- Ich wollte mal wissen ob jmd. weiß wieso in manchen Diskussionen keine Absolute Wahrheit Akzeptiert wird?
Es ist ein bekanntes psychologisches Phänomen, dass Menschen oft keine rationalen Entscheidungen treffen, sondern stark auf Präferenzen fußend. Rationalität wird dann meist benutzt, um diese Präferenzen zu untermauern (siehe einmal die Arbeit von Dr. Jonathan Haidt: https://www.youtube.com/watch?v=0zrpJQBrlcQ).
- Ganz im Gegenteil wenn man Glaubenskonzeptte auf dem Prüfstand stellt finde ich ist das nichts was irgenwie eine Religion angreifft. Wie seht ihr das?
Sehe ich genauso. Es ist durchaus möglich, den Menschen und seine Entscheidung zu tolerieren (wie unlogisch auch immer diese sein mag aus unserer Sicht) und gleichzeitig eine wahrheitsfindende Diskussion zu führen bei der man den Standpunkt des Gegenüber höflich in Frage stellt. Das Verlangen nach Wahrheitsfindung und eine gute Portion moralische Demut muss dann als Basis für alle Beteiligten dienen, sonst kann man vielleicht auch gleich gegen eine Wand sprechen.
- Wenn es aber um Religion geht dann sieht das meistens anders aus.
Auf meiner persönlichen Erfahrung mit beispielsweise den Texten der abrahamitischen Religionen und denen des Buddhismus fußend, muss ich sagen, dass ich äußerst angetan bin von Rationalität des Buddhismus. So spricht dieser beispielsweise von anderen, feinstofflichen Welten (Himmel und Hölle etc.), aber lehrt, dass man als die Wahrheit aufrechterhaltender Buddhist nun nicht in der Lage ist, zu sagen, dass diese Welten nun auch wirklich existieren. Am Ende haben die meisten überhaupt keine Erfahrungen dieser Welten und wie sie dann so vehement diese als einzige Wahrheit darstellen, hat mich schon lange fasziniert. Soll nun nicht heißen, dass Nichts für die Existenz von feinstofflichen Welten spricht, im Gegenteil, aber der Buddhismus verlangt hier keinen blinden Dogmatismus ... (obwohl man ihn auch dort findet, wie überall, wo Menschen sind, aber zumindest gibt es ein Gegengewicht in den grundlegenden Lehren selber).