordnung wankt? Und was hat Freiheit damit zu tun?

Die zweite Amtszeit Trumps, die seit Januar 2025 die Schlagzeilen beherrscht, hat in Deutschland alte Ressentiments wiederbelebt. Seine unverblümte Rhetorik, sein Fokus auf "America First" und seine Skepsis gegenüber internationalen Institutionen wie der NATO stoßen hierzulande auf Unverständnis, ja oft auf Abscheu. In den sozialen Medien und auf den Straßen hört man wieder häufiger, dass die USA kein Vorbild mehr seien – dass sie ihre moralische Autorität verloren hätten. Dieser Antiamerikanismus ist verständlich: Trump polarisiert, und seine Politik wirkt auf viele Europäer wie ein Rückschritt von den Werten, die wir mit dem Westen verbinden. Doch werfen wir einen genaueren Blick darauf, was diese Werte sind und wo sie anderswo stehen.

Freiheit ist nicht nur die Abwesenheit von Zwang, sondern die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben, zu denken und zu sprechen. Sie ist das Rückgrat der Demokratie, das durch Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte gestützt wird. Schauen wir nach Washington, mögen wir heute Fehler sehen – eine Regierung, die manchmal chaotisch wirkt, deren Ton schrill ist. Doch vergleichen wir dies mit den Alternativen: In Russland wird Freiheit durch Repression erstickt, Oppositionelle verschwinden in Haftlagern, und die Presse schweigt, wenn sie nicht linientreu ist. In China überwacht ein allgegenwärtiger Staat jeden Schritt seiner Bürger, während individuelle Rechte hinter dem Wohl der Partei zurückstehen. Diese autoritären Modelle mögen effizient erscheinen, doch sie sind das Gegenteil von Freiheit.

Die USA hingegen bleiben, trotz aller Turbulenzen, eine Demokratie. Wahlen sind echt, die Gewaltenteilung funktioniert, und die Meinungsfreiheit – selbst wenn sie laut und ungefiltert daherkommt – ist ein unverhandelbarer Kern. Trump mag die NATO kritisieren, doch er hat sie nicht zerstört. Er mag Handelskonflikte anzetteln, doch die USA bleiben ein wirtschaftlicher Partner, der auf Marktwirtschaft und Innovation setzt – Werte, die auch die EU prägen. Die Europäische Union sollte sich daher nicht von Amerika abwenden, nur weil ein einzelner Präsident Unbehagen auslöst. Vielmehr sollte sie die Gemeinsamkeiten mit den USA stärken: den Glauben an Demokratie, an individuelle Freiheit und an eine offene Gesellschaft.

Das heißt nicht, dass wir die Augen vor den Herausforderungen verschließen sollen. Die transatlantische Zusammenarbeit ist komplizierter geworden, und Europa muss selbstbewusster auftreten – etwa durch eine stärkere gemeinsame Verteidigungspolitik oder eine unabhängigere Handelsposition. Doch die Orientierung an autoritären Staaten wie Russland oder China wäre ein fataler Irrweg. Diese Regimes bieten Stabilität auf Kosten der Freiheit – ein Preis, den Deutschland, mit seiner Geschichte, nie wieder zahlen sollte.

Freiheit ist kein Selbstläufer. Sie erfordert Verteidigung, Kompromisse und manchmal auch die Bereitschaft, mit unvollkommenen Partnern zusammenzuarbeiten. Die USA sind kein perfektes Vorbild, aber sie stehen näher an dem, was wir als freie Gesellschaft anstreben, als Moskau oder Peking es je könnten. In einer Zeit, in der Antiamerikanismus leichtes Spiel hat, sollten wir uns daran erinnern: Freiheit hat ihren Ursprung im Westen – und dort liegt auch ihre Zukunft. Die EU täte gut daran, diesen Kompass nicht aus den Augen zu verlieren.

🇺🇸🗽🦅

...zum Beitrag

Freiheit ist die Möglichkeit, das Notwendige im Sinne der eigenen essenziellen Interessen zu tun.

Das setzt voraus, zu wissen, wer man ist, was daraus folgend seine Interessen sind und was für die Wahrung und Durchsetzung dieser Interessen notwendig ist.

Ohne dieses Wissen gibt es auch keine Freiheit.

Deshalb ist es mit der Freiheit tatsächlich auch so schlecht bestellt. Denn den meisten Menschen, vor allem im Westen, ist das Hirn mit Mythen und Propaganda derart verkleistert, dass sie ihre Unmündigkeit gar nicht erkennen und ihre tatsächliche Gefangenschaft für Freiheit halten.

...zur Antwort

Da wird es nicht allzu viel zu verkaufen geben, was die Amis von Scholz und zuvor von Merkel nicht schon bekommen hätten.

Für Deutschland geht es nicht um den Ausverkauf seiner Souveränität, sondern um die Rückgewinnung seiner Selbstbestimmung.

In Deutschland gibt es derzeit aber kein politisches Personal, dass für ein solches Projekt infrage käme oder ausreichend Macht hätte.

Gute Nacht!

...zur Antwort
Wie geht es weiter mit der AfD?

Im ersten Wahlgang der Kommunalwahlen in Thüringen konnte die AfD nicht nur keinen Posten erlangen, sie schaffte es nicht einmal mit guten Aussichten in Stichwahl zu gehen.

Einzig bei der Bürgermeisterwahl in Zeulenroda-Triebes erreichte sie im ersten Wahlgang eine relative Mehrheit gegenüber den anderen Kandidaten. Allerdings lag die Zustimmung nur 20,1%, weshalb der AfD-Kandidat in der Stichwahl vollkommen untergehen wird.

Bei den Landratswahlen erreichte die AfD nur im Kreis Altenburger Land eine relative Mehrheit bei 33%, in der Stichwahl wird der CDU-Kandidat allerdings eine deutliche Mehrheit erreichen. In anderen Kreisen geht die AfD entweder nicht in die Stichwahl oder mit einer deutlichen relativen Minderheit. Zum Beispiel in Eichsfeld (20,8% gegen 46,3%) oder im Ilm-Kreis (24,2% gegen 48,2%). Im Januar erreichte die AfD bei der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis rund 46%, jetzt kam sie in keinem Landkreis ansatzweise an dieses Ergebnis heran.

Bei den Kreistags- und Stadtratswahlen konnte die AfD erwartungsgemäß vielerorts relative Mehrheiten erreichen, hingegen keine absoluten Mehrheiten. Selbst in den Hochburgen Gera und Sonneberg erreichte AfD geradeso 35%.

Andernorts erreichte die AfD nur kleine Mehrheiten oder verfehlte die Mehrheit. Beispielsweise in Schmalkalden-Meiningen (27,7% gegen 24,5% und 23,9%) oder im Unstrut-Hainich-Kreis (23,6% gegen 21,8% und 22,0%).

2019 erreichte die AfD bei den Kreistags- und Stadtratswahlen 17,7%, dieses Jahr waren es 25,8%, was isoliert betrachtet einen deutlichen Anstieg wiederspiegelt.

Nach den Erfolgen in Sonneberg, Raguhn-Jeßnitz, Pirna, Nordhausen und Großschirma ist das allerdings ein deutlicher Rückschritt. Vor allem nachdem die Umfragewerte für Thüringen im januar noch bei 36% lagen.

Die Umfragewerte zu den Landtagswahlen beziehen sich logischerweise auf eine andere Wahl, sind aber trotzdem relativ repräsentativ, denn 2019 lag die AfD zum Zeitpunkt der Kommunalwahlen bei 19 bis 20%, zurzeit liegt die AfD in den Umfragen bei 29 bis 30%. Die AfD ist also deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der Trend geht weiterhin abwärts, was sich auch bundesweit deutlich abzeichnet. Allensbach sieht die AfD derzeit bei 14%, Forsa bei 15%, Verian und Forschungsgruppe Wahlen immerhin noch bei 16%. Nach dem Hoch der Umfragewerte im Herbst und Winter ist das ein deutlicher Rückschritt.

Wohin führt der Weg der AfD auf längere Sicht? Was ist bei den Kommunalwahlen Sachsen und Brandendurg, der Europawahl, sowie den Landtagswahlen Im Osten zu erwarten? Wie werden sich die Skandale, sowie die innerparteilichen Streitigkeiten im weiteren auswirken?

...zum Beitrag
Die AfD wird noch tiefer in die Krise stürzen

Jetzt hat sie gerade mal noch 15%, also seit Januar 8% verloren.

...zur Antwort

Sie ist halt eine vernünftige Frau.

...zur Antwort
Was haltet ihr von meiner Theorie zu individueller Freiheit?

Ich finde es bedenklich, dass unsere derzeitige Gesellschaft und unser Staat keine wirkliche Autorität mehr darstellt und dass man jungen Menschen sagt, sie können alles sein, was sie wollen, sie genießen absolute Freiheit und alle möglichen Rechte, wir sind gegenüber allem und jedem tolerant und offen. Alles ist "normal" und gleichberechtigt, nichts ist mehr vorgegeben.

Das erscheint auf den ersten Blick ideal, jedoch beraubt es die jungen Menschen einer sehr wesentlichen Erfahrung: Nämlich wie es ist, sich auf dem Weg zum Erwachsenenalter aus staatlicher und elterlicher Autorität freizukämpfen.

Früher waren hierzulande und heute noch sind in vielen autoritären Ländern fast alle Jugendliche rebellisch und kämpfen gegen die als einschränkend empfundene Gesellschaft und staatliche Machtpositon.

Nicht so bei uns. Hier gibt es kaum rebellische Jugendliche mehr, dafür gibt es viele Wohlstandsverwahrloste und Egomanen, Konsumsüchtige und Orientierungslose.

Ich denke, dass diese Menschen, die ohne persönlichen Befreiungskampf aufgewachsen sind, später als Erwachsene einmal sehr empfänglich für Indoktrination sein werden und dass es autoritäre Ideologien leicht haben werden, diese Menschen für sich zu gewinnen.

Weil sie nie gelernt haben, wie es ist, sich selbst zu befreien. Weil sie Freiheit, Toleranz und Antiautorität als etwas Normales betrachten und ergo garnicht wissen, wie es ist, sich so etwas hart zu erkämpfen.

Gefestigt in seinen Werten wird man nicht dadurch, dass einem der Staat oder die Eltern sagen "Egal wofür du dich entscheidest, wir finden das super und alles ist gleichwertig." Man wird gefestigt, indem man seine Werte erkämpfen muss gegen einen scheinbar übermächtigen Widerstand.

Dann erst kennt man deren Wert und verteidigt sie auch, wenn sie in Frage gestellt werden.

Unsere Weichspül-Gesellschaft hingegen wird leicht zu manipulieren sein, sollte sich mal eine Ideologie dazu berufen fühlen.

...zum Beitrag

Die Jugend war noch nie weichgespült.

...zur Antwort

Die pflegende Institution bekommt von beiden gleich viel Geld. Aber nicht jede/r kann sich jede Institution leisten.

...zur Antwort