Wie kann man den Schmerz aushalten bei Drogen entzug?

2 Antworten

Das kommt darauf an, welche Drogen in welcher Dosierung der Körper gewöhnt ist.

Am schmerzhaftesten und gefährlichsten ist der Entzug bei Schlafmittelabhängigen und Alkoholikern.

Die meisten illegalen Drogen können auch ohne ärztliche Begleitung bedenkenlos entzogen werden. So wird z.B. der Entzug bei schwer(!) Heroinabhängigen von heftigem Unwohlsein und Schlaflosigkeit begeleitet. Die Horrorszenarien aus "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" sind jedoch reine Fiktion.

Die Frage ist allerdings, wozu der Entzug gut sein soll. Wenn er der Auftakt zu dauerhafter Abstinenz sein soll, muss unmittelbar anschließend eine fachlich kompetente Langzeittherapie durchgeführt werden, weil die beim Entzug gemachte Erfahrung sonst kurzfristig (einige Wochen/Monate) zu einer Verstärkung des Craving ("Suchtdruck") führt.

Wenn sich nach dem Entzug an den Lebensbedingungen (z.B. Paarbeziehung, Lebensumfeld) nichts grundlegend ändert, kommt es bei bereits seelisch Abhängigen mit Sicherheit zum Rückfall.

blabla6713234r  28.02.2018, 21:44

Beim Entzug von Schlafmitteln hat der Patient keine körperlichen Schmerzen, der Entzug führt zu schweren Schlafstörungen, Angst, Panikatacken, Krämpfen, gelegentlich Halluzinationen oder Psychosen, Depression, Herzrhytmusstörungen, (ausgeprägte) Tachykardie.

Der körperlich MIT GROßEM ABSTAND schmerzhafteste Entzug ist der Entzug von Opioiden, genannt werden an der Spitze Fentanyl, Methadon, Oxycodon, Hydromorphon, Heroin und halt alles was da so an stark analgetischen Opis kreucht.

Der Insgesamt, Psychisch (für den Laien: geistig) und Physisch (f.d.L.: körperlich) grausamste, entkräftenste und langwierigste Entzug ist die 12 Wochen andauernde Methadonentgiftung. Stärkste Schmerzen, Schlafentzug, extreme Krämpfe, schwere Depression mit zugehörigen Panikattacken sowie durchgehenden Angstzuständen, Diarrhoe, Nausea, ausgeprägte Tachkardie, Kreislaufprobleme bis zum gelegentlichen Zusammenbruch, Suizidgedanken und vieles mehr wodurch u.U als Folge der Mischung dieser Vielzahl an schweren Symptomen Psychosen und einige andere latente temporäre oder permanente psychische Erkrankungen ausgelöst werden können.

Das einzige was VIELLEICHT noch an den Entzug von Methadon rankommt ist der Entzug von sehr hoch dosierten Benzodiazepinen mit HWZ über mehreren hundert Stunden welche über viele Jahre bzw. eher Jahrzehnte eingenommen wurden(hohe Dosis -> stärkere und mehr Beschwerden, hohe HWZ + lange Einnahme -> mehr Beschwerden und längerer Entzug). Wenn diese Benzodiazeping zusätzlich nicht vom Arzt verschrieben worden sind, sondern Missbräuchlich eingenommen worden sind erhöht dies ebenfalls die schwere des Entzuges.

Faustregel für ALLE Entzüge: Der erste Entzug ist der einafchste, jeder weitere Entzug wird schwerer als die vorherigen

1
Nodatem  13.04.2018, 22:55

Lyrika helfen bisschen. Aber nicht zu lange nehmen, sonst hast du noch einen Entzug in Aussicht. Allerdings stimmt es nicht, dass man sofort davon abhängig wird. Das dauert eine ganze Weile. Trotzdem vorsichtig ist besser als nachsicht. An sonsten gibt es nichts dass es leichter macht. Es ist beschissen leider. .. Alles Gute

Ps sollte deine sucht noch jung sein nutze das denn später ist der entzug unmenschlich schmerzhaft.

0

Betreuter Entzug in einer Klinik, unterstützt durch Medikamente.

Birnenlarve 
Fragesteller
 14.06.2017, 14:55

Nimmt man diese Medikamente ein Leben lang? Was lernt man denn das man damit dann aufhört?

0
phiLue  14.06.2017, 15:07
@Birnenlarve

In der Therapie wird dir unter anderem auch beigebracht mit Suchtdruck umzugehen und alternative Wege zu finden anstatt dem Druck erneut nachzugeben.

0
Freedom7877  14.06.2017, 14:57

Ich nehme keine Drogen, deshalb kann ich nur vermuten:

- die Medikamente begleiten den körperlichen Entzug, ich denke die werden abgesetzt, sobald der Körper "clean" ist.

- für die Psyche suchst Du Dir eventl. einen Therapeuten, eine Selbsthilfegruppe und Hobbies, die Dich erfüllen, damit Du gar nimma auf die Idee kommst Drogen zu konsumieren.

0
Freedom7877  14.06.2017, 16:04

Genau, so denke ich auch.

Gute Hobbies erleichtern das sicher!

0