Wenn jemand das fliegende Spaghettimonster benutzt, zeigt das leider nur, dass er sich noch nie oder nur sehr oberflächlich mit der intellektuellen Seite des Glaubens an Gott auseinandergesetzt hat.

Der Hauptunterschied ist, dass Gott (zumindest in den monotheistischen Religion) als transzendent gesehen wird. Das heißt, dass er nicht ein weiteres Wesen unter den vielen Wesen dieser Welt ist, sondern auf einer ganz anderen Weise existiert. Er hält alle anderen Dinge im Dasein und kann nicht in diesem Universum gefunden werden , weil er komplett anders ist als alle anderen Dinge in dieser Welt. Daher kann er auch von der Methode her nicht von der Naturwissenschaft bewiesen oder widerlegt werden, weil sich diese nur mit der physikalischen Realität beschäftigt.

Eine kleine Analogie kann helfen. Was brauchst du um einen Kuchen zu machen? Eier, Mehl, Milch, Gott, Mandeln könnte jemand sagen, der Gottes Transzendenz nicht verstanden hat. Darauf würde ein Atheist richtigerweise antworten:"Hey, ich brauche Gott nicht für den Kuchen! Ich kann ihn nur mit Eier, Milch, Mehl und Mandeln machen. Daher existiert Gott nicht!" Doch Gott ist eben nicht eine Zutat unter anderen, sondern mehr die Antwort, warum Eier, Mehl, Milch und Mandeln überhaupt existieren. Das fliegende Spaghettimonster existiert laut den Pastifanern wie eine Sache unter anderen Sachen. Daher ist es ja aus Pasta und Fleischbällen. Gott ist aber nicht in dieser Welt zu finden, komplett anders und halt transzendent.

Daher zeigt jemand, der das fliegende Spaghettimonster benutzt, dass er wenig von Gott verstanden hat. Das FSM ist das ultimative Strohmannargument.

Mal ganz davon abgesehen, dass es für einen transzendenten Gott eine Vielzahl von philosophischen Argumenten/Beweise gibt, die von den größten Intelektuellen unserer westlichen Tradition verteidigt wurden und es für das FSM kein einziges Argument gibt (soweit ich weiß😉)

PS: Gott ist übrigens rein theoretisch philosophisch auch widerlegbar. Siehe Problem des Bösens oder Almächtigkeitsparadox. Wenn du mich fragst, scheitern diese Argumente, aber methodologisch sind sie sauber.

PPS: Habe gerade gelesen, dass du es für ein Philo-Referat brauchst. Daher verlink ich dir noch ein Video, das den ganzen Trugschluss genauer darlegt: https://youtu.be/nC7sxItMmd4

...zur Antwort

Die Materie hat sich aus der Evolution entwickelt. Der Geist (oder Seele) mit den Fähigkeiten des Intellektes und des freien Willens lässt sich damit aber nicht erklären.

Wenn du mich fragst, hat sich der biologische Aspekt des Menschen durch die Evolution entwickelt. Als die Grundlage dann bereit war, die Seele zu empfangen, hat Gott sie beigesteuert und damit den Menschen erschaffen.

Das ist zumindest die katholische Sicht der Dinge.

...zur Antwort

Für mich sind die philosophischen Beweise einfach zu überwältigend. Es wird zwar oft behauptet, man könne Gott weder belegen noch widerlegen, doch das ist einfach eine weitverbreitete Behauptung, die kein Fundament hat.

Hier eine kleine Auswahl von Argumenten/Gottesbeweisen, die man im Zusammenhang mit der Frage nach Gott zumindest kennen sollte:

  • Aristoteles unbewegter Beweger
  • Thomas Aquins fünf Wege
  • Leibniz Kontingenzbeweis
  • C.S. Lewis moralisches Argument
  • William Lane Craigs Kalam Argument
  • Plantingas ontologischer Argument

Das sind nur ein paar völlig unabhängige Argumente für Gottes Existenz, die --trotz vieler fehlgeschlagener Versuche --noch nicht widerlegt wurden.

Daher ist die Behauptung, es gäbe keine Indizien für Gottes Existenz etwas lächerlich.

...zur Antwort

Nein, er ist nicht nur ein Tier, aber auch ein Tier. Was ihm grundlegend vom Tier unterscheidet ist sein Intellekt und der freie Wille.

Daher kann auch nur der Mensch universelle Urteile treffen und in universellen und abstrakten Konzepten denken, was ihn zur Sprache befähigt (menschliche und tierische Sprache sind ja qualitative verschieden. Die einr ist künstlich, die andere natürlich). Aufgrund des Intellekts und des freien Willens ist der Mensch auch ein moralischer Agent, der persönliche Verantwortung für seine Taten hat. Er ist zu gut und böse fähig. Tiere sind das nicht.

All das drückt sich übrigens besonders in zweckfreier Kunst und der Bewunderung von Schönheit aus, die es nicht im Tierreich gibt.

...zur Antwort
ja

Für mich sind die philosophischen Beweise einfach zu überwältigend. Es wird zwar oft behauptet, man könne Gott weder belegen noch widerlegen, doch das ist einfach eine weitverbreitete Behauptung, die kein Fundament hat.

Hier eine kleine Auswahl von Argumenten/Gottesbeweisen, die man im Zusammenhang mit der Frage nach Gott zumindest kennen sollte, um sich informiert äußern zu können:

  • Aristoteles unbewegter Beweger
  • Anselm von Canterburys ontologischer Beweis
  • Thomas Aquins fünf Wege
  • Leibniz Kontingenzbeweis
  • C.S. Lewis moralisches Argument
  • William Lane Craigs Kalam Argument

Das sind nur ein paar völlig unabhängige Argumente für Gottes Existenz, die-trotz vieler fehlgeschlagener Versuche-noch nicht widerlegt wurden.

Leider herrscht auf diesem Feld viel Unwissen. Daher wird Gottes Existenz z.B. mit Russels Teekanne verglichen, obwohl es zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Die Teekanne ist Teil der physikalischen Realität und fällt damit unter die Naturwissenschaft. Gott ist nicht Teil der physikalischen Realität und ist daher nicht mit der Naturwissenschaft zu belegen. Um nur einen fundamentalen Unterschied zu nennen...

...zur Antwort

Ich sehe Abtreibung als keine wirkliche Wahl an und bin dagegen. Hier meine Begründung:

Durch das Töten eines Menschen kann niemals(!) ein Problem gelöst werden. Die Würde des Menschen ist schließlich unantastbar.

Ein Fötus ist schon ein Mensch mit vollen Rechten seit der Verschmelzung von Eizelle und Sperma. Von diesem Moment kommt „von außen“ nichts mehr hinzu, was ihn mehr zum Menschen macht. Es ist ein Mensch, der sich entwickelt und keine Entwicklung zum Menschen hin.

Daher ist Abtreibung in sich niemals eine Lösung trotz schwieriger Umstände.

Trotzdem denke ich, dass Frauen in Situationen von ungewollten Schwangerschaften VIEL mehr Hilfe brauchen und nicht nur finanziell.

...zur Antwort

Ich nehme mal die Definition von Aristoteles.

Gut ist, was eine Sache „perfektioniert“.

Aus seiner Sicht, hat alles eine innere Natur oder ein inneres Prinzip, das auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist. Ein Messer, zum Beispiel, ist von seiner Natur her aufs Schneiden ausgerichtet. Ein gutes Messer ist also ein Messer, das gut schneidet bzw. scharf ist.

Ich hoffe, das hilft dir weiter!

...zur Antwort

Stimmt, was Aristoteles sagt.

Mit Figur meint er die verschiedenen Arten wie ein Syllogismus aufgebaut sein kann. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es 16 korrekte Figuren.

Er sagt also, wenn man zwei wahre Aussagen mit korrekter Logik miteinander verknüpft, ist die Schlussfolgerung notwendigerweise wahr.

Ein Beispiel:

  1. Prämisse: Alle Menschen sind sterblich
  2. Prämisse: Sokrates ist ein Mensch.

Schlussfolgerung: Sokrates ist sterblich.

...zur Antwort

Wie kann die Schöpfubgsgeschichte wahr sein, wenn sie offensichtlich wörtlich ausgelegt nicht im Einklang mit den Erkenntnisse der Naturwissenschaft ist?

Zumindest für mich ein interessantes Thema.

...zur Antwort

Hier mal meine top drei der besten Gottesbeweise:

  1. Kontingenzbeweis wie er von Leibniz vorgestellt wurde
  2. Erster Weg von Thomas von Aquin
  3. Kalam Argument von William Lane Craig

Alle diese Argumente sind aber philosophisch extrem anspruchsvoll und werden leicht falsch verstanden. Das hatte mich in meinem eigen Philosophiestudium sehr überrascht. Daher hört man so oft, sie seien längst widerlegt. Das Gegenteil ist allerdings der Fall.

...zur Antwort

Es gibt viele kosmologische Gottesbeweise.

Der zurzeit am meistdiskutierte heißt Kalam. Ich selbst habe eine 50 seitige Philosophiearbeit darüber geschrieben und kann dir sagen, dass der Beweis sehr solide ist.

Leider wird aber oft aus dem Argument oft falsch verstanden bzw. verzerrt wiedergegeben, wie ich leider schon in anderen Antworten auf diese Frage gelesen haben.

...zur Antwort

Ich bin kein Atheist, daher habe ich auch nicht abgestimmt.

Den Gotteswahn habe ich aber trotzdem gelesen und war sehr enttäuscht, weil Dawkins die theistische Position einfach nur verzerrt und polemisiert, ohne sie wirklich zu verstehen. Jeder, der sich ernsthaft mit Philosophie oder Theologie beschäftigt hat, wird dieses Buch eher schmunzelnd zur Seite legen. Selbst andere Atheisten waren peinlich berührt von der intellektuellen Oberflächlichkeit. Der Gotteswahn baut leider auf zu vielen „Strohmann-Argumenten” auf. Es gibt viele atheistische Bücher und Philosophen, die weitaus besser sind.

Liebe Grüße!

...zur Antwort
JA

Es gibt viele philosophisch schlüssige Argumente für Gottes Existenz. In meinem Philosophiestudium war ich überrascht, wie gut durchdacht und wasserfest die klassischen "Gottesbeweise" sind. Sie sind nur sehr anspruchsvoll und werden sehr leicht falsch verstanden oder (un)bewusst so vereinfacht, dass sie oberflächlich erscheinen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall! Je tiefer man sich mit ihnen beschäftigt, desto mehr entdeckt man ihre Stärke und die Ignoranz, mit der sie oft behandelt werden. Hier eine kleine Auswahl von den Argumenten, die mich überzeugen:

  • Aristoteles unbewegter Beweger
  • Thomas von Aquins fünf Wege
  • Leibniz Kontingenzargument
  • William Lane Craigs Kalam-Argument (Ich kann es also sehr empfehlen, weil es noch am leichtesten zu verstehen ist. Hier ein Link: The Kalam Cosmological Argument | Popular Writings | Reasonable Faith )
  • Moralisches Argument (oft von William Lane Craig verteidigt)
  • Fine-Tuning Argument von William Lane Craig (nicht mein Favorit, aber man sollte es trotzdem kennen)

Ich kann dich nur einladen, dich mit einem dieser Argumente mal tiefer zu beschäftigen. Du wirst es nicht bereuen:)

...zur Antwort
ja

Hier auch eine kurze philosophische Begründung, warum der Mensch nicht nur materiell sein kann.

Wir Menschen sind zu immateriellen, intellektuellen Akten fähig, wie das abstrahieren, urteilen oder argumentieren. Die Produkte dieser Operationen sind universell und nicht materiell. Da sie das sind, müssen wir Menschen eine Fakultät haben die auch immateriell ist, denn die Ursache dieser immateriellen Produkte (Konzepte, Urteile,…) kann nicht materiell sein. Wäre die materiell dann wären die Konzepte nicht universal, denn alles Materielle ist immer partikular. Daher sind immaterielle und universale Konzepte in unserem Verstand ein Hinweis darauf, dass wir auch eine immaterielle Fakultät besitzen. Und diese wird traditionell Seele genannt.

...zur Antwort