Wie hat die Verwendung von Videoassistenten Schiedsrichtern (VAR) den modernen Fußball beeinflusst und welche Kontroversen sind entstanden?

Der VAR hat das Spiel nachhaltig beeinflusst: Szenen, die früher abgepfiffen wurden, laufen heute im Bewusstsein, dass das "im Nachgang" überprüft wird, durch. Doch genau diese Überprüfung schafft nicht immer die Klarheit, die notwendig wäre, zudem kommt es auch hier zu Fehlern, weil Realgeschwindigkeit eben etwas anderes als Zeitlupe ist. Besonders problematisch bleibt aber das VAR-Protokoll, sprich wann darf und soll der überhaupt eingreifen und wann nicht - und daraus entsteht auch der meiste Zoff.

Aus meiner Sicht ist ein VAR dort wichtig, wo das SR-Team Dinge nicht wahrgenommen hat, exemplarisch seinen die Spuckattacke Rijkard gegen Völler oder die Sache mit Zidane genannt, gut ist der auch, wenn eindeutige Fehlwahrnehmungen vorliegen (an das letzte Bayern-Spiel sei erinnert, wo aus zwei Schwalben zwei Strafstöße wurden), beim Abseits kann man sich streiten ... aber es scheint irgendwie kein vernünftiger Kompromiss in Sicht zu sein, wie der VAR nicht zum Oberschiedsrichter wird, aber eben in allen Fällen einschreitet, in denen es zu klare(re)n Fehlern kommt.

Ich persönlich finde den VAR schlecht. Unterbricht das spielgeschehen zu lange und oft. Wenn der Schiedsrichter was übersieht oder als zu harmlos einstuft ist das so, da muss nicht dauerhaft der VAR einschalten. Das einzige Gute ist die Torlinien Technik, wo anzeigt ob der Ball im Tor war oder nicht.

Der VAR ist dann gut, wenn er z.B. Fehlentscheidungen verhindert, indem er ermöglicht, sich knifflige Szenen noch einmal anzuschauen.

Was aber schlecht an ihm ist: früher konnte man noch brüllen "TOOOR!". Heute kann man nur noch sagen "Tor!" und muss damit rechnen, dass das Tor zurückgenommen wird.

Wegen dem VAR muss außerdem das gesamte Spiel meistens eine lange Zeit unterbrochen werden.