Wiederansiedlung von Bären in Nordafrika?

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Der Braunbär an sich ist sehr sehr weit davon entfernt, irgendwie gefährdet zu sein. Mit seinen diversen Unterarten und Lokalformen ist er auch genetisch so breit aufgestellt, dass er absolut nicht in Gefahr ist. Die Unterart Atlasbär ist ausgestorben, man kann sie nicht zurück holen. In ihrem ehemaligen Lebensraum eine andere Unterart ansiedeln, ist kein gleichwertiger Ersatz.

Die diversen Unterarten und lokalen Populationen des Braunbären haben ihre Überlebensstrategie an ihren Lebensraum angepasst. Sie verhalten sich nicht alle gleich, sie haben ein unterschiedliches Nahrungspektrum, sie sind auf unterschiedliche lange Winterschlafzeiten eingestellt usw.

Dazu kommt noch was anderes: Warum soll man so einen finanziellen und organisatorischen Aufwand für die Ansiedlung einer gebietsfremden Unterart treiben, wenn es gleichzeitig ganz massiv an Mitteln fehlt, um die tausenden gefährdeten Arten besser zu schützen, die noch leben?

Albatross09 
Fragesteller
 03.11.2022, 00:30

Danke für deine ausführliche Antwort. Der Atlasbär bestand genetisch aus zwei Linien, wobei die eine absolut identisch mit den Braunbären aus Spanien war. Das wäre also eine naheliegende und kostengünstige Lösung.

Zu deinem letzten Absatz. Ich finde, das hat etwas mit Respekt vor der Natur zu tun. Wenn wir es durch Fortschritte in der Genetik schaffen können, durch überwiegend menschliche Einflüsse ausgestorbene Arten zurückzuholen oder durch spezielle Rückzüchtung die ursprünglichen Artmerkmale aufleben zu lassen, sollten wir dies tun. Das gilt natürlich unabhängig davon, bedrohte Arten zu schützen und zu retten. Durch die gewonnenen Erkenntnisse profitieren aber auch Arten, die jetzt bereits am Rande der Ausrottung stehen.

Die Weltbevölkerung nimmt immer weiter zu, der Lebensraum der Wildtiere wird immer kleiner. Die Möglichkeit Arten wieder zum Leben zu erwecken - vielleicht auch irgendwann auf einem anderen Planeten als der Erde, sollten wir uns nicht durch moralische Denkverbote nehmen lassen.

Beim Atlasbären ginge es sogar ohne den Einsatz der Genetik.

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