Ich kann nur aus meiner persönlichen Sicht und Situation berichten, aber bei mir war die selbstverletzung immer ein weg, mich selber zu bestrafen, mir ein Gefühl zu geben, dass ich kenne und das Gefühl zu bekommen, mich weiter schlecht reden zu können.
Wenn ich an meine Suizid Gedanken denke, war es nie 100% der Wunsch zu streben, sondern der weg aus dem leben zu entkommen. Eine angemessene Bestrafung für mich zu finden, allerdings auch eine Möglichkeit mein leid und die Erfahrungen hinter mir zu lassen und damit abschließen zu können, dass mich so plagt.
Es könnte sein, dass du mit der selbstverletzung einen weg gefunden hast, deinen inneren schmerz zu übertönen und vielleicht für diesen kleinen Augenblick, in dem du gerade eine neue Wunde entstehen lässt, das Gefühl eines anderen, einem körperlichen schmerzen spüren kannst, anstelle eines Psychichen schmerz. Somit könnte vielleicht dies schon eine Genugtuung sein und die Gedanken eines Suizids sind nicht mehr so präsent.
Was mir persönlich im Umgang mit meinen suizidgedanken hilft ist, dass ich mit meiner Therapeutin und einer Vertrauensperson darüber sprechen kann. Zudem wenn ich das Gefühl bekomme, dass es absolut nicht mehr aushaltbar ist, versuche ich schnells möglich mein aktuelles Umfeld zu verlassen. Letztens bin ich für ein Wochenende zu einer Freundin gegangen. Ich habe ihr nicht von meinen Gedanken erzählt und die Ablenkung hat mir erstmal geholfen. Später in meiner Therapie habe ich erst über die Situation und meine Gedanken gesprochen.
Bei der selbstverletzung hat mir sehr geholfen, eine Wärmesalbe auf die stellen zu geben, wo ich mich sonst selbst verletzt habe. Diese wird nämlich warm und vermittelt ein brennendes gefühl auf der haut. Zudem hat es mir persönlich geholfen, einen Igelball zu kneten.
Algemein kann es helfen, einen sinn extrem zu beanspruchen (ein starker Geruch, etwas scharfes oder saures essen).
Vielleicht konnte dir das etwas helfen :) Gute Besserung!