Die Realität in der IT sieht so aus: Es gibt weiterhin viele offene Stellen, aber nicht jeder bekommt automatisch einen Job. Auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung hast du keine Garantie auf eine Stelle, aber du hast definitiv eine solide Grundlage. Es gibt Unternehmen, die aktiv nach ausgebildeten Fachinformatikern suchen, vor allem kleine und mittelständische Firmen. Die großen Unternehmen oder Konzerne haben höhere Anforderungen, da konkurrierst du oft mit Leuten, die studiert haben oder mehrere Jahre Berufserfahrung mitbringen. Trotzdem, Wer engagiert ist, Praxisprojekte zeigt und sich halbwegs gut verkaufen kann, hat auf dem aktuellen Markt gute Chancen.
Ich lesen von Leuten, die 100 Bewerbungen geschrieben haben und bisher nur eine Zusage bekamen?
Weil sie sich entweder nur bei großen Firmen bewerben, weil sie sich nicht von der Masse abheben oder weil ihre Unterlagen nicht überzeugend sind. Es liegt oft nicht an der Branche, sondern an der Strategie. Manche haben auch falsche Vorstellungen, wollen direkt 60.000 Euro im Jahr oder nur Remote arbeiten, obwohl sie kaum Berufserfahrung haben. Wer realistisch bleibt, sich gut vorbereitet und bereit ist, sich reinzuhängen, hat meistens nach wenigen Wochen oder Monaten einen Job.
Quereinsteiger haben es schwerer, weil ihnen der offizielle Abschluss und die betriebliche Erfahrung fehlen. Es reicht nicht, ein bisschen HTML oder Python zu lernen und dann zu glauben, man bekommt direkt eine Stelle. Wenn man als Quereinsteiger Projekte zeigen kann, sich spezialisiert und wirklich Bock hat, dann klappt das auch, aber man muss sich eben mehr beweisen. Die besten Chancen haben Quereinsteiger mit einem guten Portfolio, Eigenprojekten und einem klaren Fokus zum Beispiel Webentwicklung oder Datenanalyse.
Am Ende kommt es immer darauf an, wie viel man wirklich kann und wie man das auch zeigt. Ob mit Ausbildung oder ohne. Wer gute Arbeit liefert, wird früher oder später auch gebraucht. Aber der Job kommt nicht von allein. Bewerben, vernetzen, dranbleiben, das ist entscheidend.