Wie nennt man eine Person, die es liebt Komplimente zu bekommen?

3 Antworten

Ja, ja, die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse, von Schubladen denken kann man hier doch wohl "nicht" sprechen, gibt es doch immerhin vier Persönlichkeitstypen!

Die vier Persönlichkeitstypen

Ängste prägen unseren Charakter, so lautet eine Theorie der Psychoanalyse,

die der Mitbegründer der heutigen Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie in München, Fritz Riemann (1902-1979), entwickelte.

Demnach gibt es vier Grundängste: die Angst vor Selbstentfaltung der depressiven Persönlichkeit, die Angst vor der Hingabe der schizoiden Persönlichkeit, die Angst vor der Veränderung der zwanghaften Persönlichkeit sowie die Angst vor dem Notwendigen der hysterischen Persönlichkeit.

Die depressive Persönlichkeit; fürchtet sich vor der eigenen Entfaltung, vor dem eigenständigen Ich, weil sie dann denkt, dass sie von anderen nicht mehr geliebt wird. Deshalb strampelt sie sich von morgens bis abends für andere ab, hilft, wo sie kann. Die anderen sind ihr wichtig, doch sie hält sich selbst nicht für liebenswert. Häufig sind depressiv getönte Menschen in ihrer Kindheit „parentifiziert“, vereltert worden – weil sie etwa viel auf die kleineren Geschwister aufpassen mussten oder für eines der Elternteile eine Art Ersatzeltern wurde.

Der Depressive ist ein Helfertyp, tut alles, um geliebt zu werden, Er macht sich vom anderen abhängig, will mit ihm verschmelzen: Daher gelingt ihm auch keine Abgrenzung,Depressive jammern oft, wenn es nicht nach ihren Vorstellungen geht, neigen eher zu Passivität. Der Depressive ist ein Menschenfreund voller Zuwendung und Verantwortungsgefühl, er ist beziehungsorientiert, weniger sachorientiert.

Die schizoide Persönlichkeit,

Der Begriff schizoid bedeutet abspalten, damit ist in diesem Zusammenhang nicht schizophren gemeint. Der schizoide Mensch spaltet seine Gefühle ab. Er stammt oft aus Familien, in denen die Gefühle nicht offen gezeigt werden durften nach dem Motto: Ein Indianer weint nicht. Zähne zusammenbeißen! Reiß dich zusammen!

Die schizoide Persönlichkeit ist sachlich und hochkontrolliert. Der Schizoide ist kein ausgesprochener Menschenfreund, kommt gut mit sich allein zurecht. Er misstraut anderen, traut vor allem nur sich selbst. Abhängig von anderen zu sein bedeutet für ihn, sich selbst aufzugeben. Er wirkt verschlossen. Weil er sich schlecht in andere hineinversetzen kann, verletzt er oft, ohne es zu beabsichtigen. Die Grenzziehung zu anderen Personen ist ihm wichtig.

Die zwanghafte Persönlichkeit,

Die zwanghafte Persönlichkeit möchte jeden Zufall ausschalten. Ihr Sicherheitsbedürfnis ist übergroß. Am liebsten will sie, dass alles so bleibt, wie es ist. Der Zwanghafte neigt zu Dogmatismus und Prinzipienreiterei. Er ist oft in einem Haushalt aufgewachsen, in dem es hieß: Ordnung ist das ganze Leben. Der Zwillingsbruder des Zwanghaften ist die Existenzangst. Zwanghafte neigen dazu, sich selbst einzuengen, an Regeln unter allen Umständen festzuhalten. Doppeldeutigkeit können sie kaum aushalten.

Der Zwanghafte steht folglich unter enormem Innendruck, wirkt starr und ungelöst. Er neigt dazu, den Partner, die Kinder nach seiner Vorstellung, die als die einzig richtige gilt, zu formen. Zwanghafte mögen es gern wie immer. Sie sind wenig experimentierfreudig. Zwanghafte Menschen sind ausdauernd, fleißig, konsequent, planvoll und verantwortungsbewusst. Man kann auf sie bauen.

PersönlichkeitDie hysterische Persönlichkeit

Die hysterische Persönlichkeit geht allem aus dem Weg, was Verpflichtungen bedeuten könnte. Strukturen und Regeln sieht sie oft als Zwang an. Sie mag den Reiz des Neuen, das Unbekannte, die Freude am Wagnis. Die hysterische Person hat Angst vor dem Endgültigem, vor dem Verbindlichem.

Der Hysteriker mag die Bühne, er eilt von Auftritt zu Auftritt und lebt nicht selten in einer Pseudorealität, macht sich gern was vor: Er isst Kaviar, wenn sein Konto überzogen ist. Er ist ein Selbstdarsteller, hat ausgezeichnete Talente im Reden. Was er nicht liebt, ist präzise Zeitplanung und Pünktlichkeit. Hysteriker ignorieren die Zeituhr des Lebens, haben Angst vor dem Alter. Selbst unter den Greisen von ihnen findet man den ewigen Jüngling, das ewige Mädchen. Der Hysteriker sucht oft keine Partner, sondern Claqueure. Der hysterische Mensch stammt oft aus Familien, in denen das oberste Prinzip war, was Besonderes zu sein, in denen oft Theater gespielt wird – im Alltag die Fassade aufrechtzuerhalten oder tatsächlich als Schauspieler auf der Bühne.In der Liebe kann der Hysteriker hinreißen: Er macht den anderen glauben: Du bist die wunderbarste Person … (Zusatz: aber nur für diesen Abend). Mit wirklicher Nähe und Bindung haben Hysteriker Probleme. Denn sie leben am liebsten in der Eigendrehung, alles soll um sie kreisen. Hysteriker verfügen über eine hohe Fähigkeit, sich selbst zu behaupten.

cocoroxane  16.10.2011, 17:39

Also das war ja mal eine ausführliche Aussage. Sehr interessant.

1
NickLos  16.10.2011, 18:02

Salut Ladybabo,

tja wie sage ich es??? Na ich hätte da noch eine kleine Ergänzung.

Die moderne Psychologie/Psychiatrie hat da noch ein wenig mehr zu bieten.

Hier also mal die heute bekannten verschiedenen Persönlichkeitsbilder:

  • Paranoide Persönlichkeit
  • Schizoide Persönlichkeit
  • Schizotype Persönlichkeit
  • Dissoziale Persönlichkeit
  • Narzistische Persönlichkeit
  • Emotional Instabile (Borderline) Persönlichkeit
  • Zwanghafte (anankastische) Persönlichkeit
  • Abhängige (asthenische, dependente) Persönlichkeit
  • Ängstlich Vermeidende (senible, sensitive) Persönlichkeit
  • Histrionische Persönlichkeit (Histrionisch hat das Wort "Hysterisch" vor einiger Zeit abgelöst, da es kein klares "hysterisches" Krankheitsbild gibt und Hysterisch stets negativ behaftet wurde.

Eine Auflistung der einzelnen Merkmale aller hier oben genannten Persönlichkeitstypen würde den Rahmen sprengen.

Aber Du siehst, es gibt noch jede Menge, was sich nachzulesen lohnt ;)

0

Aufmerksamkeitsbedürftig. Oder resultierend aus dieser Eigenschaft: Labil.

egoistisch, narzistisch, arrogant, eingebildet.