Das ist eine wirklich gute Frage und ich war auch mit 15 an dem Punkt, wo ich meinen Glauben hinterfragt habe..
Anders als die meisten hier im Forum, bin ich aber fest überzeugt, dass man Gottes Existenz beweisen kann. Nicht naturwissenschaftlich, aber philosophisch. Als ich angefangen habe Philosophie zu studieren und mich tiefer mit den klassischen "Gottsbeweisen" beschäftigt habe, war ich einfach überwältigt, wie aktuell, logisch und durchdacht sie sind. Klar die meisten sind sehr kompliziert und man versteht sie schnell falsch. Daher gibt es so viele, die meinen, man könnte sie mal eben schnell widerlegen. Die Meinung kommt aber oft nur von Unwissen. Wenn man sich aber tiefer mit dem Thema beschäftigt, merkt man, wie logisch und schlüssig sie sind.
Ich glaube ein guter Anfang für einen Gottesbeweis ist das sogenannte Kalam-Argument von William Lane Craig. Es geht so: Alles, was zu existieren beginnt hat eine Ursache. Das Universum begann zu existieren. Daher hat das Universum eine Ursache.
Diese Ursache muss außerhalb der Zeit existieren und immateriel sein, da sie sonst Teil des Universums wäre. Andere Schlussfolgerung bringen uns dazu, dass die Ursache auch persönlich sein muss. All dies sind Eigenschaften, die die Schlussfolgerung nahe legen, dass wir diese Ursache Gott nennen können.
Hier ein Link zu einem Artikel, der das Argument ausführlich erklärt: https://de.reasonablefaith.org/schriften/popularwissenschaftlicheschriften/das-emkalam-em-kosmologische-argument/
Ich hoffe, das hilft dir weiter:)
Natürlich glaube ich auch, dass es wichtig ist, Gott um einen starken Glauben zu bitten, so wie du's geschrieben hast.
Der Glaube fängt aber nicht mit der Existenz Gottes an, sondern ist eine Antwort auf die Offenbarung Gottes..