Mit dem Alemannisch im Elsass verhält es sich ähnlich wie mit dem Sorbisch in der Lausitz. Der Dialekt wird für typisch inoffizielle, private Situationen verwendet; sobald auch nur ein Hauch Ernsthaftigkeit dabei ist und man sich gepflegt ausdrücken will, spricht man im Elsass Französisch statt Hochdeutsch  und in der Lausitz Deutsch statt einer slawischen Hochsprache. Übrigens hat das elsässische Französisch bei vielen einen alemannischen bzw germanischen Akzent, zB mit falscher Anfangsbetonung.

Es ist richtig, dass die politische Tendenz im Elsass seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf völlige Verdrängung des Deutschen, mindestens des Hochdeutschen hinausgelaufen ist, was sich als nicht sehr lukrativ erwies, denn die größten Touristenströme in die Gegend kommen ja gerade aus Deutschland, und an denen wäre mit Deutschkenntnissen zu verdienen.

Daher haben viele touristisch bedeutsame Wirtschaftszweige (zB die Gastronomie) trotz aller Politik Deutschkenntnisse aufrechterhalten.



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Kommt etwas darauf an, was du weiter vorhast.

Willst du zB Geschichte oder Theologie studieren, würde sich wegen der vielen lateinischen Texte in den Studiengängen dieser Fächer Latein etwas mehr empfehlen (obwohl ich wegen der durchweg haarsträubenden schulischen Sprachdidaktik bei den Alten Sprachen skeptisch bin)..

Ansonsten immer Spanisch.

Denn auch mit dieser romanischen Sprache bekommst du genug romanische Wörter mit, um die romanischen (lateinischen) Wörter und Wortbestandteile im deutschen Wortschatz zu durchschauen (einer der Gründe, warum man überhaupt Latein betreibt); und dazu kämen alle Vorteile des Spanischen, das ja eine Weltsprache ist. Mit einer nicht zu verachtenden Literatur, auch solcher von aktuellen südamerikanischen Schriftstellern.


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Die richtige Bedeutung ist "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum' ("Jesus von Nazaret, der König der Juden'); so in der lateinischen Übersetzung des Neuen Testaments, als Inschrift, die Pilatus über dem Kopf Jesu am Kreuz anbringen ließ (Joh  19,19).

Es bedeutet NICHT "Iron Nails Ran In", wie sich in James Joyces Roman Ulysses am 16.6.1904 der (jüdische) Dubliner, Leopold Bloom [= die Ulysses-Figur] beim Anblick eines Kruzifix einbildet, weil ihm das seine katholische Frau Molly, die es AUCH nicht besser wusste, so erzählt hatte. ;-)


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Vokabel-Lernen bringt ja auch nichts. Die Gleichungen zwischen deutschen und lateinischen Wörtern stimmen nie genau und beim Vokabellernen prägt man sich nichts als einen in der Natur nicht vorhandenen makkaronischen Text (ein Wort deutsch, ein Wort lateinisch) ein, was eine sinnlose Quälerei ist,

Dabei merkt man sich auch noch die Reihenfolge der Vokabeln unwillkürlich mit.

Viel besser lernte man gleich einen Passus aus Cicero auswendig, da ist die Reihenfolge der Wörter sinnvoll (dh merkbar) und hilft einem dabei, die lateinische Syntax einzuspeichern.

Ich glaube nicht daran, dass das Lernen von Fremdsprachen so durchaus verschieden vom Erstsprach-Erwerb ist, dass man hierbei methodisch GAR NICHTS vom Erstsprach-Erwerb lernen könnte. Wer auch immer eine Sprache beherrschen will, muss IN dieser seiner Zielsprache arbeiten, das heißt, sie gebrauchen.

Im 18. Jh wusste man das noch. Friedrich der Große lernte so prima Französsich, weil er eine französische Gouvernante hatte, die der einzige Lichtblicjk am preußischen Hof war und für ihn eine Art liebe Oma darstellte. Mit der sprach er ausschließlich Französisch und beherrschte das dann als Erwachsener besser und fehlerfreier als das Hochdeutsche, in dem er niederdeutsche Einschläge hatte (Dativ und Akkusativ entsprechend dem Hochdeutschen hat er nie sauber unterscheiden gelernt) und auch rhetorisch wurde er im Deutschen nie so gut war wie auf Französisch. Grund: Auch seine Elten und Geschwister sprachen noch ein sehr knubbliges Deutsch.

Dieser direkte Umgang mit dem Französischen war es, der es bei ihm gebracht hatte.

Im Latein-Unterricht unterhält man sich heute nicht mehr auf Latein, sondern man übersetzt mühselig Texte (mühselig, weil Übersetzen das Können der Quellsprache schon voraussetzt, die man aber an diesem Punkt überhaupt noch nicht kann) und unterhält sich über die lateinische Grammatik auf Deutsch! Der Misserfolg dieser verrückten Methode ist offensichtlich. Noch nach neun Jahren Latein an der Schule steht man einem unbekannten lateinischen Text so hilflos gegenüber wie der Ochs vorm neuen Scheunentor.

Aber  die klassischen Philologen an den Universitäten  wollen von moderneren Methoden nichts hören. Und dadurch bleibt auch an den Schulen  der sog Latein-Unterricht  eher ein Latein-Verhinderungs-Unterricht.

Vom Erstsprach-Erwerb ist zB zu lernen, dass jeder Mensch beim Anfangs-Gebrauch der Sprache Fehler macht. Denn keiner hat je eine Sprache GUT gesprochen, der nicht damit angefangen hat, sie erstmal SCHLECHT zu sprechen. Also müsste der Sprachunterricht etwas Fehler-Toleranz entwickeln und die Schüler ermuntern, trotzdem zu sprechen. Fehler entweder durch (nie mehr als drei Wörter auf einmal) korrigieren ohne Theater oder sogar durchgehen lassen, stattdessen die Schüler mit massig korrektem Sprachtext bombardieren,  der die Fehler zurückdrängen wird, wie es ja auch beim muttersprachlichen Spracherwerb geschieht..

Auswendiglernen von korrektem Text ist hierfür prima. Auch kursorische Lektüre, wobei man fremde Vokabeln eben von Zeit zu Zeit nachschlägt, bis sie sich festgehängt haben.

Sprachbeherrschung bedeutet, die Wendungen der  Sprache angemessen zu den Sprechsituationen zu verwenden. DAZU gibt es mittlerweile einen Weg zum Heil, nämlich COMICS! Das heißt, die lateinischen Asterix-Übersetzungen, bei denen die Siituationen die Worte und die Worte die Situationen erklären.

Auch die römischen Kinder lernten ihren Wortschatz dadurch, dass sie Wörter mit Situationen verknüpften. Was "gloria" war, das verknüpften sie zB mit einem Triumphzug für einen militärischen Sieger, den sie vom Straßenrand aus gesehen hatten usw. Durch dies Leben in ihrer Sprache wurde ihnen der lateinische Wortschatz viel besser geläufig, als er auch dem besten Könner des Lateinischen heute mit all seinen Wörterbüchern geworden sein kann.

Den lebenden Gebrauch des Lateinischen gibt es heute nicht mehr (nicht mal in der katholischen Kirche wird im Gottesdienst noch Latein gesprochen); also braucht man dafür Ersatz; siehe oben.

Bei dem Vorschlag, beim Latein-Erwerb etwas vom natürlichen Spracherwerb zu lernen aber fallen die klassischen Philologen sofort mit dem spitzen Schrei "Küchenlatein" in Ohnmacht, (Ein Glück, dass sie mit dem Sprachunterricht der altrömischen Kinder noch nichts zu tun hatten.)

Meine Theorie ist, dass man auch deutschen Schülern heute sehr viel von mir aus rein kupferne Latinität durchgehen lassen muss, bis sie in der Sprache einigermaßen "schwimmen" können und ANSCHLIESSEND die rhetorischen Verfeinerungen an diesem Latein  anzubringen. Von der goldenen Latinität braucht dabei NICHTS verloren zu gehen; ein Beispiel  für den Übergang vom Küchen- zum klassischen Latein ist Luther.

Der hatte als Student in Erfurt in seinem Wohnheim (seiner sog. 'Burse') Latein zu sprechen; das kann nicht mehr als das mittelalterliche fehlerhafte Latein gewesen sein, das die Studenten aller Herren Länder, die in Erfurt studierten und in seiner Burse wohnten, aqus der Schule drauf hatten.

Nachmittags ging Luther aber zu Kursen in klassischer Latinität, welche von den neuen humanistischen Lehrern in Erfurt in ihren Häusern privat den Willigen beigebracht wurde.

Und DAS war effektiv. Luther galt in Erfurt als neuer Cicero, so prima war sein Latein. Wer Luthers lateinische Texte liest (zB die Mitschriften zu seinen Vorlesungen), der ist verblüfft über die Eleganz seiner Ausdrucksweise, kein Stück von der zT groben Direktheit in seiner deutschen Ausdrucksweise.

(Der deutschen Sprache hatte  Luther für seine Bibelübersetzung und seine theologischen Schriften auf Deutsch ein literarisches Register erst einziehen müssen, im Lateinischen war es schon vorhanden).

Tolle lateinische Wörterbücher, die es mW noch gar nicht gab, hatte er wohl áuch nicht. Diese glänzende Sprachbeherrschung kam auch bei ihm aus dem intensiven Gebrauch dieser Sprache und sonst von nichts!

Also die Frage ist gar nicht, wie die römischen Kinder ohne Wörterbücher einen guten lateinischen Wortschatz kriegen konnten, sondern wie die Methoden des Latein-Unterrichts in der Schule endlich dem gesunden Menschenverstand angepasst werden könnten, damit auch heutige Latein-Lerner zu einem angemessenen und verwendungsfähigen lateinischen Wortschatz kommen könnten. Das wäre von großem praktischen Nutzen, da man ohne das ja auch den eigenen, deutschen Wortschatz mit seinen vielen lateinisch-stämmigen Wörtern nicht durchschaut.







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Die Kyrillische bzw russische Hand-Schreib-Schrift und die russische Druckschrift sind trotz aller damit verbundener Problemchen nur Varianten ein und derselben Schrift.

Wie sich ja auch im Deutschen die Druck- und die Kursivschrift unterscheiden. Berücksichtigt man aber fürs Deutsche nicht nur die lateinische sondern dazu auch die deutsche gedruckte Fraktur- und handgeschriebene Kurrentschrift sowie die Sütterlin-Handschrift, wird die Lage mE noch viel komplizierter als bei den russischen Alphabeten.

Bei der besonders komplizierten deutschen Kurrentschrift zB spielt es eine entscheidende Rolle, ob die betreffende Feder mit mehr oder weniger Druck gezogen wird---mit normalen Füllfederhaltern, deren Federn einen überall gleich dicke Strichstärke erzeugen [den sog. Schnurzug], lässt sich die deutsche Kurrentschrift fast gar nicht schreiben (mit Bleistift oder gar Kugelschreiber überhaupt nicht). Trotzdem haben die Generationen von deutschen Schülern lesen und schreiben gelernt, und Goethe, Kant, Schiller und die andern Klassiker schrieben ihre Werke in eben dieser schwer lern- und lesbaren Schrift. Beispiele hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche\_Kurrentschrift

Dabei sind all diese Varianten nachweislich aus der lateinischen Schrift (den gemeißelten Buchstaben der Trajanssäule---ausschließlich lateinische Großbuchstaben) hervorgegangen. Die Abweichungen von dieser Trajans-Schrift einschließlich der Einführung von Kleinbuchstaben sind im Laufe der Jahrhunderte alle durch historische Zufälle, besonders durch den Einfluss bestimmter Schreiber-Schulen, bzw vom 16. Jh an auch der einflussreicheren Druckhäuser, entstanden.

Dabei muss man bedenken: Buchstaben und Laute sind zweierlei.

Es gibt keine natürlilche und gottgegebene Verbindung zwischen
bestimmten Buchstaben und bestimmten Lauten. Alles ist Konvention.
Mit Aussprache-Unterschieden haben all diese Schrift-Varianten wenig bis nichts zu tun: Dass das Verhältnis im Russischen kompliziert ist, das verwundert überhaupt nicht. Im Englischen ist es noch komplizierter (obwohl es im Englischen mal nicht gerade das Verhältnis zwischen Druck- und Kursiv-Schrift ist, das die Probleme macht).

Allerdings sind Alphabet-Schriften immer auf Sprachlaute bezogen; das Verhältnis zwischen Buchstaben und Lauten ist jedoch in allen natürlichen Sprachen ein mehr oder weniger kompliziertes:  Kaum ist für eine bestimmte Sprache eine Schreibung erfunden worden und wird sie gebraucht, gibt es durch die Lautentwicklung, den Import ausländischer Lehnwörter und ähnlicher Störungen auch schon kein klares 1:1-Verhältnis zwischen den Buchstaben und den Sprachlauten mehr. Man kann gar nicht erwarten, dass irgendeine dieser historischen Schriften das 1:1-Verhältnis wiederhergestellt hätte.

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Keine Ahnung, warum man Schriften ohne Vokalzeichen nicht als Alphabet-Schriften bezeichnen sollte.

Alles eine Frage der Definition.

Es waren die Phönizier, die auf den genialen Einfall kamen, nicht Bilder oder einzelne Zeichen für bestimmte Bedeutungen festzulegen (woraufhin ein solches System ins Unbegrenzte wachsen kann), sondern eine Alphabet-Schrift einzuführen, in der die einzelnen Zeichen (im Prinzip) Lautungen wiedergeben,. Das Inventar der Sprachlaute ist in jeder Sprache äußerst begrenzt. Kombinationen von Lauten formieren dann die Ausspracheseite der Bedeutungsträger: W, E, L,T sind im Deutschen willkürlich gegriffene Zeichen für die Laute /v, e, l, t/; die Kombination der  gemeinten Laute /velt/ trägt die Bedeutung 'Welt', die nunmehr schriftlich festgehalten werden kann, ohne dass man ein sprechendes Bild (wie zB eine Weltkugel) dafür einsetzen müsste.

Dies Prinzip gilt für alle Schriften, die der phönizischen Anregung gefolgt sind, egal, ob sie extra Vokal-Zeichen vorsehen oder nicht.

Diese Schreib-Systeme  haben nämlich die entscheidenden Charakteristika gemeinsam, vor allem wie gesagt die Lösung der Zeichen von jeglicher einzelnen Bedeutung bzw die daraus folgende starke Begrenzung des Zeichen-Inventars.

Die Anregung betr. eine solche Lautschrift wanderte rund ums Mittelmeer, wo das Inventar der Zeichen an die Gegebenheiten der Anrainer-Sprachen angepasst wurden. Aber sogar die Reihenfolge der Lautzeichen in den Zeichen-Inventaren ist in diesen Mittelmeer-Schriften für alle Sprache sehr ähnlich.

(Vgl die Anfänge der Alphabete,  hebr. Alef, Bet, Gimel, Dalet --- griech. Alpha, Beta, Gamma, Delta.)

Zum Unterschied von den semitischen Sprachen (zB Aramäisch, Hebräisch, Arabisch) wurden für die andern Sprachen am Mittelmeer auch Lautzeichen für die Vokale eingeführt (griech. Alpha und lat. A bezeichnen a-Laute, hebräisch Alef bezeichnet den glottalen Knacklaut [Konsonant] am Anfang eines Worts vor dem ersten Vokal.)

Das System der Vokal-Punktierung war fürs Hebräische im 9. Jh nChr voll entwickelt, aber die Tora-Rollen werden immer noch ohne Vokal-Zeichen geschrieben. Auch die Zeitungen in Israel zeigen keine Vokal-Punktierung, die offenbar allzu druckfehler-anfällig ist.

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Es gibt eine lange Skala bei den Stil-Höhen. Im schriftlichen Stil sollte man der Banalität und der Salopperie ausweichen. Nicht jede Form des gepflegten Sprachgebrauchs ist gleich "geschwollenes Deutsch", im Gegenteil.

Salopperie besteht u.a. in der Gleichgültigkeit gegenüber Fehlern, womit man nur Geräusch im Nachrichten-Kanal erzeugt, und zwar mehr, als wenn man sich in der Stilhöhe nach oben vergriffe.  Mangelnder Rücksichtnahme auf die Verständnis-Möglichkeiten des angesprochenen Publikums gehört ebenfalls zur Salopperie, was ebenso sehr bei Schwülstigkeit wie bei Nachlässigkeit geschehen kann.

Als gute Vorbilder für eine gepflegte, sorgtfältig geschriebene deutsche Prosa gelten Annette von Droste-Hülshoff und Heinrich von Kleist. Alle erwähnen auch immer Thomas Mann, bei dem man aber für den täglichen Gebrauch möglichst nicht die langen Schachtel-Sätze nachmachen sollte, besonders dann, wenn man diesen deutschen sog. "Bogenstil" überhaupt nicht recht beherrscht. Immerhin, Manns Budeenbrooks vermitteln ein großes Lese-Vergnügen, bei dem man sich auch gleich ein paar stilistische Kunstgriffe abschauen kann.

Gute Tipps für einen verwendbaren Stil mittlerer Höhe, der hauptsächlich um Verständlichkeit und Klarheit bemüht ist, gibt Ewald Standop im Anhang seiner Anleitung Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. Siehe hier: https://www.amazon.de/Die-Form-wissenschaftlichen-Arbeit-Grundlagen/dp/349401437X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1483889807&sr=1-1&keywords=Standop+Form+wissenschaftlicher+Arbeit

Übrigens kommt zwar "Stil" von stylus,  was mit "Stiel" verwandt ist, wird aber im Deutschen nur mit i geschrieben.

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Eigentlich benötigt man beide.

Die Elberfelder ist so dicht am griechischen und hebräischen Original-Text des neuen und alten Testaments, wie es bei Beibehaltung einer modernen deutschen Syntax überhaupt möglich ist. Dabei ist die Stil-Lage eine mittlere, dh weder salopper noch hoher Stil. Seit Luther haben die Philologen eine Menge Neues am Bibel-Text entdeckt, was Luther bei seiner Pionier-Arbeit noch nicht wissen konnte. Also benötigt man die (jeweils neueste) Ausgabe der Elberfelder immer, auch um die Luther-Übersetzungen hinsichtlich der Treffsicherheit beurteilen zu können.

Eine Luther-Bibel dagegen sollte man als deutscher Muttersprachler IMMER im Hause haben, damit man erkennt, wie unglaublich viel an geflügelten und sonstigen deutschen Ausdrücken gerade aus dieser Bibel stammt. Davon abgesehen ist Luthers Stil von großer dichterischer Schönheit, sehr packend, verständlich, aber NICHT banal, welch Letzteres  bei vielen andern deutschen Übersetzungen der Bibel leider der Fall ist. Warnung vor solchem Unsinn wie der Bibel in sog. gerechter Sprache und der Volxbibel. Luther war ein großer Rhetoriker, der alles, was er bei den Humanisten bezüglich des Lateinischen und Griechischen gelernt hatte, auch für das Detusche seiner Bibel-Übersetzung nutzbar machte. Er ist ein großer, klassischer deutscher Dichter.

Jetzt kommt der Haken. Die Luther-Bibel ist NICHT in einer historisch-ktritischen Ausgabe im Druck. Zwar gibt es einen buchstabengetreuen Faksimile Nachdruck (Biblia Germanica), aber dazu wünschte man sich doch einige Erläuterungen, da Luthers Frühneuhochdeutsch, namentlich in der Rechtschreibung, zT stark vom Gegenwartsdeutsch abweicht. Und weil man ja auch die Geschichte dieser Bibelübersetzung kennen sollte.

Die modernen revidierten Luther-Ausgaben jedoch können einen Liebhaber des Dichteris Luther auf die Palme bringen, weil dabei nicht nur die Rechtschreibung angepasst ist, sondern auch Wörter und ganze Wendungen ausgetauscht sind, wodurch oft ganze rhetorische Bögen zerstört werden und damit moderne Banalität in den Text hineingetragen wird (würde man sich bei einem Text Goethes ähnliche Freiheiten erlauben=? NIE! Luther aber tut man es an!)

Es gibt jedoch einen Weg zum Heil. 1973 ist eine wunderbare historische Ausgabe des Original-Texts von 1545 hergestellt worden, und die ist immer noch antiquarisch sehr preiswert zu erhalten. 3 Bände, davon der letzte ein Beiheft mit sprachlichen Erläuterungen und Glossar der eventuell schwer zu verstehenden, veralteten Wörter. Dazu Luthers "Sendbrief vom Dolmetschen". Diese Bände habe ich auf dem Regal. Hierbei ist auch die Rechtschreibung noch die Luthers, aber die Frakturschrift ist in die lateinische umgesetzt. Man versteht mE als Muttersprachler alles.

[Meinem 13-jährigen Patensohn schenkte ich ein anderes Exemplar dieses Werks, und der war ganz begeistert. Er meinte, das Glossar brauche er eigentlich gar nicht, er verstehe alles auch ohne. Kein Wunder: Erstens basiert das ganze moderne Deutsch auf der Luther-Bibel, zweitens versteht jeder Muttersprachler von seiner Sprache VIEL mehr als er aktiv benutzt.]

Der erste Band enthält eine historische Einleitung zum entstehen und der ersten Verbreitung dieser Übersetzung sowie c die Hälfte des Alten, der zweite Band den Rest des Alten und das ganze Neue Testament.

Genaue Angabe: D. Martin Luther, Die gantze Heilige Schrifft Deutdsch 1545 Auffs new zugericht. Unter Mitarbeit von Heinz Blanke herausgegeben von Hans Volz.München: Rogner und Bernhard, 1973. ISBN: 3 9208 0283 7 (Leinen) und 3 9208 0284 5 (Leder).

Außer bei amazon auch mal bei eurobuch.com nachsehen.


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Die Wörter haben eine verschiedene Geschichte. Joe ist lediglich die Kurzform von Joseph, ein Name, den es im Englischen gibt, solange es das Christentum gibt (dh spätestens seit dem 6. Jh nChr, ) Bedeutung '"Er möge hinzufügen*---das ist das, was Rachel sagt, als sie endlich ein Kind zur Welt bringt: sie möchte weitere Kinder haben; siehe Gen 30 22ff.

Zoe wird im Englischen erst seit dem 19. Jh verwendet, eine Anglisierung von griech. /zōē´/ 'Leben' (vgl 'Zoologie'), wobei das griechische lange ō-Laut durch den englischen Diphthong /ǝu/  und das betonte offene griech. /ē´/ (*Eta) durch engl. /ĩ/ wiedergegeben und der Akzent auf die erste Silbe gelegt wurde.

Dies <-e> am Wortende hatte in der Schreibgeschichte also zwei verschiedene Funktionen.

Bei Joe sollte es anfangs nur die Länge des Vokals bekräftigen, wie in ice floe 'Eisscholle' (das war in beiden Wörtern ursprünglich kein Diphthong, sondern nur ein langes /ō/ ).

Bei Zoe  bringt es das griechische volltonige, lange, offene Eta am Wortende zum Ausdruck. Zur Verdeulichung wird im Englischen auch gern die Schreibung <Zoë> verwendet.

Wir können über das sehr einfache Verhältnis zwischen Aussprache und Schreibung im Deutschen froh sein.

(Eigentlich der einzige Vorteil, den wir von dem Kulturverlust im 30-jährigen Krieg hatten: Die deutsche Schreibung musste im 18. Jh neu kodifiziert werden und ist erst durch Konrad Dudens erstes W;rterbuch 1880 vereinheitlicht worden; bei der englischen Schreibung gab es nie eine amtliche Form und überlagert infolgedessen eine historische Schicht die andere. Statt Schreibregeln herrscht im Englischen ein wenig geregeltes Chaos zwischen Schreibung und Aussprache.---Wenig geregelt statt 'ungeregelt' sage ich, weil dennoch eine gewisse Ordnung in dem Wahnsinn ist; aber die ist schwer zu durchschauen.)








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Humphrey Bogarts "Here's looking at you!" bedeutet nichts anderes als im Niederdeutschen der Trinkspruch "Prost Willem. Ick säi di!"

Von "Schau mir in die Augen, Kleines" ist da keinerlei Rede.

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Der Ausdruck Leitmotiv stammt aus der Musik Richard Wagners, der in seinen Opern mit jeweils einem kurzen musikalischen Stückchen, zB einer bestimmten Melodie, bestimmte Personen oder Zusammenhänge charakterisierte, Stückchen, die immer dann ertönen, wenn die betreffende Person auftritt oder an den betreffenden Zusammenhang erinnert werden soll. Wagner selber nannte den Kunstgriff Leitmotiv.

In der Literaturbetrachtung  von „Leitmotiven“ zu sprechen, ist daher bereits eine bildliche Übertragung dessen, was die Original-Bedeutung von "Leitmotiv" war. Thomas Mann (ein großer Wagner-Verehrer) benutzte seinerseits zur Charakterisierung von Personen, besonders in Buddenbrooks, bestimmte Wendungen, damit man die betreffenden Personen (weit über 100 in diesem Roman) gleich richtig erinnerte, sowie meist zur Erzielung eines ironischen Effekts..

Zum Beispiel ist bei dem betrügerischen Kaufmann Grünlich, der die Lübecker Patrizier-Familie Buddenbrook mit Schmeicheleien umwirbt, auf dass sie der Heirat von Tony Buddenbrook mit ihm zustimmt, ein Leitmotiv dessen Ausdruck "Das putzt ganz ungemein", wenn er in Buddenbrooks' Haushalt etwas angeblich als besonders attraktiv bewundert. Diese Wendung nehmen Tony und ihr Bruder Christian auf, um ihn zu verspotten; und sie ist sogar auch im allgemeinen Deutsch sehr üblich (ein „geflügeltes Wort“) geworden [Wort hier = „Wendung“).

Ein einzelnes Wort (im Gegensatz zu mehreren Wörtern) braucht ein lietrarisches Leitmotiv  also sicher nicht zu sein. (Vorausgesetzt, der betreffende Literaturkritiker bzw dein Lehrer erinnert sich der Herkunft des Ausdrucks „Leitmotiv“: DAS müsstest du klären.)

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Für Latein spräche, dass dabei die Aussprache egal ist, während du mit 17
hinsichtlich der französischen Aussprache hart an jener Kante wärest, wo das Gehirn überhaupt noch neue Lautmatrizen aufbaut. Vielleicht behieltest du ewig einen deutschen Akzent in der französsichen Aussprache.

Ansonsten könntest du's beinahe auswürfeln.

Für Französisch könnte sprechen, dass du dann auf Reisen ins französisch-sprachige Ausland besser dran sein könntest; für Latein, dass viel lateinischer Wortschatz in der Renaissance und noch früher in alle europäischen Sprachen übernommen worden ist, die dir dann alle etwas näher kommen würden und dir wegen der großen Menge von lateinischen Lehn- und Fremdwörtern im Deutschen auch deine eigene Muttersprache besser durchschaubar würde. (Ich kannte mal einen, der auf Grund seines hervorragenden Lateins keine Schwierigkeiten hatte, sich alle romanischen Sprachen selber beizubringen.)

Allerdings ist die Sprachdidaktik im Gymnasial-Lateinischen in Deutschland
gewöhnlich noch immer so himmelschreiend, dass ich nicht weiß, ob du von solchen zwei Jahren  Latein-Unterricht in Deutschland profitieren würdest.

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Wörter der Zielsprache nachzuschlagen ist immer gut;; man wird feststellen, dass die Anschauung zu einem fremdsprachigen Text viel schärfer wird, wenn man jedes unbekannte Wort nachgeschlagen hat.

Jedoch sollte man auch das muttersprachenähnliche Lesetempo trainieren, also beim ersten Durchgang eines Texts NICHT alle sondern nur die ganz unerlässlichen Wörter nachschlagen. Dabei erschließen  sich nämlich oft viele einem erst unbekannter Wörter schon durch den Kontext. Danach holt man sich die letzte Schärfe des Verstehens durch Nach-Ackern desselben Texts mit genauem Nachschlagen aller noch immer ungenau durchschauten Wörter.

Vokabellisten auswendiglernen ist Unsinn. [Die Gleichungen der Wörter vor und nach dem roten Strich stimmen nie, und ihre Reihenfolge ist sinnlos.] Stattdessen lieber echte Texte auswendiglernen, wo die Wörter in ihrem natürlichen Kontext vorkommen, ihre Reihenfolge sinnvoll ist und den Gebrauch der richtigen Satzstellung in der Zielsprache trainiert.

Ansonsten ist Übersetzen weniger eine Sprachübung als ein Test dafür, ob man's kann, dh die Zielsprache schon gut  beherrscht:

Her-Übersetzen ins Deutsche trainiert deinen Sprachgebrauch DEUTSCH, und Hin-Übersetzen ins Englische setzt voraus, dass du  das Englische kannst!

Beim Überswétzen ist es eigentlich nur das Nachschlagen der dir unbekannten Formen, das deinem praktischen Englisch Gewinn bringen kann. dann lieber gleich aus Anlass eines englischen Texts beim Lesen die unbekannten Wörter nachschlagen.

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Sehr zu empfehlen ist John Dover Wilsons Buch What happens in Hamlet. Es ist schon etwas älter, aber noch immer aktuell, da erstaunlich viele Leute nicht mal kapiert haben, worin die Handlung in Hamlet überhaupt besteht! (Buch vielleicht aus der Stadtbibliothek an Land zu ziehen!)

Das Thema der Tragödie ist Hamlets Unentschlossenheit zu handeln, nachdem er nicht nur erleben musste, wie seine verwitwete Mutter kurz nach des Vaters Tod seinen Onkel (den Bruder des Vaters, Claudius) heiratete [nach damaligen Vorstellungen war das Inzest] und dieser Claudius daher den dänischen Thron an sich reißen konnte, der von Rechts wegen Hamlet als dem Erben hätte zufallen müssen, sondern auch nachdem ihm des Vaters Geist erschienen ist und ihm erklärt hat, dass und wie dieser König von seinem BruderClaudius ermordet wurde.

Auch das bringt Hamlet noch nicht zum Handeln, weil er erst mal mit Sicherheit abklären will, ob dieser Geist überhaupt die Wahrheit sagt (und nicht einfach eine Ausgeburt der Hölle
ist)..


Die Unentschlossenheit treibt Hamlet an den Rand des Selbstmords (Sein-oder-Nichtsein-Monolog) , lässt ihn, nachdem der Nachweis  des Mordes erfolgt ist, trotzdem vor dem seiner Ehre eschuldeten Rache-Akt an dem neuen König zurückschrecken, weil er den im Gebet vorfindet (dann schicke ich den noch in den Himmel, wo er meinem Vater nicht mal die Chance gegeben hat, dass der überhaupt seine Sündenbereuen konnte), lässt ihn in Ehrfurcht vor dem schwedischen Prinz Fortinbras erstarren, der wegen eines kleinen Stückchen Landes in Polen mit seiner Armee den Tod riskiert, weil der Besitz dieses Stücks mit der Ehre zusammenhängt, und verursacht am Ende sechs weitere Todesfälle, bevor er endlich den König Claudius zur Strecke bringt.

Ein Nebenthema ist die vollständige Unzuverlässigkeit und die Abwesenheit von Freundschaft, sobald sich etwas am Zentrum der Macht, das heißt am Königshof abspielt.


Hamlet hat außer einem Studienfreund, dener sich aus Wittenberg mitgebracht hat, Horatio, an dem ganzen Hof keinen, dem er trauen kann, auch nicht seinen ehemaligen Schulfreunden Rosencrantz und Guildenstern, die sich dann auch tatsächlich dafür hätten hergeben wollen, auf Geheiß des Königs Hamlets eigenen Tod zu verursachen, indem sie Hamlet auf einem Schiff mit nach England zu nehmen versuchen, wo der englische König ihn auf Anweisung von Claudius töten soll.

Da Hamlet nicht mehr weiß , wem er trauen soll, wird er durch seine Zutückweisung der in Wirklichkeit völlig unschuldigen und ihm wohlgesonnenen Ophelia, die er sehr liebt, mit schuld an deren Wahnsinn und Tod.

Hamlet sieht sich daher gezwungen, während der langen Zeit, die er benötigt, um einen Entschluss zu fassen, zur Tarnung selber wahnsinnig zu stellen. So wird der echte oder gespielte Wahnsinn zu einem dritten Thema der Tragödie.

Ein  viertes Nebenthema besteht in der Frage, ob der Geist ehrlich ist. Hamlet als Student aus Wittenberg glaubt so wenig wie Luther mehr an ein Fegefeuer.

Daraus ergibt sich für ihn ein Dilemma: Wenn sein Vater im Himmel und selig wäre, dann hätte er ja keinen Grund, auf Erden herumzuspuken und ihn zu erchrecken. Wäre der aber in der Hölle,so ließe die ihn nicht mehr auf die Erde zurück, auch nicht zum Spuken..

Wenn ihm also dennoch ein Geist erscheint, dann müsste es eigentlich der Teufel in Verkleidung sein.

[Mit Geisterescheinungen hatten es zu Shakespeares Zeit die Altgläubigen (Nicht-Protestanten) leichter, weil die an das Fegefeuer glaubten, wo sie sich solche Verstorbenen vorstellten, die erst dann in den Himmel kämen, wenn sie  ihre bis zu ihrem Tode unabgegolte4ne Schuld abgebüßt hätten: die armen Seelen aus dem Fegefeuer, die konnten also leicht mal
als Geister erscheinen und den Lebenden Aufträge erteilen, wei es wie Hamlets Vater tut.]

Hamlet hat mit seinem Zweifel an der Zuverlässigkeit des Geists eine Hauptentschuldigung, warum er die Rache an Claudius immer wieder aufschiebt und dadurch die Tragödie mehr und mehr verschlimmert..


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Alle Tiere können im Englischen grammatisch als Neutrum behandelt werden.

Soll aber eine besondere persönliche Beziehung zu dem betreffenden Tier zum Ausdruck gebracht werden, dann kann man ihnen auch das grammatische Geschlecht ihres natürlichen Geschlechts verleihen.

NB: Bei solchen Gelegenheiten werden Katzen und einige andere Tiere, die im Deutschen eher grammatisch Femininum haben, als Maskulina behandelt, besonders dann, wenn man ihr natürliches Geschlecht nicht kennt. (Aber die Katze in 'Episode 3 von James Joyces Ulysses wird von ihrem Besitzer. Mr. Bloom [dem Titelhelden des Romans]  mit "she" bezeichnet.)


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Obwohl ich mein Leben lang schlecht im Rechnen und/oder in Mathe war (ich war die Verzweiflung meiner Mathematiklehrerin, da ich ihr im Unterricht
intelligent und verständig erschien, aber sämtliche Mathe-Arbeiten mit
konstanter Bosheit verhaute, indem ich mich miserabel verrechnete---damals gab's noch keine Taschenrechenr---und dann gar nciht dazu kam, alle Aufgaben fertigzukriegen) trotz alledem: 

Was Wichtigeres als Mathematik gibt's nicht. Wie wunderbar (sagte Leibniz), dass die Natur nach vernünftigen, mathematisch erfassbaren Gesetzen geregelt ist: Ohne ihre mathematische Durchdringung der Welt hätte die Menschheit nicht überlebt. (Die meisten mathematischen Kunstgriffe sind ja gerade deshalb entwickelt worden, WEIL die Menschheit ein wichtiges praktisches Problem überhaupt nicht hätte bewältigen können.)

Wogegen natürliche Sprachen und Literatur zwar schön sind und wichtig, damit sich die Menschen untereinander überhaupt verständigen können; aber erst die Sprache der Mathematik, die auf der natürlichen Sprache aufsetzt und sehr viel schärfere Gedankenstrenge ermöglicht (und zwar in allgemeinverbindlicher sprachen-und kulturübergreifender Form), ohne die wären eben die Gedankengänge gar nicht möglich, ohne die die Welt nicht bewältigt werden könnte.

Daher: Auch wenn du in der Mathematik nicht begabt sein solltest (ich war es áuch nie), versuch mal, davon soviel mitzukriegen wie du kannst. Mal keine Angst vor der Mathematik, einfach versuchen, so locker wie möglich mitzudenken.

(Nachdem ich mich bezüglich meiner Studienfächer so gut ich konnte, vor der Mathematik gedrückt hatte und bei den Sprachen gelandet war, wo mir dann aber die gedankliche Strenge und das Streben nach Objektivität bei den Linguisten viel attraktiver erschien, als die so subkjektive Literaturwissenschaft---nachdem ich also an diesem Punkte war, da fiel mir plötzlich das Buch Language. Mathematics and Linguisitics des klassischen amerikanischen Strukturalisten Charles Hockett in die Hände. Es hatte mich also auch hier erwischt. Ohne Mathematik auf die Dauer kein scharfes, objektives Denken. Ich bewundere die Menschen, die die zur Mathematik erforderliche gedankliche Disziplin aufbringen, ganz gewaltig. LEICHT fällt das denen nämlich áuch nicht. Aber sie bleiben trotzdem hartnäckig dran.

Das könntest du áuch versuchen. Es wäre sehr lohnend, auch wenn's schwerfällt. Aber schwer ist nicht dasselbe wie unmöglich.

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"Mein Arbeitgeber hat mir so gefragt." ==> Mein Arbeitgeber hat mich so gefragt.

(Fragen zieht im Deutschen den Akkusativ nach sich.)

(Die andern Antworten auf Ihre eigentliche Frage sind schon sehr gut...)

Übrigens gute Besserung, falls Sie gerade krank sein sollten.

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Ja. Da stimmt die Zeitenfolge nicht.

Entweder: "Time you enjoyed wasting was ~ is not wasted."

Oder: "Time you enjoy wasting is not wasted."

Da hat bei dem großen Lennon die Logik etwas durchgehangen.


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Das wichtigste und anspruchsvollste Training ist das hörende Verstehen. Radiohören (alternativ: CDs mit Sprechtexten, SUPER: Die Sammlung CDs, wo der Schau´spieler Westphal , Freund der Familie Mann, den ganzen Roman Buddenbrooks von Thomas Mann wunderbar expressiv vorliest) ist äußerst empfehlenswert.  Man muss das Gemeinte dabei ausschließlich dem akustischen Signal entnehmen. Indirekt fördert das eine korrekte Aussprache in der Zielsprache, da sich der Lernende hierbei voll auf die phonetischen Feinheiten konzentrieren muss, sowie auch das Leseverständnis.

Ansonsten wäre es schön, wenn Sie deutsche Freunde (besonders FreundINNEN! :-)) fänden; mit denen Sie sprechen und telefonieren können; eine verbesserte Ich-du-Beziehung ist die beste Hilfe zur Verbesserung des angemessenen Sprachgebrauchs passend zu den sprachlichen Sitzuationen.---Wie wäre es mit einem Tanzkurs, falls in Ihrer Nähe einer angeboten wird?

Sehr gut sind für den situations-angemessenen Sprachgebrauch auch Comics und Filme.---Zum Lesen sind Theaterstücke sehr zu empfehlen, weil in den Dialogen hier alle Flexionsformen der Verben vorkommen, während Romane und Erzählungen vergleichswiese zu sehr auf die 3. Person Singular festgelegt sind.

Im Übrigen erscheint auch mir Ihr Deutsch in der Fragestellung schon sehr gut.

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14 ist gerade noch aussichtsreich.

Didaktische Experimente, die schon vor Jahren in Polen veranstaltet worden sind, haben allerdings ergeben, dass bereits bei 15 Jahren im Allgemeinen die Abriss-Kante ist. Beginnt der Lerner erst in diesem Alter mit dem Training in der Zielsprache, wird er keine neuen Lautmatrizen im Gehirn mehr aufbauen, sondern die Laute der Zielsprache auf die Laute seiner Ausgangs- bzw Muttersprache ziehen; mit andern Worten: Er bekommt und behält auf Dauer einen hörbaren Akzent, auch wenn er hinsichtlich der Grammatik und Stilistik noch immer ganz kompetent werden kann.

Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister, der mit 15 Jahren in die US auswanderte, spricht grammatisch vollkommen korrekt Englisch und formulierte seine englischsprachigen politischen Reden gut; aber er hat bis heute an seiner englischen Aussprache den mittelfränkischen Akzent, den er aus seiner Heimatstadt Fürth in die US mitbrachte.

Es ist ein verhaltenpsychologisches Problem. Bei Unsicherheit kann man hinsichtlich der Syntax und Stilistik der gesprochenen Sprache oft auf Alternativen ausweichen, wenn einem die genau treffende Wendung nicht sofort einfällt. Bei den Sprachlauten ist kein Ausweichen möglich. Man muss ständig alle Laute der Sprache verwenden, in der man sich gerade äußert. Daher schleift sich gerade die Aussprache der eigenen Muttersprache schneller ein als sämtliche andern Sprach-Teile.

Was Sie zum Training unternehmen, ist alles sehr gut.

Vor allen Dingen wird Training des hörenden Verstehens empfohlen. Beispielsweise Radiosendungen in der Zielsprache verfolgen. Das ist sehr anspruchsvoll, weil der Hörende dann nur das akustische Signal hat, dem er die ganze Nachricht entnehmen muss, ohne Hilfe durch Mimik und Gestik des Sprechers, auch ohne schriftlichen Begleittext.

Das solcherart 'ohne Netz' betriebene Zuhören trainiert gerade die Gehirn-Bereiche, die für den Aufbau der korrekten Aussprache zuständig sind; das konzentrierte Zuhören füttert also das akzentfreie Sprechen.

Aber auch das lesende Verstehen. Wer ein englisches Wort nur beim Lesen dem Sinne nach versteht, der kennt es nur zur Hälfte; wer viel hörendes Verstehen übt, der wird viele Wörter beim Lesen innerlich
gleich richtig lautieren.

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