Widerstand im Neutralleiter?

3 Antworten

dein beschriebenes Szenario ist schon mehrfach aufgetreten z.B. durch oxidierte oder lose klemmen. meistens aber ist es dann eine komplette unterbrechung!

da der neutralleiter, auch im TN Netz aber schon seit mehr als 30 Jahren zu behandeln ist, wie ein aktiver leiter besteht hier, sofern es sich wirklich um einen Neutralleiter und nicht um einen PEN Leiter handelt, keine gefahr eines stromschlages.

anders stellt es sich eben dar, wenn wir es hier mit einem TN-C Netz zu tun haben, der neutralleiter also auch die funktion des schutzleiters übernimmt. hier wird vom PEN, umgangssprachlich vom Nulleiter gesprochen!

dennoch ist natürlich ein bruch des neutralleiters nicht ohne z.B. bei Drehstromanlagen. hier besteht die gefahr einer phasenverschiebung, die dann letzten endes dazu führt, dass der N bis zu 230 volt spannung führt und dem entsprechend zwischen den L und N an den steckdosen bis zu 400 Volt anliegen können.

durch oxidation oder lockerung betroffenene klemmstellen bieten aber noch ganz andere gefahrenpotenziale ins besondere brandgefahr druch funkenbildung oder erwärmung. erstere gefahr lässt sich durch den einsatz eines sogenannten störlichtbogenschutzschalters, (AFDD oder AFDD+) umgangssprachlich auch als Brandschutzschalter bezeichnet vermeiden.

lg, Anna

PS: der AFDD+ ist eine erweiterung für vorhandene leitungsschutzschalters und kann auch mit einer Fehlerstromleitungsschutzschalerkombination (RCBO), umgangssprachlich auch FI-LS oder LS-DI bezeichnet kombiniert werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Normal haben im TN-Netz Neutralleiter und PE das gleiche Potential, bzw der Widerstand zwischen Ihnen geht gegen Null.

Wenn der N-Leiter unterbrochen bzw hochohmig wird, fällt dort auch eine gewisse Spannung ab, und man hat eine Potentialdifferenz zwischen dem N des Verbrauchers und dem PE bzw dem Gehäuse des Verbrauchers.