Wahrscheinlich begann sein Antisemitismus nach dem Ersten Weltkrieg in München. Dort gehörte er ab spätestens Ende Mai/Anfang Juni 1919 zu den Propaganda- und Vertrauensleuten der Reichswehr-Nachrichtenabteilung und besuchte von ihr veranstaltete Schulungskurse. Das älteste antisemitische Dokument Hitlers ist ein Brief vom 16. September 1919.
Ursachen von Hitlers Antisemitismus:
- die gefälschten „Protokolle der Weisen von Zion“ und die Verschwörungstheorie von einer „jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung“ (Auslöser: Karl Marx, der gemeinsam mit Friedrich Engels den Kommunismus begründete, hatte jüdische Eltern. Marx und Lenin traten für die rechtliche Gleichstellung der Juden mit ihren Mitbürgern ein, was den Kommunismus für viele Juden attraktiv machte. Die Russische Revolution und die Münchner Räterepublik, von der Hitler Augenzeuge war, wurden zum Teil von Juden geführt.)
- die Verschwörungstheorie, das „internationale Finanzjudentum“ (jüdische Bankiers und Spekulanten) habe die Völker in den Ersten Weltkrieg gestürzt (In seiner Reichstagsrede vom 30. Januar 1939 verkündete er: „Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa!“)
- die angebliche Demoralisierung der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg durch jüdische Presseleute
- ein angeblich von Juden herbeigeführter Kulturverfall (In Mein Kampf behauptete er, dass „neun Zehntel alles literarischen Schmutzes, künstlerischen Kitsches und theatralischen Blödsinns auf das Schuldkonto eines Volkes zu schreiben sind, das kaum ein Hundertstel aller Einwohner im Lande beträgt“.)
- Intoleranz gegenüber dem Schächten (rituelles jüdisches Schlachten ohne Betäubung)
- u. s. f.