Ich bin männlich, 39.
Ich habe gelesen, dass es Psychose / Schizophrenie ist, wenn jemand ÜBERZEUGT davon ist, dass etwas irrationales wovor er Angst hat auch tatsächlich passiert oder passieren wird.
Wie sieht es aber damit aus, wenn man sich Sorgen um etwas macht, was nur passieren KÖNNTE, es aber sehr unwahrscheinlich ist dass es passieren wird und man auch weis dass es sehr unwahrscheinlich ist?
Genau das ist bei mir der Fall. Ich bin selbstständig und mache mir seit Monaten Sorgen darüber, dass mir jemand spezifisches (ein sehr hinterlistiger und narzisstischer Mensch, mit dem ich vor 6 Jahren (!) leider geschäftlich mal zutun hatte) mein Projekt wegnehmen könnte an dem ich jahrelang gearbeitet habe, wenn der merken würde dass es immer erfolgreicher wird. Er hat damals schon versucht mich zu überreden mein damaliges Projekt, welches es nicht mehr gibt, für einen lächerlichen preis abzugeben. Seine Argumentation war „Es ist ja bereits aufgebaut, du musst nichts mehr machen“. Es handelte sich um eine software, die ich ja weiterhin behalten würde, er wollte aber eine Kopie davon. Er bot mir lausige 1000€ für diese Software an, an der ich ein jähr gearbeitet hatte. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass er auf die Idee kommen würde es zu versuchen, was ich mir vorstelle, was er versuchen könnte und auch sehr unwahrscheinlich, oder eigentlich schon ausgeschlossen, dass er damit durchkommen könnte, aber trotzdem jagt mich dieser Gedanke. Ich will lieber nicht ins Detail gehen was genau ich mir darunter vorstelle, weil es einfach nur lächerlich ist, aber grob gesagt, ich habe Sorgen dass er etwas fälschen könnte, was bei wahrscheinlich 99% - 100% aller Gerichte nicht durchkommen könnte. Es ist einfach dieser minimale Restzweifel da: „Was ist wenn der dreist genug wäre sowas aussichtsloses zu versuchen und dann Glück haben würde, einen dummen Zivilrichter zu erwischen, der seine erfundene Geschichte glaubt“.
Mein Vater wurde schizophren, nachdem er eine Gehirnerschütterung erlitt und jetzt bin ich aber nicht sicher, ob es wirklich an der Gehirnerschütterung lag, oder es genetisch bedingt ist.
Ist es bereits Psychose / Schizophrenie was ich da habe? Würden Tabletten wie Risperidon dagegen helfen?
Warum habe ich diese absolut bescheuerte Vorstellung obwohl ich weis rein rational gesehen, dass die bescheuert ist? Habe ich allgemein einen Knall und dieser muss sich durch solche Gedanken äussern und wenn es nicht diese Vorstellung wäre, dann wäre es eine andere geworden? Ich habe all diese Gedanken bereits aufgeschrieben, also die Gründe warum diese irrationalen Sorgen bescheuert sind und wie ich mich vor Gericht verteidigen würde, falls die doch wahr werden. Das hilft auch etwas, aber dieses Bauchgefühl „was wenn doch“ usw, bleibt trotzdem mehr oder weniger bestehen.
Ich muss dazu noch sagen, dass ich echte Burnout-Symptome durch den Arbeitsstress entwickelt habe. Der Arbeitsstress hat zwar in den letzten Monaten nachgelassen, aber die Symptome sind noch halbwegs da. Und noch etwas: ich bin, bedingt durch die Schizophrenie meines Vaters, in einem Ghetto aufgewachsen seit dem ich 13 war, mit nicht intelligenten Menschen, mit denen ich nun seit 1,5 Jahren nichts mehr zu tun habe (ich habe die Freundschaften schleichend beendet, es war einfach nicht gut mit denen was zutun zu haben). Davor wohnten wir in einer schönen Gegend und ich hatte viele vernünftige Freunde. Mein Leben wäre wahrscheinlich viel besser verlaufen wenn wir nicht umgezogen wären, oder zumindest nicht so weit weg dass es für einen 13-Jährigen einfach zu weit wäre die Freundschaften aufrecht zu erhalten. Ich erinnere mich heute noch oft an die Kindheit vor dem Umzug, was für mich einfach wie ein Paradies vorkam, und ein Albtraum nach dem Umzug. Ich bereue auch oft, dass ich nach der Schule und als ich Auto hatte, nicht wieder Kontakt zu den alten Freunden aufgenommen und stattdessen meine Jugend mit den Ghetto-Asis versoffen habe. Spielt diese Entwicklung und der ganze Stress eine Rolle bei diesen Gedanken / Sorgen?
Danke im Voraus