Hallo zusammen,
wer Erfahrungen mit Bekämpfung von Alkoholismus im näheren Bekanntenkreis hat, bitte den folgenden Text lesen. Danke!!
ich mache mir große Sorgen um meinen Vater (Anfang 50).
Er ist ein einfacher Mann, der nicht so viel redet und sich wenige Gedanken um die Dinge in der Welt macht. Er wurde sehr streng erzogen, ist sehr engstirnig und ein bisschen verbittert. Die Familie seinerseits ist relativ problematisch in verschiedener Hinsicht. Vor 6 Jahren ist mein jüngerer Bruder (damals 12) an körperlich- und geistigen Behinderungen gestorben. Vor 4 Jahren verstarb mein Onkel (sein älterer Bruder) an Alkohol.
Ich habe die letzten 2 Jahre in einem anderen Bundesland gewohnt und merke jetzt, wo ich wieder zuhause wohne, dass er trinkt.
Er trinkt glaube ich nicht viel, aber täglich. Ich schätze täglich ein Bier, an manchen Tagen mehrere. Er tut das auch oft alleine, nachmittags oder abends. Ich glaube zu beobachten, dass er sich Rum in den Tee mischt. Er hat nie Tee getrunken, bis er vor ner Weile damit begonnen hat. Ich finde auch man merkt ihm nicht an, wenn er mehrere Bier getrunken hat. Er hat immer Bonbons oder Kaugummis bei sich und fast immer glasige Augen.
Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm, aber wir reden nicht so viel, da wir sehr unterschiedlich denken und generell sehr verschiedene Menschen sind. Mir fällt es schwer auf einer Ebene mit ihm zu kommunizieren.
Aber es kann doch nicht sein, dass er dem Alkohol unterliegt! Ich habe einige Jahre versucht ihn zu einem gesünderen Lebensstil zu bringen, was jedoch komplett erfolglos war und immer noch ist. Er achtet keine Sekunden seines Tages auf seine Gesundheit, isst nur Dreck und trinkt jeden Tag Bier.
Er ist denke ich seines Lebens müde und Verbesserung und Gesundheit sind nicht in seinem Denken. Es darf nicht passieren, dass es ihm in 10 Jahren wie meinem Onkel ergeht. Wenn ich zu ihm spreche, tut er das ab und nimmt das glaube ich einfach nur als weitere Kritik von mir oder meiner Mutter wahr. Meine Mutter und ich sagen bereits seit langem nichts mehr im Bezug auf Ernährung und Gesundheit, weil wir natürlich schon festgestellt haben, dass das eher das Gegenteil bewirkt und er sich kritisiert und ausgeschlossen fühlt. Ich glaube, wenn ich ihm sagen würde, dass ich mir Sorgen mache und es direkt anspreche, versteckt er das Trinken wahrscheinlich einfach nur noch mehr. Auch keine 10 Pferde bringen ihn zum Arzt um sich checken zu lassen. Ich weiß, dass seine Werte schlecht sind, er selbst weiß das auch, aber er stellt sich dem nicht. Sein Verstand ist mir ehrlich gesagt ziemlich schleierhaft und ich weiß nicht wie ich ihm das verständlich machen soll.
Was kann ich tun?
Danke fürs Lesen und Antworten