Wie kann man etwas lernen, ohne sich zu erniedrigen?
Mir ist das nun schon einige Male aufgefallen. Mir gefällt etwa eine Sportart X(Platzhalter). Nehme ich daran teil, gibt es dort natürlich Regeln, "so muß es sein und nicht anders."
Dann werde ich kritisiert, weil mein Bein nicht im 45°-Winkel ist, was weiß ich.
Ich denke: "Das reicht jetzt, ich will kein Buch darüber schreiben, ich will einfach Spaß daran haben".
Doch der Mann oder die Frau sagt: "Das ist noch nicht ganz richtig, du mußt noch dies und das tun, nach Monaten des Trainings kann man dann mal die ersten Schritte tun".
Und dann müssen sie dich immer ungefragt anfassen, um dich zu korrigieren.
Die eine Seite ist: "ja, ich wollte diesen Sport ausüben".
Wenn du die Sportart nicht kennst, kann auch der Punkt kommen, an dem du etwas tust, von dem du glaubst, daß es dazu gehört, es aber nicht Teil des Ganzen ist.
Kurz, du fühlst dich verarscht. Und woher weißt du, daß du nicht verarscht wirst?
Ich habe etwa gehört, daß es beliebt ist, die Leute beim Bund auf die Suche nach dem WLAN-Kabel zu schicken. Oder der Ausbilder genießt es, die Leute zu erniedrigen und zu schikanieren.
Und dem Einwand "Das reicht jetzt" wird immer mit "Du willst es doch richtig lernen, oder nicht" begegnet.
Auch etwa im Jurastudium habe ich gesagt: "Das paßt so" und der Übungsgruppenleiter, ein ehemaliger Richter, "Nein, das paßt so nicht, schauen Sie, ich will Ihnen dabei helfen, die Klausur zu bestehen".
Bei Sportvereinen hat jeder seinen eigenen Weg, und meist sind es, vermutlich z.T. homosexuelle, Perfektionisten, und ich bin keiner.
Was ist also die Konsequenz?
1 Antwort
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Beschwerst du dich gerade drüber, dass es im Sport grundlegende Regeln gibt? Das wird im jedem Verein so sein. Wie willst du sonst feststellen, wie z.b. im Volleyball ein Team gewinnt? Geht es nur darum, dass du Sport x zum Spaß machen möchtest und dir der Druck in den Sportvereinen nicht gefällt? Dann guck dich um, ob es einen Dorfsportverein gibt. Diese sind meistens weniger leistungsorientiert.
Bei manchen Sportarten hat man halt Körperkontakt - Paartanzen ohne Berührung geht nun mal nicht wirklich. Die Haltung wird aber nun mal auch von dem Tanzlehrer per Kontakt verbessert. Oder wie soll er das sonst machen? Ballett wird auch nun mal so beigebracht, da man z.b. die Haltung nun mal beschissen erklären kann. Oder hilft dir die Ansage "neige deinen Kopf um 12,3 Grad nach rechts mehr?!?". Dann wird das besser werden eher sehr lange dauern, weil der Ballettlehrer ewig mit erklären beschäftigt ist.
Wenn dir das nicht gefällt, dann muss du dir n andere Sportart suchen. Beim Badminton wirst du übrigens gar nicht angefasst und meistens gibt es dort auch in viele Hobbyvereine.
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Alles klar. Ich hatte in deiner Ausführung nicht verstanden, ob du dich über grundliegende Regeln (n FUBA Spiel geht insgesamt 90 min) oder den Leistungsdruck beschwerst. Nun ist es mit klarer. Meine Vater war früher (knapp 10 Jahre her) in unserem Dorfverein der Volleyballtrainer. Der hat die Grundlagen erklärt , aber auch bei Frischlingen (so nannte er das damals) per Zeigen auf der Haut des Spielers, wo man entsprechende Bälle annehmen sollte. In dem Verein kamen auch immer wieder Spieler, die sich auf der Leistungsebene nicht wohl gefühlt haben. Es wurden aber auch natürlich Spiele gegen andere Vereine gespielt. Aber das Ziel war nie Aufzusteigen und gegen Mannschaft xy soundso hoch zu gewinnen.
Daher mein Tipp: schau bei kleineren Vereinen dich um. Die meisten Dörfer bieten nur zwei oder drei Sportarten an, aber ohne Leistungsdruck.
Trotzdem solltest du auch darauf gefasst sein, dass du ab und an mal berührt wirst. Ein Tennistrainer kann dir den Aufschwung nun mal am besten erklären, wenn er hinter dir steht und den Schläger führt.
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Bevor ich Menschen anfasse, frage ich, ob ich sie anfassen kann. Das erwarte ich auch von anderen. GERADE Frauen reagieren darauf extrem sensibel, wenn sie einfach so angefaßt werden, daher würdest du die Erste sein, die laut aufschreit, wenn sie von ihrem übergewichtigen, nach Fäulnis aus dem Mund riechenden Tennislehrer "beim Aufschwung geführt wird". Aber mir sagst du, ich soll mich nicht so haben. Was für eine sexistische Doppelmoral.
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In meinem Dorf wurde vorgewarnt. Wolltest du das nicht, hat der Tennislehrer damals nur die Schultern gezuckt und gesagt, dann Machs halt so weiter. Aber danke, dass du mir Doppelmoral verwirfst.
Das letzte war eher darauf gemünzt, dass es im Endeffekt keinen Sport gibt, wo du NIE Körperkontakt mit anderen Menschen hast. Im Volleyball streifst du beim Blocken auch mal mit deinem Arm den anderen Spieler, da dort drei Spieler auf engen Raum stehen. Auch beim Hechten kann es passieren, dass zwei Spieler zum Ball gehen und dort auch Hautkontakt haben. Wenn das für dich ein No-Go ist, dann ist Teamsport nix für dich. Dann weißt du das und fertig. Vielleicht ist dann z.b. statt ein Doppel im Tennis ein Einzel besser. Wenn dir Tanzen super gefällt und du kein Körperkontakt haben willst, dann guck vielleicht nach Hipp Hop und nicht nach Paartanz.
Aus deinen Äußerungen schließe ich, dass für dich Körperkontakt egal welcher Art nicht in Ordnung ist. Dann fällt mir aber kein Sport ein, bei welchem dies möglich ist.
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Ich habe keine Lust, mit jemandem zu reden, der mich absichtlich mißversteht, weil es nicht in sein Weltbild paßt.
Ich verstehe deine Punkte, aber ich denke, du hast meine Bedenken nicht ganz verstanden. Natürlich gibt es in jeder Sportart grundlegende Regeln und ich bin auch bereit, diese zu lernen. Aber was ich nicht mag, ist, daß ich mich erniedrigt oder verarscht fühle, wenn ich etwas falsch mache. Ich möchte mich einfach in meinem eigenen Tempo verbessern und Spaß haben, ohne daß jemand mich ständig kritisiert oder mich ungefragt anfaßt.
Ich denke, daß es wichtig ist, daß Trainer und Lehrer in der Lage sind, ihre Schüler auf eine positive und konstruktive Weise zu korrigieren, ohne daß sie sich schlecht oder erniedrigt fühlen. Vielleicht habe ich einfach noch nicht den richtigen Lehrer oder die richtige Sportart gefunden, bei der ich mich wohlfühle. Ich werde schauen, ob ich einen Sportverein finde, der mehr auf Spaß als auf Leistung ausgerichtet ist.