Großen Respekt für die wichtige Arbeit von Ricarda Rolf!
Sie gibt Betroffenen eine Stimme und bringt Dinge ans Licht, die viele lieber totschweigen würden.
Aufklärung wie ihre ist unbezahlbar – danke für deinen Mut und deinen langen Atem.
Großen Respekt für die wichtige Arbeit von Ricarda Rolf!
Sie gibt Betroffenen eine Stimme und bringt Dinge ans Licht, die viele lieber totschweigen würden.
Aufklärung wie ihre ist unbezahlbar – danke für deinen Mut und deinen langen Atem.
Die Jehovas Zeugen in Australien haben offenbar Kindesmissbrauch von mehr als 1000 Tätern jahrzehntelang vertuscht.
Die Fälle liegen weit zurück, sie haben sich teilweise in den Fünfzigerjahren ereignet. Allerdings gab es darüber Aufzeichungen und protokollierte Zeugenaussagen. Zur Rechenschaft gezogen wurden die Täter dennoch nicht.
Offenbar wurden in den Reihen der Zeugen Jehovas Missbrauchsfälle über Jahrzehnte hinweg systematisch vertuscht, wie unter anderm mehrere australische Zeitungen berichteten. Das hat eine Untersuchungskomission jetzt enthüllt, die für die Aufarbeitung von Vergewaltigungsfällen in kirchlichen und weltlichen Organisationen in Australien zuständig ist.
Max Horley, ein wichtiger Funktionär der Zeugen in Australien, hat vor der Kommission in Sydney eingeräumt, dass Dokumente, die den Missbrauch belegen hätten können, vernichtet wurden. Der Grund: Sie sollten "nicht in falsche Hände geraten".
Fälle wurden nur intern behandeltSeit 1950 seien bei den Zeugen Jehovas 1.006 Anschuldigungen wegen Kindesmissbrauch dokumentiert worden. Doch anstatt die mutmaßlichen Täter bei der Polizei anzuzeigen, seien alle Fälle nur intern behandelt worden. Wie ein australisches Newsportal schreibt, sind infolge der internen Untersuchungen sogar 400 Mitglieder der Zeugen Jehovas vorübergehend aus der Gemeinschaft ausgeschlossen worden. Doch Kommissionsmitglied Angus Stewart zufolge ist kein einziger Vorfall den Behörden gemeldet worden.
Schon zuvor, so schreibt es Radio Vatikan, seien Vorwürfe gegen die Zeugen Jehovas laut geworden. So seien nach Missbrauchsskandalen wiederholt hohe Funktionäre an andere Orte versetzt worden, um die Ereignisse zu vertuschen.
Zwei-Zeugen-RegelOpfer erzählen auch, dass es bei den Zeugen Jehovas eine Regel gibt, der zufolge ein Übergriff immer von zwei Personen bezeugt werden muss- eine Bedingung, die sich im Fall von sexuellem Missbrauch fast nie erfüllen lässt. Eines der Opfer, eine 47-jährige Frau, die in den Akten nur mit dem Kürzel "BCB" bezeichnet ist, hat vor der Kommission geschildert, wie sie bei einer internen Gegenüberstellung mit ihrem Peiniger konfrontiert wurde. "Ich musste über meinen Missbrauch sprechen, in einem Raum voller Männer, darunter war auch der Mann, der mich missbraucht hatte, das war sehr demütigend".
Die Aussagen von etwa 60 Zeugen sollen jetzt in die Untersuchungskommission einfließen, die sich am Montag zum ersten Mal in einer öffentlichen Sitzung mit den Zeugen Jehovas beschäftigte. Gegründet wurde sie bereits im Jahr 2013 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard, nachdem bekannt wurde, dass in der katholischen Kirche der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen über Jahre hinweg systematisch totgeschwiegen wurde. Im Dezember 2017 soll die Kommission ihren Abschlussbericht vorlegen“
-Ende des Zitates-
Quelle: Süddeutsche Zeitung, vom 29. Juli 2015
Ich habe keine Angst, weil ich gelernt habe, selbst zu denken und zu hinterfragen. Die sogenannten Prophezeiungen wurden schon so oft angepasst, verschoben oder nicht erfüllt – und das über Jahrzehnte hinweg. Ich glaube nicht mehr an ein System, das mit Angst arbeitet, um Menschen zu halten. Stattdessen habe ich gelernt, auf mein Gewissen, mein Herz und auf Fakten zu vertrauen. Die Welt ist komplex, ja – aber nicht alles Schlechte ist ein Zeichen für das Ende. Ich habe inneren Frieden gefunden, weil ich ehrlich zu mir selbst bin. Das ist mehr wert als jede leere Hoffnung
Ja, es stimmt – mit der Zeit verlieren sich viele Wege. Und das kann weh tun. Aber vielleicht ist es weniger ein Verlust und mehr eine Veränderung. Manche Freundschaften schlafen ein, weil das Leben laut wird. Aber das bedeutet nicht, dass sie für immer verschwunden sind. Manchmal reicht ein ehrliches Wort, ein unerwarteter Moment – und man findet sich wieder. Vielleicht anders, vielleicht nicht so wie früher, aber trotzdem echt. Und wer einmal wirklich verbunden war, trägt ein Stück des anderen ohnehin immer bei sich. Auch, wenn es still wird.
Ich habe großen Respekt vor deinem Mut, so offen über deine Geschichte zu sprechen. Es braucht viel Kraft, sich selbst so ehrlich zu begegnen – und noch mehr, das mit anderen zu teilen.
Deine Worte haben mich tief bewegt❤️
Das Gedächtnismahl der ZJ – biblisch oder fehlgeleitet?
Jesus sagte:
„Nehmt, esst … Trinkt alle daraus …“ (Matthäus 26:26–28)
Doch bei den ZJ reichen fast alle die Symbole nur weiter. Jedes Jahr schauen Millionen zu, ohne Brot oder Wein zu nehmen, weil ihnen gesagt wird, sie gehören nicht zum „kleinen Rest“ der 144.000.
Widerspruch:
Jesus lädt alle seine Jünger ein, an seinem Opfer teilzuhaben – das ist keine VIP-Veranstaltung für eine theologische Elite.
Das Abendmahl ist kein Theaterstück mit Statisten – es ist ein Bund zwischen dem Herrn und allen seinen Nachfolgern.
Tatsächlich sind die Zeugen Jehovas und besonders die Wachtturm-Gesellschaft (WTG) überdurchschnittlich oft in juristische Auseinandersetzungen verwickelt – und das aus mehreren Gründen, die sich zu einem ziemlich klaren Gesamtbild zusammensetzen:
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1. Verteidigung ihrer Deutungshoheit
Die WTG versteht sich als alleiniger „Kanal Gottes“. Wenn jemand öffentlich widerspricht, vor allem ehemalige Mitglieder (sog. „Abgefallene“), wird das oft als Angriff auf Gott selbst gewertet. Die Organisation reagiert dann nicht selten juristisch aggressiv, um ihre Lehre und Autorität zu schützen – auch durch Abmahnungen oder Klagen wegen „Rufschädigung“.
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2. Kontrolle durch juristische Abschreckung
Viele Klagen wirken wie ein Mittel zur Einschüchterung – nach dem Motto: „Wer uns öffentlich kritisiert, soll es sich beim nächsten Mal gut überlegen.“ Besonders Ehemalige, Journalisten oder Aktivisten berichten davon, dass die WTG versucht, durch rechtliche Schritte öffentliche Diskussionen zu ersticken.
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3. Interner Umgang mit Missbrauch & Aufarbeitung
Ein besonders dunkles Kapitel: In vielen Ländern wurde die WTG wegen systematischer Vertuschung von sexuellem Missbrauch verklagt – z. B. in Australien, den USA, Kanada, den Niederlanden, Großbritannien. Statt transparenter Aufarbeitung wurde oft versucht, mit juristischen Mitteln Schadenbegrenzung zu betreiben, u. a. durch Schweigepflicht-Erklärungen, Vergleichszahlungen oder Hinauszögern von Verfahren.
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4. Absolutes Schwarz-Weiß-Denken
Die Organisation sieht sich im „geistigen Krieg“ gegen das böse System der Welt. Rechtliche Kämpfe werden deshalb nicht als zivile Streitigkeiten verstanden, sondern als Teil des „Kampfes für die Wahrheit“. Das rechtfertigt aus ihrer Sicht aggressives Verhalten vor Gericht – auch gegen ehemalige Mitglieder, Journalisten oder Behörden.
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5. Gut finanzierte Rechtsabteilung
Die WTG hat eine enorme juristische Infrastruktur: eigene Anwälte, Spezialisten für Religionsrecht und PR-Juristen. Sie nutzt diese Ressourcen gezielt, um ihre Interessen durchzusetzen – nicht selten mit dem Ziel, kleinere Gegner einfach finanziell zu zermürben.
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Fazit:
Die Wachtturm-Gesellschaft klagt nicht, weil sie „wütend“ ist im emotionalen Sinn – sondern weil sie ihre Deutungshoheit, Kontrolle und den Ruf der Organisation mit allen Mitteln verteidigen will. Klagen sind für sie ein Werkzeug der Machterhaltung, der Imagepflege – und oft auch der Einschüchterung.
Die Formulierung,…“das Gesetz Gottes durch Christus Jesus verbietet uns, Abgefallene zu töten, auch wenn sie Glieder unserer eigenen Blutsverwandtschaft sind.“ ist hochproblematisch.
Zwar wird gesagt, dass Töten verboten sei – doch die bloße Erwähnung dieses Gedankens impliziert, dass dies unter anderen Umständen denkbar oder gar erwägenswert wäre. Diese Formulierung ist nicht neutral, sondern setzt Gewalt gegen Andersdenkende als mögliche Option voraus, die nur durch gesetzliche Schranken verhindert wird. Das ist ein gefährliches Gedankengut, das autoritäre und totalitäre Strukturen widerspiegelt.
Der Text in diesem Wachtturm von 1953, ist ein besorgniserregendes Beispiel für religiösen Extremismus in Sprache und Denken. Auch wenn er formal die weltlichen Gesetze anerkennt, klingt durch, dass man „unter anderen Umständen“ bereit wäre, noch weiterzugehen. Es geht hier nicht um geistliche Erkenntnis, sondern um Macht, Kontrolle und die Bereitschaft zur Isolation Andersdenkender – sogar innerhalb der eigenen Familie.
Es stimmt: Viele Zeugen Jehovas sehen Kritik nicht als Einladung zur Reflexion, sondern als Bestätigung, dass sie den ‚richtigen Weg‘ gehen – weil sie gelehrt werden, dass Widerstand ein Zeichen für Wahrheit ist.
Das macht ehrlichen Dialog schwer. Aber das heißt nicht, dass Kritik sinnlos ist – manchmal ist es ein Samenkorn, das erst Jahre später aufgeht.
Meine Großmutter war jahrelang treue Zeugin Jehovas.
Als sie schwer krank war und wusste, dass sie bald sterben würde, hielt sie die Broschüre ‚Millionen jetzt lebender werden nicht sterben‘ in der Hand und sagte resigniert: ‚Das bedeutet mir nichts mehr.‘ Ein Satz, der mehr aussagt als viele Diskusionen.
Dieser Moment hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt.