Wie viel verdient ein Astronom?

3 Antworten

verdienen täten sie viel, denn sie leisten Grundlagenforschung. Bekommen tun sie aber leider sehr wenig. Es gibt viele studierte Astronomen und wenige Stellen. Die meisten Postdocs erhalten nur befristete Verträge, für 6 Monate bis max. 3 Jahre. Je nach Aufgabenstellung/Forschungsprojekt. Und üblicherweise keine Vollzeitverträge sondern bestenfalls "halbe" Stellen.

Gruß

Hallo yassinsa,

zunächst einmal: Streng genommen gibt es den Beruf des Astronomen heute nicht mehr, auch wenn man sie landläufig immer noch so bezeichnet.

Der Astronom ist heute ein waschechter Physiker. Er hat mindestens den Masterstudiengang Physik abgeschlossen. Nur hat er im letzten Teil des Studiums das Schwerpunktfach Astronomie/Astrophysik gewählt und darin seine Thesis, die Abschlussarbeit geschrieben. Wer an der Uni/Forschung bleibt, hat meist danach noch promoviert - also den Dr. rer. nat. ("rerum naturae") angehängt.

Bis zum Master dauert die Ausbildung 5-6 Jahre, zum Dr. noch mal 3-5 Jahre. Wer wirklich in der Forschung bleibt, habilitiert sich im Laufe seiner Karriere oft. Wer dann noch an eine Uni berufen wird, der ist Professor.

Hinter Deiner Frage stehen also ganz unterschiedlich gut ausgebildete Leute. Natürlich verdient ein Professor nicht schlecht. Nur werden das die allerwenigsten. Unterhalb der Doktorenstellung und selbst nicht selten mit einer abgeschlossenen Promotion sind die Anstellungsbedingungen an der Uni nicht so gut. Es gibt ausschließlich Zeitstellen, so dass man immer mit dem Risiko lebt, dass die eigene Stelle gestrichen wird, wenn das Projekt nicht läuft. Dann lebt man schnell einmal ein paar Monate von einem Assistentengehalt.

Kurz: An der Uni ist kein einheitliches Gehalt angebbar, unterhalb der Professorenstelle ist es aber nicht berauschend.

Der Physiker kann natürlich - und die allermeisten tun es auch - in die Indurstrie gehen. Die Berufsaussichten dort sind nicht schlecht. Gehälter von 3000 bis 4000 Euro pro Monat netto sind mit Berufserfahrung (also nicht als Einstiegsgehalt) durchaus erreichbar. Nur: Dann arbeitet man nicht mehr im Teilgebiet Astronomie.

Der Astronom ist ohnehin ein Schreibtischtäter, kein Sterngucker. Die Arbeitsschwerpunkte des Astronomen liegen in der Entwicklung theoretischer Modelle und ihrer Ausarbeitung in Computerprogrammen. Die Ergebnisse der Simlationen werden dann mit Beobachtungsdaten verglichen. Der Physiker muss ser gut in Mathe sein und logisch und analytisch denken und arbeiten können.

Das Gehalt sollte also nicht der einzige Grund sein, diesen Beruf zu wählen. Ganz im Gegenteil: Wer wirklich an der Uni bleibt, ist oft einfach idealistisch.

Grüße


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU