Die Gesetze kommen ja garnicht zur Anwendung weil die meisten Geschäfte Ladendiebstahl überhaupt nicht anzeigen. Zu viel Papierkrieg.

Das ist ja ein Antragsdelikt. Ansonsten wird in Deutschland auch nicht mehr gestohlen als im Rest der Welt. Ich finde das passt alles wie es ist. Wer Strafverfolgung will kann den Antrag stellen und wer nicht halt nicht.

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Das ist ein typisches Alter in dem die meisten Raucher anfangen zu rauchen. Wenn du die Eltern kennst würde ich einen Tipp geben.

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Mach ich mit dem Text alle Chancen kaputt, dass er jemals wieder zurückkommt?

Ich bin wahrscheinlich wirklich krank dafür, dass ich trotz allem, was er mir angetan hat, immer noch will, dass er vielleicht zurückkommt.

Lies es durch oder auch nicht. Zu deiner Sicherheit liest du es am besten alleine. Ich habe die vergangenen Tage vieles alleine aufgearbeitet. Ich habe viel reflektiert und über ALLE Ereignisse nachgedacht. Es ist sowieso vorbei und du sagst selbst, dass ich mir keine Hoffnungen machen soll darüber, dass wir in der Zukunft vielleicht wieder zueinander finden. Das zeigt mir schon, dass du mich nicht wirklich geliebt hast, wahrscheinlich hast du es selbst auch bemerkt, dass das keine Liebe war. Du siehst mich sowieso nicht mehr als Option, selbst wenn es in der Zukunft anders aussieht, wir beide gesünder sind, an uns gearbeitet haben. Auch die Tatsache, dass du mir gesagt hast, dass ich irgendwann einen anderen Mann treffen könnte und sogar sollte und du eine andere Frau. Mir ist inzwischen wirklich alles egal. Ich habe keine Hoffnung mehr, so wie du es wolltest. Ich bin dir dankbar dafür, dass du mit mir geredet hast, das war mutig von dir, aber ich möchte mal etwas loswerden. Damit ich nicht die einzige bin, die mit diesen Erinnerungen leben muss. Es wirkte nämlich so, als hättest du bereits alles vergessen. Du hast mich kaputt gemacht. Du hast gesagt, dass du auch Fehler gemacht hast. Und inzwischen denke ich mir, was "auch" bedeuten soll. Dass ich mehr Fehler gemacht habe? Das kannst du dir noch so lange einreden, dadurch wird es nicht zur Wahrheit. Angefangen hat es schon davor, aber richtig angefangen hat es mit dem Vorfall vor 5-6 Jahren. Es wäre besser gewesen, hättest du jemanden ermordet, anstatt das zu tun, was du getan hast. Du weißt genau, was ich meine. Ich war traumatisiert, schon da hätte ich den Schlussstrich ziehen sollen, aber ich war blind vor Liebe und habe dir vergeben. Und irgendwann zog ich zu dir. Danach hast du mich behandelt wie Abfall, mich ständig beleidigt, ignoriert, klein gemacht, warst genervt von meinen Tränen, obwohl du dafür verantwortlich warst. Es war dir egal, wie sehr ich darunter gelitten habe, wie sehr ich allgemein gelitten habe, ob ich weinend einschlief, weil du mich verletzt hast. Ich war alleine, hatte nur dich. Keine Familie, keine Freunde, niemanden. Und es war so, als hättest du gewusst, dass ich abhängig von dir bin. Dass ich dir sowieso immer alles verzeihe. Darum hast du so gehandelt, als wäre ich nichts weiter als Abfall. Dazu ist noch mehrmals vorgefallen, dass du es mit mir im Schlaf gemacht hast, obwohl du wusstest, dass ich das nicht will. Du bist klug, du weißt selbst, wie man das definiert. Oder als du mir geraten hast, dass ich Zigaretten auf meinen Arm ausdrücken soll, damit ich in der Klinik "ernst genommen" werde und wir beide das dann noch gemacht haben. Oder als ich dich aus Versehen an der Brille getroffen habe, als wir gespielt haben, du mich danach 5 mal hintereinander wirklich stark geschlagen hast und gesagt hast, dass es erst Schlagen ist, wenn man danach blaue Flecken hat, dass ich eine Pussy bin dafür, dass ich deswegen weine. Ich könnte noch mehr als hundert andere Sachen aufzählen. Aber egal, du verstehst hoffentlich meinen Punkt. Weißt du, der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass du mich verletzt hast. Absichtlich, unabsichtlich, egal wie, du hast mich verletzt. Ich hingegen habe dich ganz sicher nicht so häufig und so dermaßen extrem verletzt wie du mich. Nicht mal ansatzweise. Der große Unterschied ist, dass ich hauptsächlich MICH SELBST verletzt habe. Mit meinem Konsum und meinen Dummheiten, mit meiner selbstdestruktiven Art. Ich habe mich immer um dich gekümmert, mich immer um dich gesorgt, dich immer in allem unterstützt, habe dir alles verziehen, dir immer Komplimente gemacht, dir immer wieder gesagt, dass ich dich liebe. Das konntest du bei mir nur auf Nachfrage machen oder wenn ich darum gebettelt habe. Nie oder ganz selten von dir aus. Ich bin zu dir gezogen, habe meine Familie hinter mir gelassen, dich jeden Tag besucht, als ich im besetzten Haus gelebt habe, egal wie scheiße du zu mir warst oder wie oft du gesagt hast, dass du keinen Bock auf mich hast. Es ist fast so, als hättest du darauf gewartet, dass etwas schiefgeht. Ich habe das Gefühl, dass du mich schon länger wegwerfen wolltest. Eine Gelegenheit kam dann kürzlich, so gut, dass sogar deine Familie mich als Schuldigen sieht, weil sie ja selbst gesehen haben, wie ich drauf bin, das musstest du wohl nutzen. Ich habe das alles mitgemacht, ertragen und jetzt bist DU derjenige, der keine Kraft mehr hat für die Beziehung. Ich muss dann ein Gott sein oder was? Wo kam all meine Kraft her? Du hast dich teilweise verändert, ja. Aber auch nur, weil ich tagtäglich dafür gekämpft habe. Das ändert aber nichts an der Vergangenheit. Das macht es nicht ungeschehen. Und jetzt plötzlich kommt dir in den Sinn, dass du in eine Klinik musst, an dir selbst arbeiten musst?

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Du spinnst wohl wenn du glaubst dass ich das jetzt wirklich durchlese. Wird wohl auch "Er" denken.

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Das ließt sich sehr anstrengend.

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Naja ich finde das sieht sau geil aus nur bleibst halt nicht für immer 28. Aber jeder wie er will.

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Warte kurz ich frag Chat GPT.

So Bitte...

„One of Us Is Lying“ von Karen M. McManus erzählt die mitreißende Geschichte von vier Schülern an der Bayview High School, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und einem mysteriösen Todesfall in ihrer Mitte. Die Handlung beginnt in der ersten Szene damit, dass Bronwyn, Addy, Nate und Cooper gemeinsam nachsitzen müssen – jeder von ihnen gehört zu einem typischen Highschool-Stereotyp: Bronwyn ist das überperfekte Streberkind mit medizinstudiumserprobten Ambitionen; Addy die beliebte Cheerleaderin, die mehr Schein als Sein lebt; Nate der rebellische Schüler mit Vorstrafen und problematischem Familienhintergrund; und Cooper der charmante Baseballstar mit einer dunklen Seite. Sie alle sitzen im Raum 12 für After-School Detention, zusammen mit Simon, dem berüchtigten Gossip-Blogger der Schule, der unter dem Pseudonym „About That“ jeden Skandal veröffentlicht. Kurz nachdem die Lehrerin den Raum verlassen hat, bricht Simon während einer Apfelpause plötzlich zusammen und stirbt – episches Setting eines klassischen Whodunits.

Die Polizei wird herbeigerufen, und Detective Jim Cherry erklärt den verblüfften Schülern, dass Simon an einem Allergieschock gestorben ist, obwohl bei ihm keine Erdnussallergie bekannt war. Schnell mehren sich Indizien, dass sein Tod kein Unfall war: Medikamente, die seine Allergiebombe ausgelöst haben könnten, werden in seinem Spind gefunden, sein Handy mit belastenden Beweisen ist verschwunden, und vier klare Verdächtige stehen aufgrund ihrer Motive im Fokus. Detective Cherry droht, jeden von ihnen als Komplizen einzustufen, sollte sich herausstellen, dass sie etwas verschweigen. Die Schüler – plötzlich mitten in einer Breakout-Session eines Krimis – wissen nicht, wem sie noch trauen können, untereinander entsteht anfängliches Misstrauen.

Während Bronwyn ihre Unschuld beteuert, wird Addy zunehmend nervös, denn Simon hatte kurz vor seinem Tod drohende Nachrichten an sie geschickt, in denen er drohte, ein peinliches Video zu veröffentlichen, das ihren Ruf ruinieren könnte. Nate hingegen fürchtet, sein bislang verborgenes Drogenproblem könnte auffliegen – Simon hatte ihn beim Deal mit Drogen erwischt. Cooper graut es vor der Enthüllung, dass er gedopt haben könnte, um seine Baseballkarriere zu sichern, und er hat sich mit Simon gestritten, als dieser drohte, diese Information weiterzuerzählen. Jeder einzelne trägt ein Geheimnis in sich, das plötzlich an die Öffentlichkeit zu geraten droht.

Unter dem Druck der Umstände beginnen die vier, die sich vorher kaum beachtet haben, miteinander zu interagieren und klammern sich notgedrungen an eine fragile Allianz. Bronwyn, klug und ehrgeizig, übernimmt die Rolle der Analytikerin: Sie protokolliert jede Aussage, sammelt Details über Simons Leben und sein Blog, und versucht herauszufinden, wer den Schlüssel zu Simons Medikamentenschrank besaß. Nate liefert Insider-Informationen über Drogenkontakte in der Stadt und die Umstände seiner Inhaftierung. Cooper liefert Indizien aus dem Sportbereich, während Addy nach und nach ihren Stolz überwindet und beginnt, sich den anderen zu öffnen – und so wachsen Respekt und gegenseitiges Vertrauen.

In zahlreichen Rückblicken und Perspektivwechseln erfährt der Leser mehr über die Hintergründe der Jugendlichen: Bronwyn kämpft mit dem Druck ihrer Familie, die sie für das Aushängeschild hält; Addy lebt in der Funktionslosigkeit ihrer Beziehung zu Jake, dem Footballstar, dessen Untreue sie immer wieder ignoriert. Nate muss sich einer drohenden erneuten Inhaftierung stellen, weil sein Vater ihn zu illegalen Tätigkeiten drängt. Cooper weigert sich, sich offen zu seiner Homosexualität zu bekennen, aus Angst vor Ausgrenzung im Sportteam. All diese persönlichen Konflikte verflechten sich mit dem Mordfall, und die Leser realisieren, dass der Tod Simons wie ein Katalysator wirkt, der all diese Emotionen und Geheimnisse an die Oberfläche bringt.

Während der Ermittlungen häufen sich die Beweise. Ein Video, das Simon heimlich von Cooper während einer Spielerkonferenz aufgenommen hatte, verschwindet spurlos. Addy findet eine mysteriöse SMS von Simon, die auf ein Treffen am Abend seines Todes hinweist. Bronwyn entdeckt, dass ein Medikamentenblister mit abgerissener Kante in Simons Spind lag – allerdings fehlt der Beipackzettel, sodass niemand genau weiß, welche Droge er genommen hat. Die Gruppe teilt sich auf: Bronwyn und Cooper durchsuchen Simons Haus, Addy versucht, in Simons digitalem Leben Spuren zu hinterlassen, und Nate sucht den Dealer, der ihm möglicherweise das tödliche Allergen geschickt haben könnte.

Der Wendepunkt der Geschichte ist erreicht, als Addy feststellt, dass Simon kurz vor seinem Tod ein neues Blog-Posting vorbereitet hatte, das „eine Bombe bibliophiler Ausmaße“ ankündigte und wichtige Geheimnisse aller Beteiligten verraten wollte. Die Gruppe vermutet, dass Simon ein finales Enthüllungswerk vorbereitet hatte, und sie fürchten, dass sein Tod dazu dient, dieses Posting zu unterbinden. Ein anonymer Hinweis führt sie zu einem versteckten USB-Stick, den Simon in seinem Spind deponiert hatte – allerdings ist der Stick verschlüsselt. Bronwyn gelingt es, die Verschlüsselung zu knacken und stößt auf brisante Dokumente: Fotos, Screenshots und Chatprotokolle, in denen jeder von ihnen in dramatische Situationen verwickelt ist.

Trotz dieser Fülle an Informationen bleibt die zentrale Frage: Wer hat Simon ermordet? Die Ermittlungen spitzen sich zu, als Nate von einem Unbekannten entführt und verhört wird. In einem dramatischen Showdown zwischen den vier „Verdächtigen“ und dem vermissten Nate wird schließlich klar, wer die Strippen zieht. Es stellt sich heraus, dass Simon von seinem eigenen Glaubensbruder verkörpert wurde: Jake, Addys Freund. Jake hatte von den Plänen erfahren, Addys Untreue öffentlich zu machen, und fürchtete um seinen Ruf und seine Karriere als Footballstar. In Panik hatte er Simon in der Aula gestellt, ihn mit Medikamenten bestochen und aggressiv attackiert. Simon, paralysiert durch die Überraschung und das Allergen, brach tot zusammen. Jake inszenierte einen Unfall, doch ein winziger Hinweis – ein Tropfen Blut auf Simons Hemd und Jakes DNA an der Medikamentenschachtel – führt zur finalen Konfrontation.

Nach Simons Tod und Jakes Entlarvung ändert sich das Leben der jungen Protagonisten grundlegend. Addy muss sich ihrer Rolle in der Untreue stellen und erkennt, dass sie sich selbst mehr wert sein muss als jeder Highschool-Ruf. Bronwyn hat durch die Ermittlungen gelernt, dass sie Verantwortung für sich selbst übernehmen muss, statt immer den Erwartungen anderer zu genügen. Nate wird trotz seines zwielichtigen Hintergrunds als Held gefeiert, weil er mutig genug war, sich den Tätern zu stellen und den anderen zu helfen. Cooper offenbart öffentlich seine Sexualität beim Landesfinale im Baseball, findet Akzeptanz und stärkt seine Freundschaft mit Bronwyn.

Das Buch endet damit, dass die vier, die durch ein Verbrechen verbunden wurden, für immer eine enge Gemeinschaft bilden. Sie haben nicht nur einen Mord aufgeklärt, sondern auch innere Ängste, familiäre Konflikte und persönliche Geheimnisse bewältigt. Die Geschichte schließt mit der Erkenntnis, dass in einer Welt voller Lügen und Geheimnisse Vertrauen und Ehrlichkeit die stärksten Verbündeten sind. Jeder der Überlebenden hat durch die Tragödie und die Ermittlungen ein Stück weit mehr zu sich selbst gefunden – und obwohl niemand so unversehrt geblieben ist wie zuvor, bringt der Schlusssatz die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Leben weitergeht und jede neue Freundschaft ihre eigene Art von Wahrheit und Treue in sich birgt.

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Egoismus – Eine umfassende AnalyseEinleitung

Der Begriff Egoismus ist tief in der menschlichen Erfahrung verwurzelt. Er durchzieht Philosophie, Psychologie, Religion, Ethik, Wirtschaft und Alltag gleichermaßen. Im Kern beschreibt Egoismus ein Verhalten oder eine Haltung, bei der das eigene Wohlergehen, die eigenen Interessen und Wünsche über die der anderen gestellt werden. Doch diese einfache Definition wird der Komplexität des Begriffs kaum gerecht. Ist Egoismus grundsätzlich schlecht? Gibt es auch "gesunden Egoismus"? Wie unterscheidet sich Egoismus von Selbstfürsorge oder Selbstliebe? Wann wird Egoismus destruktiv – für den Einzelnen, für zwischenmenschliche Beziehungen, für Gesellschaften?

Um diese Fragen zu beantworten, lohnt sich ein Blick in verschiedene Disziplinen und Perspektiven, die den Begriff des Egoismus in unterschiedlicher Weise interpretieren und bewerten.

1. Der Begriff "Egoismus": Herkunft und Definition

Der Begriff "Egoismus" stammt vom lateinischen Wort ego, was "ich" bedeutet. Das Suffix "-ismus" deutet auf eine Haltung, Denkweise oder Handlungstendenz hin. Wörtlich übersetzt bedeutet Egoismus also "Ich-bezogenheit" oder "Ich-zentriertheit".

In der Alltagssprache bezeichnet Egoismus meist eine übermäßige Selbstbezogenheit, bei der andere Menschen ignoriert, manipuliert oder ausgenutzt werden, um eigene Ziele zu erreichen. Egoismus wird daher häufig negativ konnotiert und moralisch verurteilt.

In der Philosophie und Ethik ist der Begriff allerdings differenzierter. Hier unterscheidet man zwischen:

  • Psychologischem Egoismus: Die These, dass alle menschlichen Handlungen letztlich durch Eigeninteresse motiviert sind.
  • Ethischem Egoismus: Die normative Auffassung, dass Menschen moralisch verpflichtet sind, das eigene Wohlergehen zu maximieren.
  • Altruismus: Das Gegenstück zum Egoismus – also uneigennütziges Handeln zum Wohl anderer.
2. Psychologischer Egoismus: "Alles ist eigennützig"

Der psychologische Egoismus ist eine psychologische Theorie, die besagt, dass alle menschlichen Handlungen – selbst die scheinbar selbstlosen – im Grunde auf Eigeninteresse beruhen. Demnach hilft ein Mensch einem anderen nicht, weil er altruistisch ist, sondern weil er sich dabei gut fühlt, ein schlechtes Gewissen vermeiden will oder sich eine Gegenleistung erhofft.

Beispiele für psychologisch-egoistische Argumente:

  • Jemand spendet Geld, weil er sich dann moralisch überlegen fühlt.
  • Ein Feuerwehrmann riskiert sein Leben nicht selbstlos, sondern weil er seinen Beruf liebt oder die Anerkennung sucht.
  • Eltern kümmern sich um ihre Kinder, weil sie sie lieben – also um ein eigenes Bedürfnis zu befriedigen.

Kritiker dieses Ansatzes argumentieren, dass psychologischer Egoismus eine zirkuläre oder unfalsifizierbare Theorie ist: Wenn jedes Verhalten als egoistisch interpretiert werden kann, selbst wenn es Opferbereitschaft beinhaltet, dann ist die Theorie nicht widerlegbar und damit wissenschaftlich fragwürdig.

3. Ethischer Egoismus: "Handle im eigenen Interesse"

Der ethische Egoismus geht einen Schritt weiter. Er behauptet nicht nur, dass Menschen aus Eigeninteresse handeln, sondern dass sie das auch sollten. Diese normative Theorie sagt aus, dass es moralisch richtig ist, sich selbst über andere zu stellen, weil das eigene Leben, Glück und Wohl das höchste Gut ist.

Ein bekannter Vertreter des ethischen Egoismus ist Ayn Rand, eine russisch-amerikanische Philosophin des 20. Jahrhunderts. In ihrer Philosophie des Objektivismus argumentierte sie, dass rationaler Egoismus der einzige moralisch vertretbare Lebensstil sei. Altruismus, so Rand, führe zur Selbstaufgabe und letztlich zur Zerstörung individueller Freiheit und Kreativität.

Rand schrieb:

"Der Mensch ist ein Selbstzweck. Sein eigenes Leben und Glück sind seine höchsten Werte."

Kritiker des ethischen Egoismus bemängeln, dass diese Position soziale Verantwortung und Empathie unterminieren kann. Eine Gesellschaft, in der jeder ausschließlich auf seinen Vorteil bedacht ist, könnte langfristig dysfunktional werden.

4. Gesunder Egoismus vs. destruktiver Egoismus

Nicht jeder Egoismus ist gleich. In der Psychologie unterscheidet man zwischen gesundem und krankhaftem Egoismus.

Gesunder Egoismus

Gesunder Egoismus bedeutet, sich selbst als wichtig zu betrachten, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen und Grenzen zu setzen – ohne dabei andere zu verletzen oder zu manipulieren. Er ist eng verwandt mit Selbstfürsorge, Selbstachtung und Selbstliebe. Menschen mit gesundem Egoismus:

  • sagen "Nein", wenn es nötig ist,
  • respektieren sich selbst,
  • sorgen für ihre mentale und körperliche Gesundheit,
  • übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Glück.

Dieser Egoismus ist notwendig, um nicht ausgenutzt zu werden, um Burnout zu vermeiden und stabile Beziehungen zu führen. Er ist kein moralischer Mangel, sondern eine Form von emotionaler Intelligenz.

Destruktiver Egoismus

Hierbei handelt es sich um eine extreme Form der Selbstzentriertheit, bei der die Bedürfnisse, Rechte und Gefühle anderer ignoriert oder absichtlich verletzt werden. Typische Merkmale sind:

  • Manipulation,
  • Rücksichtslosigkeit,
  • Machthunger,
  • Gier,
  • Mangel an Empathie.

Destruktiver Egoismus kann in Persönlichkeitsstörungen wie dem Narzisstischen Persönlichkeitsstil auftreten oder durch Umweltfaktoren wie Konkurrenzdruck und soziale Isolation gefördert werden.

5. Egoismus in der Philosophiegeschichte

Der Egoismus ist ein wiederkehrendes Thema in der Philosophie:

Thomas Hobbes (1588–1679)

Hobbes sah den Menschen als von Natur aus egoistisch motiviert. In seinem berühmten Werk Leviathan schrieb er, dass im Naturzustand ein "Krieg aller gegen alle" herrsche (bellum omnium contra omnes), wenn es keinen übergeordneten Staat gebe. Egoismus sei die treibende Kraft menschlichen Handelns, aber er müsse durch Gesellschaftsverträge (Sozialverträge) gebändigt werden.

David Hume (1711–1776)

Hume widersprach dem radikalen Egoismus. Er glaubte, dass der Mensch von Natur aus auch Mitgefühl, Empathie und Moralgefühl besitzt. Diese Gefühle ermöglichen altruistisches Handeln.

Friedrich Nietzsche (1844–1900)

Nietzsche kritisierte altruistische Moralvorstellungen, die seiner Ansicht nach aus Schwäche und Ressentiment entstanden seien. Er sah in einem starken, selbstbestimmten Individuum – dem "Übermenschen" – ein Ideal, das sich nicht durch falsche Moral dogmatisieren lässt. Nietzsche befürwortete eine Form von Egoismus, der mit Selbsterkenntnis, Stärke und schöpferischer Kraft einhergeht.

6. Egoismus in der Religion

Religiöse Traditionen haben oft einen ambivalenten Zugang zum Egoismus:

Christentum

Das Christentum predigt Nächstenliebe, Demut und Selbstlosigkeit. Jesus wird als selbstloser Diener dargestellt, der sein Leben für andere gibt. Egoismus wird oft mit Sünde, Stolz und Ichsucht gleichgesetzt. Dennoch gibt es auch christliche Auffassungen, dass Selbstliebe nötig sei, um andere lieben zu können ("Liebe deinen Nächsten wie dich selbst").

Buddhismus

Im Buddhismus wird das Ego als Illusion betrachtet. Anhaftung an das "Ich" ist eine Ursache für Leiden. Der Weg zur Erleuchtung führt über das Loslassen des Ego. Altruismus, Mitgefühl und Achtsamkeit gegenüber anderen stehen im Zentrum der buddhistischen Ethik.

Islam

Auch der Islam betont die Verantwortung gegenüber anderen, insbesondere gegenüber Bedürftigen. Egoismus gilt als unislamische Haltung, da sie die Gemeinschaft (Umma) schwächt.

7. Egoismus in der modernen Gesellschaft

In kapitalistischen, individualistischen Gesellschaften wird Egoismus oft ambivalent betrachtet:

  • In der Wirtschaft ist ein gewisses Maß an Egoismus nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig. Unternehmerisches Handeln zielt auf Gewinnmaximierung ab.
  • In der Selbstoptimierungskultur wird das "Ich" ständig verbessert: besser aussehen, erfolgreicher sein, gesünder leben. Das kann zu einem narzisstischen Lebensstil führen.
  • In der Sozialen Medienwelt fördern Plattformen wie Instagram oder TikTok eine starke Ich-Zentriertheit. Likes und Follower werden zum Maßstab sozialer Bestätigung.

Gleichzeitig entstehen Gegenbewegungen, etwa durch Minimalismus, Achtsamkeit oder soziale Bewegungen, die Solidarität und Gemeinschaft neu betonen.

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