Mit dem Alemannisch im Elsass verhält es sich ähnlich wie mit dem Sorbisch in der Lausitz. Der Dialekt wird für typisch inoffizielle, private Situationen verwendet; sobald auch nur ein Hauch Ernsthaftigkeit dabei ist und man sich gepflegt ausdrücken will, spricht man im Elsass Französisch statt Hochdeutsch  und in der Lausitz Deutsch statt einer slawischen Hochsprache. Übrigens hat das elsässische Französisch bei vielen einen alemannischen bzw germanischen Akzent, zB mit falscher Anfangsbetonung.

Es ist richtig, dass die politische Tendenz im Elsass seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf völlige Verdrängung des Deutschen, mindestens des Hochdeutschen hinausgelaufen ist, was sich als nicht sehr lukrativ erwies, denn die größten Touristenströme in die Gegend kommen ja gerade aus Deutschland, und an denen wäre mit Deutschkenntnissen zu verdienen.

Daher haben viele touristisch bedeutsame Wirtschaftszweige (zB die Gastronomie) trotz aller Politik Deutschkenntnisse aufrechterhalten.



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Kommt etwas darauf an, was du weiter vorhast.

Willst du zB Geschichte oder Theologie studieren, würde sich wegen der vielen lateinischen Texte in den Studiengängen dieser Fächer Latein etwas mehr empfehlen (obwohl ich wegen der durchweg haarsträubenden schulischen Sprachdidaktik bei den Alten Sprachen skeptisch bin)..

Ansonsten immer Spanisch.

Denn auch mit dieser romanischen Sprache bekommst du genug romanische Wörter mit, um die romanischen (lateinischen) Wörter und Wortbestandteile im deutschen Wortschatz zu durchschauen (einer der Gründe, warum man überhaupt Latein betreibt); und dazu kämen alle Vorteile des Spanischen, das ja eine Weltsprache ist. Mit einer nicht zu verachtenden Literatur, auch solcher von aktuellen südamerikanischen Schriftstellern.


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(1) Der Ausdruck "Lass was essen gehen" richtet sich so, wie er da steht, nur an eine Einzelperson des Bewilligers ('du'), und er lässt offen, wer da essen gehen gelassen werden soll.

(2) Wenn es um eine Frage bzw Aufforderung an eine Personengruppe (einschließlich des Sprechers selber)  geht, dann ist es unerlässlich, den Adressaten und den Handelnden, nämlich 'uns', ausdrücklich zu benennen.

Den Ausdruck (1) im Sinne von (2) zu verwenden, ist ein (noch) peripherer, missverständlicher und ungepflegter Gebrauch.

Wer ohne Geräusch im Nachrichtenkanal sofort verstanden werden und den klaren Ausdruck bestärken will, gebraucht das sprachlich zentrale "Lass uns was essen gehen."



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Die richtige Bedeutung ist "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum' ("Jesus von Nazaret, der König der Juden'); so in der lateinischen Übersetzung des Neuen Testaments, als Inschrift, die Pilatus über dem Kopf Jesu am Kreuz anbringen ließ (Joh  19,19).

Es bedeutet NICHT "Iron Nails Ran In", wie sich in James Joyces Roman Ulysses am 16.6.1904 der (jüdische) Dubliner, Leopold Bloom [= die Ulysses-Figur] beim Anblick eines Kruzifix einbildet, weil ihm das seine katholische Frau Molly, die es AUCH nicht besser wusste, so erzählt hatte. ;-)


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Vokabel-Lernen bringt ja auch nichts. Die Gleichungen zwischen deutschen und lateinischen Wörtern stimmen nie genau und beim Vokabellernen prägt man sich nichts als einen in der Natur nicht vorhandenen makkaronischen Text (ein Wort deutsch, ein Wort lateinisch) ein, was eine sinnlose Quälerei ist,

Dabei merkt man sich auch noch die Reihenfolge der Vokabeln unwillkürlich mit.

Viel besser lernte man gleich einen Passus aus Cicero auswendig, da ist die Reihenfolge der Wörter sinnvoll (dh merkbar) und hilft einem dabei, die lateinische Syntax einzuspeichern.

Ich glaube nicht daran, dass das Lernen von Fremdsprachen so durchaus verschieden vom Erstsprach-Erwerb ist, dass man hierbei methodisch GAR NICHTS vom Erstsprach-Erwerb lernen könnte. Wer auch immer eine Sprache beherrschen will, muss IN dieser seiner Zielsprache arbeiten, das heißt, sie gebrauchen.

Im 18. Jh wusste man das noch. Friedrich der Große lernte so prima Französsich, weil er eine französische Gouvernante hatte, die der einzige Lichtblicjk am preußischen Hof war und für ihn eine Art liebe Oma darstellte. Mit der sprach er ausschließlich Französisch und beherrschte das dann als Erwachsener besser und fehlerfreier als das Hochdeutsche, in dem er niederdeutsche Einschläge hatte (Dativ und Akkusativ entsprechend dem Hochdeutschen hat er nie sauber unterscheiden gelernt) und auch rhetorisch wurde er im Deutschen nie so gut war wie auf Französisch. Grund: Auch seine Elten und Geschwister sprachen noch ein sehr knubbliges Deutsch.

Dieser direkte Umgang mit dem Französischen war es, der es bei ihm gebracht hatte.

Im Latein-Unterricht unterhält man sich heute nicht mehr auf Latein, sondern man übersetzt mühselig Texte (mühselig, weil Übersetzen das Können der Quellsprache schon voraussetzt, die man aber an diesem Punkt überhaupt noch nicht kann) und unterhält sich über die lateinische Grammatik auf Deutsch! Der Misserfolg dieser verrückten Methode ist offensichtlich. Noch nach neun Jahren Latein an der Schule steht man einem unbekannten lateinischen Text so hilflos gegenüber wie der Ochs vorm neuen Scheunentor.

Aber  die klassischen Philologen an den Universitäten  wollen von moderneren Methoden nichts hören. Und dadurch bleibt auch an den Schulen  der sog Latein-Unterricht  eher ein Latein-Verhinderungs-Unterricht.

Vom Erstsprach-Erwerb ist zB zu lernen, dass jeder Mensch beim Anfangs-Gebrauch der Sprache Fehler macht. Denn keiner hat je eine Sprache GUT gesprochen, der nicht damit angefangen hat, sie erstmal SCHLECHT zu sprechen. Also müsste der Sprachunterricht etwas Fehler-Toleranz entwickeln und die Schüler ermuntern, trotzdem zu sprechen. Fehler entweder durch (nie mehr als drei Wörter auf einmal) korrigieren ohne Theater oder sogar durchgehen lassen, stattdessen die Schüler mit massig korrektem Sprachtext bombardieren,  der die Fehler zurückdrängen wird, wie es ja auch beim muttersprachlichen Spracherwerb geschieht..

Auswendiglernen von korrektem Text ist hierfür prima. Auch kursorische Lektüre, wobei man fremde Vokabeln eben von Zeit zu Zeit nachschlägt, bis sie sich festgehängt haben.

Sprachbeherrschung bedeutet, die Wendungen der  Sprache angemessen zu den Sprechsituationen zu verwenden. DAZU gibt es mittlerweile einen Weg zum Heil, nämlich COMICS! Das heißt, die lateinischen Asterix-Übersetzungen, bei denen die Siituationen die Worte und die Worte die Situationen erklären.

Auch die römischen Kinder lernten ihren Wortschatz dadurch, dass sie Wörter mit Situationen verknüpften. Was "gloria" war, das verknüpften sie zB mit einem Triumphzug für einen militärischen Sieger, den sie vom Straßenrand aus gesehen hatten usw. Durch dies Leben in ihrer Sprache wurde ihnen der lateinische Wortschatz viel besser geläufig, als er auch dem besten Könner des Lateinischen heute mit all seinen Wörterbüchern geworden sein kann.

Den lebenden Gebrauch des Lateinischen gibt es heute nicht mehr (nicht mal in der katholischen Kirche wird im Gottesdienst noch Latein gesprochen); also braucht man dafür Ersatz; siehe oben.

Bei dem Vorschlag, beim Latein-Erwerb etwas vom natürlichen Spracherwerb zu lernen aber fallen die klassischen Philologen sofort mit dem spitzen Schrei "Küchenlatein" in Ohnmacht, (Ein Glück, dass sie mit dem Sprachunterricht der altrömischen Kinder noch nichts zu tun hatten.)

Meine Theorie ist, dass man auch deutschen Schülern heute sehr viel von mir aus rein kupferne Latinität durchgehen lassen muss, bis sie in der Sprache einigermaßen "schwimmen" können und ANSCHLIESSEND die rhetorischen Verfeinerungen an diesem Latein  anzubringen. Von der goldenen Latinität braucht dabei NICHTS verloren zu gehen; ein Beispiel  für den Übergang vom Küchen- zum klassischen Latein ist Luther.

Der hatte als Student in Erfurt in seinem Wohnheim (seiner sog. 'Burse') Latein zu sprechen; das kann nicht mehr als das mittelalterliche fehlerhafte Latein gewesen sein, das die Studenten aller Herren Länder, die in Erfurt studierten und in seiner Burse wohnten, aqus der Schule drauf hatten.

Nachmittags ging Luther aber zu Kursen in klassischer Latinität, welche von den neuen humanistischen Lehrern in Erfurt in ihren Häusern privat den Willigen beigebracht wurde.

Und DAS war effektiv. Luther galt in Erfurt als neuer Cicero, so prima war sein Latein. Wer Luthers lateinische Texte liest (zB die Mitschriften zu seinen Vorlesungen), der ist verblüfft über die Eleganz seiner Ausdrucksweise, kein Stück von der zT groben Direktheit in seiner deutschen Ausdrucksweise.

(Der deutschen Sprache hatte  Luther für seine Bibelübersetzung und seine theologischen Schriften auf Deutsch ein literarisches Register erst einziehen müssen, im Lateinischen war es schon vorhanden).

Tolle lateinische Wörterbücher, die es mW noch gar nicht gab, hatte er wohl áuch nicht. Diese glänzende Sprachbeherrschung kam auch bei ihm aus dem intensiven Gebrauch dieser Sprache und sonst von nichts!

Also die Frage ist gar nicht, wie die römischen Kinder ohne Wörterbücher einen guten lateinischen Wortschatz kriegen konnten, sondern wie die Methoden des Latein-Unterrichts in der Schule endlich dem gesunden Menschenverstand angepasst werden könnten, damit auch heutige Latein-Lerner zu einem angemessenen und verwendungsfähigen lateinischen Wortschatz kommen könnten. Das wäre von großem praktischen Nutzen, da man ohne das ja auch den eigenen, deutschen Wortschatz mit seinen vielen lateinisch-stämmigen Wörtern nicht durchschaut.







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Die Kyrillische bzw russische Hand-Schreib-Schrift und die russische Druckschrift sind trotz aller damit verbundener Problemchen nur Varianten ein und derselben Schrift.

Wie sich ja auch im Deutschen die Druck- und die Kursivschrift unterscheiden. Berücksichtigt man aber fürs Deutsche nicht nur die lateinische sondern dazu auch die deutsche gedruckte Fraktur- und handgeschriebene Kurrentschrift sowie die Sütterlin-Handschrift, wird die Lage mE noch viel komplizierter als bei den russischen Alphabeten.

Bei der besonders komplizierten deutschen Kurrentschrift zB spielt es eine entscheidende Rolle, ob die betreffende Feder mit mehr oder weniger Druck gezogen wird---mit normalen Füllfederhaltern, deren Federn einen überall gleich dicke Strichstärke erzeugen [den sog. Schnurzug], lässt sich die deutsche Kurrentschrift fast gar nicht schreiben (mit Bleistift oder gar Kugelschreiber überhaupt nicht). Trotzdem haben die Generationen von deutschen Schülern lesen und schreiben gelernt, und Goethe, Kant, Schiller und die andern Klassiker schrieben ihre Werke in eben dieser schwer lern- und lesbaren Schrift. Beispiele hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche\_Kurrentschrift

Dabei sind all diese Varianten nachweislich aus der lateinischen Schrift (den gemeißelten Buchstaben der Trajanssäule---ausschließlich lateinische Großbuchstaben) hervorgegangen. Die Abweichungen von dieser Trajans-Schrift einschließlich der Einführung von Kleinbuchstaben sind im Laufe der Jahrhunderte alle durch historische Zufälle, besonders durch den Einfluss bestimmter Schreiber-Schulen, bzw vom 16. Jh an auch der einflussreicheren Druckhäuser, entstanden.

Dabei muss man bedenken: Buchstaben und Laute sind zweierlei.

Es gibt keine natürlilche und gottgegebene Verbindung zwischen
bestimmten Buchstaben und bestimmten Lauten. Alles ist Konvention.
Mit Aussprache-Unterschieden haben all diese Schrift-Varianten wenig bis nichts zu tun: Dass das Verhältnis im Russischen kompliziert ist, das verwundert überhaupt nicht. Im Englischen ist es noch komplizierter (obwohl es im Englischen mal nicht gerade das Verhältnis zwischen Druck- und Kursiv-Schrift ist, das die Probleme macht).

Allerdings sind Alphabet-Schriften immer auf Sprachlaute bezogen; das Verhältnis zwischen Buchstaben und Lauten ist jedoch in allen natürlichen Sprachen ein mehr oder weniger kompliziertes:  Kaum ist für eine bestimmte Sprache eine Schreibung erfunden worden und wird sie gebraucht, gibt es durch die Lautentwicklung, den Import ausländischer Lehnwörter und ähnlicher Störungen auch schon kein klares 1:1-Verhältnis zwischen den Buchstaben und den Sprachlauten mehr. Man kann gar nicht erwarten, dass irgendeine dieser historischen Schriften das 1:1-Verhältnis wiederhergestellt hätte.

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Wie schon festgestellt, bezieht sich das Possessivpronomen im Englischen auf den Besitzer.

[Im Französischen ist das anders. Da bezieht es sich sowohl auf den Besitzer als auch auf das Besessene.

Also 

Jean a des yeux bleus, Mais sa mère les a marrons. (1a)

sa ist bezüglich des Besitzers Singular, bezüglich des Besessenen, hier der (weiblichen) Mutter, Singular femininum.

Nicole a des yeux bleus, Mais son père les a marrons. (1b)

son ist bezüglich des Besitzers Singular, bezüglich des Besessenen, hier des (männlichen) Vaters, Singular maskulinum.

Dagegen

Jean et Nicole ont des yeux bleus. Mais leur mère les a marrons.
(1c)

leur ist Plural hinsichtlich der Besitzer, Singular hinsichtlich des Besessenen.

(1d) Etant nés en France, Pierre et Paul sont français. Mais leurs parents étaient algériens.

leurs ist Plural hinsichtlich der Besitzer und außerdem Plural hinsichtlich des Besessenen.]

Vgl im Englischen:

John has blue eyes, but his mother had them brown. (2a)

Nancy has blue eyes, but her father had them brown. (2b)

Das Possessivpronomen ist Singular (2a, b) und männlich (2a) bzw weiblich (2b) entsprechend dem Besitzer.


John and Nancy have blue eyes. But their mother had them brown. (2c)

John and Paul have the British citizenshzip. But their parents were Polish. (2d)

Das Possessivpronomen ist Plural entsprechend den Besitzern (2c, d).










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Keine Ahnung, warum man Schriften ohne Vokalzeichen nicht als Alphabet-Schriften bezeichnen sollte.

Alles eine Frage der Definition.

Es waren die Phönizier, die auf den genialen Einfall kamen, nicht Bilder oder einzelne Zeichen für bestimmte Bedeutungen festzulegen (woraufhin ein solches System ins Unbegrenzte wachsen kann), sondern eine Alphabet-Schrift einzuführen, in der die einzelnen Zeichen (im Prinzip) Lautungen wiedergeben,. Das Inventar der Sprachlaute ist in jeder Sprache äußerst begrenzt. Kombinationen von Lauten formieren dann die Ausspracheseite der Bedeutungsträger: W, E, L,T sind im Deutschen willkürlich gegriffene Zeichen für die Laute /v, e, l, t/; die Kombination der  gemeinten Laute /velt/ trägt die Bedeutung 'Welt', die nunmehr schriftlich festgehalten werden kann, ohne dass man ein sprechendes Bild (wie zB eine Weltkugel) dafür einsetzen müsste.

Dies Prinzip gilt für alle Schriften, die der phönizischen Anregung gefolgt sind, egal, ob sie extra Vokal-Zeichen vorsehen oder nicht.

Diese Schreib-Systeme  haben nämlich die entscheidenden Charakteristika gemeinsam, vor allem wie gesagt die Lösung der Zeichen von jeglicher einzelnen Bedeutung bzw die daraus folgende starke Begrenzung des Zeichen-Inventars.

Die Anregung betr. eine solche Lautschrift wanderte rund ums Mittelmeer, wo das Inventar der Zeichen an die Gegebenheiten der Anrainer-Sprachen angepasst wurden. Aber sogar die Reihenfolge der Lautzeichen in den Zeichen-Inventaren ist in diesen Mittelmeer-Schriften für alle Sprache sehr ähnlich.

(Vgl die Anfänge der Alphabete,  hebr. Alef, Bet, Gimel, Dalet --- griech. Alpha, Beta, Gamma, Delta.)

Zum Unterschied von den semitischen Sprachen (zB Aramäisch, Hebräisch, Arabisch) wurden für die andern Sprachen am Mittelmeer auch Lautzeichen für die Vokale eingeführt (griech. Alpha und lat. A bezeichnen a-Laute, hebräisch Alef bezeichnet den glottalen Knacklaut [Konsonant] am Anfang eines Worts vor dem ersten Vokal.)

Das System der Vokal-Punktierung war fürs Hebräische im 9. Jh nChr voll entwickelt, aber die Tora-Rollen werden immer noch ohne Vokal-Zeichen geschrieben. Auch die Zeitungen in Israel zeigen keine Vokal-Punktierung, die offenbar allzu druckfehler-anfällig ist.

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Wer hat eigentlich das mit dem Anhämmern erfunden?

Nachdem Luther am 31.10. 1517 ein Exemplar der Thesen bei seinem Freund Spalatin, dem Sekretär des Kurfürsten (Spalatin war ein Studienfreund von Luther) im Wittenberger Schloss hinter der Schlosskirche abgegeben hatte und das Areal durch die Schlosskirche wieder verließ, hatte er noch mindestens ein Dupikat der Thesen bei sich, das Spalatin nicht benötigt hatte (der sollte die Thesen im Namen des weltlichen Kurfürsten, Friedrich des Weisen, über den Dienstweg an den geistlichen Kurfürsten, den Erzbischof von Mainz, kirchlicher Herr auch Wittenbergs, weiterleiten), hat Luther dieses Duplikat an der Tür der Schlosskirche befestigt. Diese Tür diente der Uni Wittenberg zugleich als Schwarzes Brett.

Da hat Luther die Thesen (über die nach seinen Wünschen ja im akademischen Bereich disputiert werden sollte) mit ziemlicher Sichrheit gleich selber an diesem Schwarzen Brett befestigt. Irgendwelche kleine Nägelchen wird er dazu schon auf der Tür vorgefunden haben, einen Hammer brauchte er für das bisschen Aufhängen von dem einen Blatt doch nicht? Amtliche Schreiben auszuhängen wäre eigentlich Sache des Pedells der Uni gewesen, aber nun war Luther einmal da, das Datum war kritisch, ziemlich sicher hätte sich Luther nicht darauf verlassen, dass der Pedell rechtzeitig zum Aushängen des Blatts kam; die Sache duldete  keinen Aufschub.

Tags drauf war nämlich wieder so ein Ablass-Tag, 1. November, Allerheiligen: An Allerheiligen konnte jedermann, der eine Kirche besuchte, so oft er hinkam, den sog. Toties-Quoties-Ablass erwerben. In der Wittenberger Schlosskirche, in der an Allerheiligen immer die Reliquien-Sammlung des Kurfürsten ausgestellt war, kriegte man diesen Ablass nur, wenn man zugleich etwas spendete.

(Mit diesem Geld finanzierte der Kurfürst die Uni Wittenberg. Luther, indem er den Ablass-Verkauf anprangerte, sägte sich eigentlich den Ast ab, auf dem er saß, aber das war ihm egal: Auch dieser Ablass-Verkauf, guter Zweck hin oder her, war ein eklatanter Missbrauch der Religion, der abgeschafft gehörte.)

Das Aushängen selber erfolgte, wie ich hervorheben möchte, unspektakulär. Auf Biegen oder Brechen provozieren wollte Luther nicht. Ohnehin war der Text auf Lateinisch, also zunächst nur den Akademikern zugänglich.

Aber der Text muss ziemlich sofort von Kennern gelesen worden sein, die ihn abschrieben und auf Deutsch übersetzten. Ganz kurz darauf kursierte diese deutsche Version im ganzen Reich deutscher Nation.


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Zwischen der Wartburg (die dem Kurfürsten von Sachsen, Friedrich dem Weisen, gehörte) auf dem steilen Berg über der Stadt Eisenach (die zu Thüringen gehörte) und Wittenberg, wo der sächsische Kurfürst im Schloss residierte (in etwa 200 km Entfernung von der Wartburg)  war ein lebhafter Postverkehr. Von da aus korresponiderte Luther mit seinen Freunden, indem er solche Briefe dem Postsack nach Wittenberg beifügte. Der ging immer zuerst an Spalatin,  den Sekretär des Kurfürsten in Wittenberg. Spalatin war zugleich Luthers Erfurter Studienkollege gewesen; und dieser Mann funktionierte daher auch als Bindeglied zwischen Luther und seinen Freunden jenseits der Wartburg.

Die Wartburg-Briefe Luthers sind erhalten.

Etwa 14 Tage, nachdem Luther bei Eisnach im Wald ge-kidnappt  worden war, schrieb Luther von der Wartburg an einen seiner Freunde in Wittenberg, er habe sich jetzt auf Weisung seine Mönchs-Tonsur zuwachsen und einen kleinen Bart stehen lassen müssen: "Du würdest mich nicht wiedererkennen, ich erkenne mich ja kaum selber wieder!" Die Maskerade hatte natürlich genau das zum Ziel, auf dass Unbefugten auch nicht auf Grund einer Beschreibung hätten herausfinden können, wer da neuerdings auf der Wartburg "gastierte"; Luther sollte nach Ritter bzw Junker aussehen.

Luthers Zimmer in der Wartburg, wo er u.a. Griechisch studierte und das Neue Testament der Bibel in zehn Wochen übersetzte, ist das dortige  sog. Ritter-Gefängnis.*

Also Luther wurde auf der Wartburg vorgeblich als ein Ritter gefangen gehalten. Umgekehrt konnten seine Freunde ihre Korrespondenz an diesen "Junker Jörg" auf der Wartburg ihrerseits dem amtlichen Postsack von Wittenberg  beifügen.

Vermutlich stammte die ganze Idee mit Luthers Kidnapping von Spalatin, der die Notwendigkeit irgendwie dem Kurfürsten klar gemacht haben muss. (Der Kurfürst konnte auf die Dienste des sehr zuverlässigen Spalatin nicht verzichten und verhielt sich meist nach dessen Ratschlägen.)

NB: Dieser Kurfürst, Friedrich der Weise, wusste offiziell von all diesen Umtrieben NICHTS, auf dass er nicht beim Kaiser aneckte. Friedrich war ja niemals lutherisch geworden, sondern blieb, wie der Kaiser, immer "alt-gläubig", dh rom-treu. Er hat Luther sogar nie einmal persönlich empfangen, sondern den ganzwn Aufriss um Luther so diplomatisch er konnte "ignoriert". Spalatin hatte ihm klar gemacht, dass Friedrich seine von ihm selber gegründete moderne Universität in Wittenberg, auf die Friedrich stolz war und die ihm ja gerade den Beinamen "der Weise" eingetragen hatte, vergessen könne, falls deren Star-Professor Luther etwas zustieße. Somit musste Friedrich zwischen Luther und dem Kaiser lavieren...

Näheres im ersten Band der akribischen Luther-Biografie von Martin Brecht.

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*Als Luther von der Wartburg aus in Wittenberg eintraf, lachten sich seine Freunde über sein Junker-Jörgs-Aussehen krank und bestellten sofort Cranach herbei, auf dass der Luther skiszziere.




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Es gibt eine lange Skala bei den Stil-Höhen. Im schriftlichen Stil sollte man der Banalität und der Salopperie ausweichen. Nicht jede Form des gepflegten Sprachgebrauchs ist gleich "geschwollenes Deutsch", im Gegenteil.

Salopperie besteht u.a. in der Gleichgültigkeit gegenüber Fehlern, womit man nur Geräusch im Nachrichten-Kanal erzeugt, und zwar mehr, als wenn man sich in der Stilhöhe nach oben vergriffe.  Mangelnder Rücksichtnahme auf die Verständnis-Möglichkeiten des angesprochenen Publikums gehört ebenfalls zur Salopperie, was ebenso sehr bei Schwülstigkeit wie bei Nachlässigkeit geschehen kann.

Als gute Vorbilder für eine gepflegte, sorgtfältig geschriebene deutsche Prosa gelten Annette von Droste-Hülshoff und Heinrich von Kleist. Alle erwähnen auch immer Thomas Mann, bei dem man aber für den täglichen Gebrauch möglichst nicht die langen Schachtel-Sätze nachmachen sollte, besonders dann, wenn man diesen deutschen sog. "Bogenstil" überhaupt nicht recht beherrscht. Immerhin, Manns Budeenbrooks vermitteln ein großes Lese-Vergnügen, bei dem man sich auch gleich ein paar stilistische Kunstgriffe abschauen kann.

Gute Tipps für einen verwendbaren Stil mittlerer Höhe, der hauptsächlich um Verständlichkeit und Klarheit bemüht ist, gibt Ewald Standop im Anhang seiner Anleitung Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. Siehe hier: https://www.amazon.de/Die-Form-wissenschaftlichen-Arbeit-Grundlagen/dp/349401437X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1483889807&sr=1-1&keywords=Standop+Form+wissenschaftlicher+Arbeit

Übrigens kommt zwar "Stil" von stylus,  was mit "Stiel" verwandt ist, wird aber im Deutschen nur mit i geschrieben.

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Eigentlich benötigt man beide.

Die Elberfelder ist so dicht am griechischen und hebräischen Original-Text des neuen und alten Testaments, wie es bei Beibehaltung einer modernen deutschen Syntax überhaupt möglich ist. Dabei ist die Stil-Lage eine mittlere, dh weder salopper noch hoher Stil. Seit Luther haben die Philologen eine Menge Neues am Bibel-Text entdeckt, was Luther bei seiner Pionier-Arbeit noch nicht wissen konnte. Also benötigt man die (jeweils neueste) Ausgabe der Elberfelder immer, auch um die Luther-Übersetzungen hinsichtlich der Treffsicherheit beurteilen zu können.

Eine Luther-Bibel dagegen sollte man als deutscher Muttersprachler IMMER im Hause haben, damit man erkennt, wie unglaublich viel an geflügelten und sonstigen deutschen Ausdrücken gerade aus dieser Bibel stammt. Davon abgesehen ist Luthers Stil von großer dichterischer Schönheit, sehr packend, verständlich, aber NICHT banal, welch Letzteres  bei vielen andern deutschen Übersetzungen der Bibel leider der Fall ist. Warnung vor solchem Unsinn wie der Bibel in sog. gerechter Sprache und der Volxbibel. Luther war ein großer Rhetoriker, der alles, was er bei den Humanisten bezüglich des Lateinischen und Griechischen gelernt hatte, auch für das Detusche seiner Bibel-Übersetzung nutzbar machte. Er ist ein großer, klassischer deutscher Dichter.

Jetzt kommt der Haken. Die Luther-Bibel ist NICHT in einer historisch-ktritischen Ausgabe im Druck. Zwar gibt es einen buchstabengetreuen Faksimile Nachdruck (Biblia Germanica), aber dazu wünschte man sich doch einige Erläuterungen, da Luthers Frühneuhochdeutsch, namentlich in der Rechtschreibung, zT stark vom Gegenwartsdeutsch abweicht. Und weil man ja auch die Geschichte dieser Bibelübersetzung kennen sollte.

Die modernen revidierten Luther-Ausgaben jedoch können einen Liebhaber des Dichteris Luther auf die Palme bringen, weil dabei nicht nur die Rechtschreibung angepasst ist, sondern auch Wörter und ganze Wendungen ausgetauscht sind, wodurch oft ganze rhetorische Bögen zerstört werden und damit moderne Banalität in den Text hineingetragen wird (würde man sich bei einem Text Goethes ähnliche Freiheiten erlauben=? NIE! Luther aber tut man es an!)

Es gibt jedoch einen Weg zum Heil. 1973 ist eine wunderbare historische Ausgabe des Original-Texts von 1545 hergestellt worden, und die ist immer noch antiquarisch sehr preiswert zu erhalten. 3 Bände, davon der letzte ein Beiheft mit sprachlichen Erläuterungen und Glossar der eventuell schwer zu verstehenden, veralteten Wörter. Dazu Luthers "Sendbrief vom Dolmetschen". Diese Bände habe ich auf dem Regal. Hierbei ist auch die Rechtschreibung noch die Luthers, aber die Frakturschrift ist in die lateinische umgesetzt. Man versteht mE als Muttersprachler alles.

[Meinem 13-jährigen Patensohn schenkte ich ein anderes Exemplar dieses Werks, und der war ganz begeistert. Er meinte, das Glossar brauche er eigentlich gar nicht, er verstehe alles auch ohne. Kein Wunder: Erstens basiert das ganze moderne Deutsch auf der Luther-Bibel, zweitens versteht jeder Muttersprachler von seiner Sprache VIEL mehr als er aktiv benutzt.]

Der erste Band enthält eine historische Einleitung zum entstehen und der ersten Verbreitung dieser Übersetzung sowie c die Hälfte des Alten, der zweite Band den Rest des Alten und das ganze Neue Testament.

Genaue Angabe: D. Martin Luther, Die gantze Heilige Schrifft Deutdsch 1545 Auffs new zugericht. Unter Mitarbeit von Heinz Blanke herausgegeben von Hans Volz.München: Rogner und Bernhard, 1973. ISBN: 3 9208 0283 7 (Leinen) und 3 9208 0284 5 (Leder).

Außer bei amazon auch mal bei eurobuch.com nachsehen.


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Die sog. geschlechtsneutrale Ausdrucksweise widerspricht in vielen Fällen dem sprachwissenschaftlichen gesunden Menschenverstand.

a) Das grammatische Geschlecht hat historisch mit dem natürlichen nichts zu tun. Grammatische Geschlechter sind ganz anders entstanden.

b) Es gibt Wörter, die zufällig grammatisch femininum sind, und deren unmarkierte Form (die beide natürlichen Geschlechter umfasst) die jedermann gebraucht, wenn es auf das Geschlecht des betreffenden Exemplars nicht ankommt und die keine besonderen  erweiterten oder Austausch-Formen zeigt, zB: "Pass auf, da läuft ne Katze!" Nämlich dass du die nicht überfährst. (Bis man heraus hätte, ob das nicht vielleicht ein Kater wäre, wär das Tier schon tot.)

Entsprechendes gibt es Wörter mit unmarkiert männlichem grammaischem Geschlecht. "Der Hund dahinten ist aber kein Dackel."

In all solchen Fällen hat es keinen Sinn, rumzugendern und von "Katze oder Kater" bzw "Hund oder Hündin" zu faseln, weil dies nur dazu führen würde, dass die vom natürlichen Geschlecht her männlichen Exemplare beim Typus "Katze" zweimal erwähnt wären, nämlich einmal unter der unmarkierten Form "Katze" und dann nochmals unter der markierten Form "Kater". Analog wird bei "Hund oder Hündin" die Hündin zweimal erwähnt, einmal in der unmarkierten, zufällig grammatisch männlichen Form Hund und ein zweites Mal mit der markierten Form Hündin.

c) Die ständige Erwähnung der komplizierten markierten Formen, damit auch ja kein Mensch übersieht, dass da auch weibliche Wesen dabei sind  ("Fahrräder uhd Fahrräderinnen") widerspricht dem Ökonomie-Prinzip, das ansonsten im lebenden Sprachgebrauch überall obwaltet.

d) Das Gegendere führt zu einem lachhaften Fremdwortgebrauch, besonders bei ursprünglich lateinischen Partizipia, die nur dzurch den Gesamt-Kontext als männlich oder weiblich festzulegen sind, zum Beispiel "Studierende", was nichts anderes als "Studenten" sind, da studentes in der Ausgangssprache mit weiblichem oder männlichem Pronomen wieder aufgenommen werden kann, je nachdem, ob es sich um männliche oder weibliche Personen handelt. Die blöde Ersatzform "Studierende" verwischt den Unterschied zwischen der so bezeichneten Gruppe betreffend ihren Status und betreffend ihrer aktuellen Tätigkeit (in meinem Sprachgebrauch wäre vielmehr  ein Studierender einer, der aktuell studiert, ein Student dagegen einer, der immatrikuliert ist, egal ob er im Augenblick gerade mit Studieren beschäftigt ist ioder nicht).

e) Es wäre der Gleichberechtigung von Mann und Frau zuträglich, wenn es für die berufliche Karriere und die Wertschätzung keine Rolle spielte, ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelte. Die Genderisierung des deutschen Ausdrucks führt in die umgekehrte Richtung, nämlich in eine totale Sexualisierung der Art-Begriffe.

Vorschlag Das Gegendere sein lassen, unmarkierte Ausdrücke verwenden, egal ob sie zufällig grammatisch männlich oder weiblich sind und am Anfang eines entsprechenden Textes ausdrücklich betonen, dass man entsprechend dem Grundgesetz für die Gleichberechtigung von Mann und Frau eintrete, und DAHER mit zufällig männlichen, unmarkierten Formen immer BEIDE Geschlechter meine, soweit nicht ausdrücklich etwas anderes aus dem Text hervorgehe.





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Man schreibt nicht "vgl.", wenn es gar nichts zu vergleichen gibt..

Wenn man etwas inhaltlich genau übernimmt, was soll dann der Leser vergleichen? Ob du richtig abgeschrieben hast?

Du teilst dem Leser lediglich mit, woher diese Aussage stammt und schreibst ehrlicherweise: "siehe", sagst also genau an der betreffenden Stelle im Text:

Siehe Müller 2016:34. *

Sätze deines Autors brauchst du dann auch keine kunstvoll umzustellen. Du sagst einfach mit eigenen Worten, was du von deinem Autor gelernt hast in einer Reihenfolge der Sätze wie Sie dir am sinnvollsten erscheint.


Zur Sicherheit solltest du gleich an (bzw auch vor) dem ersten Satz des inhaltlich übernommenen Passus eine Bemerkung im Text oder in einer Fußnote anbringen: "Das Folgende nach Müller 2016:34". Geht die Übernahme über einen einzigen Absatz hinaus, dann ist ein weiterer Hinweis erforderlich, solange du noch nicht wieder mit völlig eigener Stimme spríchst, nämlich: "Weiter nach Müller 2016:34.") Der Leser muss an jeder Stelle darüber im Bilde sein, ob da du selber sprichst oder Müller, vermittelt durch deine Formulierung.

*
Diese kurze Form des Hinweises ist ohne Störung der Lesbarkeit mitten im Text dann möglich, dh ohne Fußnote, wenn du die Harvard-Anordnung im Literatur-Verzeichnis anwendest und daraufhin bibliografiebezogen zitieren kannst.  Darüber weiter unten.**
__________________________________________

** Die Harvard-Bibliografie geht wie folgt:

Im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit steht bei jedem Eintrag:

Zuname des  Autors, Komma, Vorname. Punkt. Erscheinungsjahr des betr. Buchs. Punkt. Voller Titel, Ort: Verlag.

Das heißt, in diesen Bibliografie-Einträgen folgt das wichtige Erscheinungsjahr unmittelbar auf den vollen Namen des Verfassers und nicht erst am Schluss des Eintrags.

Bei sog. unselbständigen Veröffentlichungen, Beiträgen zu Zeitschriften oder zu Sammelwerken, steht in einer Harvard-Bibliografie ebenfalls die Jahreszahl unmittelbar nach dem Namen des Autors, und der ganze Eintrag sieht wie folgt aus:

a) Beitrag zu einer periodisch erscheinenden Zeitschrift:

Zuname des  Autors, Komma, Vorname. Punkt. Erscheinungsjahr des betr. Textes. Punkt. Anführungszeichen,  "Titel des Beitrags." mit einem Punkt vor dem Abführungszeichen. Danach kursiv der Titel der Zeitschrif, Komma, Nummer der Zeitschrift, Komma, Ziffer der Anfangsseite des Beitrag - bis-Strich. Ziffer der Endseite des Beitrags. Punkt. Erscheinungsjahr der
Zeitschrift, falls vom erscheinungsjahr des Beitrags verschieden..

b) Beitrag zu einem Buch (Nicht-Periodikum) mit mehreren Beiträger.

Zuname des  Autors, Komma, Vorname. Punkt. Erscheinungsjahr des betr. Textes. Punkt. "Titel des Beitrags". Punkt.  Kursiv der Titel des Buchs. Punkt. Danach Hg = "Herausgegeben von", Name des Herausgebers, Ort: Verlag Komma, Erscheinungsjahr, falls vom Erscheinungsdatum des  Beitrags verschieden.

Meine eigenen Ausführungen hier entsprechen Ewald Standop; Matthias Meyer, 2008, Die Form der wissenschaftlichen Arbeit,  13. Auflage, Wiebelsheim, Quelle & Meyer, S. 80ff. [<== Dies wäre genug Text für eine Fußnote.]

In der Bibliografie würde der Vorname bei dem ersten Autor umgestellt,
damit die alphabetische Reihenfolge verdeutlicht ist. Statt aller Kommata
stünde je ein Punkt und die Seitenangabe würde fehlen. 

Standop, Ewald; Matthias Meyer. 2008. Die Form der wissenschaftlichen Arbeit,  13. Auflage, Wiebelsheim, Quelle & Meyer.

In der bibliografiebezogenen Kurzform im Text stünde mit der Seitenangabe: Standop; Meyer 2008: 80ff.

Die Harvard-Form des Literaturverzeichnisses ist sehr zu empfehlen, da sie einem über 90 % der sonst üblichen Fußnoten erspart.




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Die Wörter haben eine verschiedene Geschichte. Joe ist lediglich die Kurzform von Joseph, ein Name, den es im Englischen gibt, solange es das Christentum gibt (dh spätestens seit dem 6. Jh nChr, ) Bedeutung '"Er möge hinzufügen*---das ist das, was Rachel sagt, als sie endlich ein Kind zur Welt bringt: sie möchte weitere Kinder haben; siehe Gen 30 22ff.

Zoe wird im Englischen erst seit dem 19. Jh verwendet, eine Anglisierung von griech. /zōē´/ 'Leben' (vgl 'Zoologie'), wobei das griechische lange ō-Laut durch den englischen Diphthong /ǝu/  und das betonte offene griech. /ē´/ (*Eta) durch engl. /ĩ/ wiedergegeben und der Akzent auf die erste Silbe gelegt wurde.

Dies <-e> am Wortende hatte in der Schreibgeschichte also zwei verschiedene Funktionen.

Bei Joe sollte es anfangs nur die Länge des Vokals bekräftigen, wie in ice floe 'Eisscholle' (das war in beiden Wörtern ursprünglich kein Diphthong, sondern nur ein langes /ō/ ).

Bei Zoe  bringt es das griechische volltonige, lange, offene Eta am Wortende zum Ausdruck. Zur Verdeulichung wird im Englischen auch gern die Schreibung <Zoë> verwendet.

Wir können über das sehr einfache Verhältnis zwischen Aussprache und Schreibung im Deutschen froh sein.

(Eigentlich der einzige Vorteil, den wir von dem Kulturverlust im 30-jährigen Krieg hatten: Die deutsche Schreibung musste im 18. Jh neu kodifiziert werden und ist erst durch Konrad Dudens erstes W;rterbuch 1880 vereinheitlicht worden; bei der englischen Schreibung gab es nie eine amtliche Form und überlagert infolgedessen eine historische Schicht die andere. Statt Schreibregeln herrscht im Englischen ein wenig geregeltes Chaos zwischen Schreibung und Aussprache.---Wenig geregelt statt 'ungeregelt' sage ich, weil dennoch eine gewisse Ordnung in dem Wahnsinn ist; aber die ist schwer zu durchschauen.)








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Vielleicht ist es gut, für diesen Zweck ein Vokabelprogramm zu haben.

Ansonsten bin ich strikt gegen das Pauken von Vokabellisten, falls man sich
in einer bestimmten, einem zunächst fremden Zielsprache verbessern will.

Gründe: Die scheinbaren Wortgleichungen in Vokabellisten stimmen nie, da die Bedeutungsfelder zu den Wörtern von zwei Sprachen sehr unterschiedlich zugeschnitten sind; für die Eindeutigkeit benötigt man immer den Kontext der Wörter. Sinnloserweise lernt man bei Vokabellisten auch die Reihenfolge der Wörter mit.

Auswendiglernen ist für den Spracherwerb gut; dann aber zusammenhängende Texte lernen, wo die Reihenfolge einen auch in der Syntax der betreffenden Sprache trainiert. Man merkt bei zusammenhängenden Texten auch ohne Abhörer  leicht selber, wo man hängen bleibt.

Am besten für die Vergrößerung des Wortschatzes ist es, Dramen-Dialoge zu lernen, weil in diesen alle Flexionsformen der Verben vorkommen, während zB in Erzählungen meist die dritte Person Singular in einer Form dominiert, wie das im lebenden mündlichen Gebrauch der Sprachen kaum je der Fall ist.

Oder Spezialtexte*, in der ein besonderes Vokabular vorkommt, das man sich für einen Sonderzweck aneignen will, mit Stumpf und Stiel auswendig lernen.

*(Solche findet man zB in den Wiki-Beiträgen zu den fraglichen Spezialthemen.)

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Humphrey Bogarts "Here's looking at you!" bedeutet nichts anderes als im Niederdeutschen der Trinkspruch "Prost Willem. Ick säi di!"

Von "Schau mir in die Augen, Kleines" ist da keinerlei Rede.

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Auch die Apple-Seite kannst du in dieser Form zitieren, nur dass in einer Fußnote hinter den Titel des Artikels dann ein Komma kommt. Ansonsten wie angegeben betr die Seite ohne Autor. Es sei denn, der Autor würde auf der Apple-Seite angegeben. Oder Apple firmierte als Autor, dann diesen Namen als Autor voranstellen.

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Den Artikel im Literaturverzeichnis mit dem Titel zitieren, dann ein
Punkt. Alphabetisch einordnen nach dem ersten wichtigen Wort des Titels (zB Artikel ignorieren). Also genau wie bei allen anymen Veröffentlichungen
verfahren.

Dann in eckigen Klammern [Anonym.] dazu und darauf die Web-Adresse
hinzufügen.

Unbedingt angeben, wann du diese Seite zuletzt besucht hast. Das ersetzt die Jahres-Angabe, die bei auf Papier veröffentlichten Sachen nötig ist. Falls der Artikel datiert ist, auch dies Datum erwähnen.

Also:

"Die Unsterblichkeit der Maikäfer" 2010-04-03. [Anonym.] http.www......de. Zuletzt besucht 2016-11-29.

Als hängenden Absatz schreiben, wie auch die andern Einträge in deiner
Literaturliste, wobei von der zweiten Zeile eines solchen Eintrags an jede
Zeile um etwa 0,5 cm eingezogen wird.

Im Literaturverzeichnis einordnen unter "U".

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