Guten Abend,
Kurz zu mir: Ich bin 23 Jahre alt. Ich wohne nicht mehr zu Hause. Ich wohne eine Stunde von meinen Eltern weg und bin total ratlos, was ich machen soll.
Es fing alles im September 2018 an. Eine Klassenkamaradin (Ich mache mein Fachabitur gerade nach.) sagte zu mir:“ Lad dir mal HelloTalk runter“. Na ja und dann schrieb ich und unterhielt mich. Alles war cool. Nach einer Zeit schrieb mich mein jetziger Freund an. Er wohnt in Italien. Wir haben uns sofort verstanden. Wir dachten das die gleichen Sachen im gleichen Moment.
Nach drei Monaten, im Dezember 2018, flog ich nach Italien. Ich muss sagen, es war wirklich gefährlich, da ich alleine geflogen bin. Ich sehe es ein, dass es sehr blöd von mir war, mich mit einer „Internetbekannschaft“ zu treffen. Ich muss noch sagen, bevor wir uns wirklich trafen, habe ich es ihm nicht leicht gemacht. Ich habe mit ihm Stunden, Tage, Wochen telefoniert und seinen Bruder lernte ich in dieser Zeit auch kennen. Dies gab mir Mut. Im Dezember 2018 traf ich mich mit ihm in Italien. Jetzt denkt ihr euch: „Warum ist sie alleine geflogen? Ist die blöd? “ Jetzt treffen wir auf das eigentliche Problem: meine Eltern. Meine Familie. Ich wusste, sie wären nicht begeistert, da er 1. in Italien lebt, 2. dunkelhäutig ist, 3. muslimisch ist. Sie sind sehr engstirnig und konservativ. Sie wollen keinen schwarzen Schwiegersohn. Was soll das ? Eigentlich ist es wichtig, dass ich glücklich bin? Egal ob schwarz, weiß, brau, grün, blau – JEDER Mensch hat ein Recht darauf, akzeptiert zu werden.
Man muss auch sagen, dass ich die Erziehung meiner Eltern, seitdem ich alleine wohne, sehr hinterfrage.
Ich schätze immer noch an ihm, dass er mich damals nicht alleine ließ als ich nach Italien reiste. Heute denke ich ein bisschen anders über diese Ereignisse. Es war gefährlich. Auf jeden Fall war das gefährlich und ich würde es keinem empfehlen, so etwas machen, aber ich machte es einfach, um auszubrechen. Meine Eltern können (und wollen?) mich nicht loslassen. Ich wohne jetzt alleine. Ich habe mein eigenes Geld. Ich zahle alles selber und um Gottes Willen diese Freiheit ist so super. Ich wollte einfach mal auf den Putz hauen und machen, was ich will, da ich schließlich schon 23 Jahre alt bin. Früher wäre das nie möglich gewesen.
Meine Mutter bezeichnet mich als „beste Freundin“. Sie will auch, dass ich jedes Wochenende zu ihr nach Hause fahre, um mit ihr Zeit zu verbringen und am besten soll ich jeden Tag anrufen. Ich fühle mich erdrückt, weil ich es auch nicht möchte. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich: Warum sagt sie nichts?Ich habe Angst... Es ist schließlich meine Mutter und sie schenkte mir mein Leben