Die Sache mit Windeln ist ein wenig vertrackt:
Weil es darum dieses unerklärliche Riesen-Tabu gibt, hat dich in den Köpfen festgesetzt, dass Windeln so etwas wie Höchststrafe wären.
Dabei sind Windeln erstmal neutral, weder gut noch schlecht, sondern Hilfsmittel, die gedacht sind, eine ganz bestimmte unterdurchschnittliche Körperfunktion zu versorgen.
Wie es für dich ist, auf Windeln angewiesen zu sein / mit Windeln versorgt zu werden, hängt im Wesentlichen von deiner Einstellung dazu ab: Du wirst dich so schlecht fühlen, wie du dich fühlen willst. Vielleicht gelingt es dir ja, einen Dreh zu finden, dass du dich am trockenen Bett erfreuen kannst (und die Windel einfach als Hilfe ansiehst, das trockene Bett zu erreichen). Das weiß ich aus Erfahrung: Noch als ich zehn war, hätte ich Gold dafür gegeben, Windeln als Hilfsmittel zu haben, um mein Bett trocken zu halten, heute bin ich so frei, dass ich die Hilfsmittel benutzen kann, die mir die wenigsten Scherereien mit meiner schwachen Blase bescheren – häufig genug (nachts sowieso und ja: immer wieder auch tagsüber) eben Windeln.
Wie gesagt: Windeln wurden nicht erfunden, um Menschen zu ärgern oder zu erniedrigen, sondern um ihnen zu helfen. Und wenn ihr alle in der Nacht Windeln braucht, dann braucht ihr alle auch keine Angst haben, dass die beiden das mitbekommen – ihr sitzt schließlich im selben Boot.
Kopf hoch, das wird schon, du schaffst das!