Welche Rute ist die beste für mich?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin

Ob sich eine Rute für unterschiedliche Zwecke des Angels eignet hängt vom Aufbau, Wurfgewicht, Aktion und den persönlichen Ansprüchen ab. Es ist relativ schwer Ruten anhand eines Fotos zu beurteilen, ohne das man die Rute in der Hand gehalten hat. Aus diesem Grund ist es immer besser seine Rute beim öffentlichen Angelladen zu kaufen.

Wenn man online bestellt, dann sollte man auch genau wissen was man sucht. Sonst kann es passieren, das man auf einmal eine Rute in der Hand hält, welche beim ersten Feldtest sich als ungeeignet herausstellt. Dann stellt man enttäuscht fest, das die Rute ein Fehlkauf war und Anforderungen nicht gerecht wird. Darum ist es gerade für Einsteiger besser, sich im Angelladen beraten zu lassen, um eben dieses Problem zu vermeiden.

Zunächst etwas über die Aktion einzelner Ruten:

https://www.gutefrage.net/frage/rutenaktion-fuer-rute#answer-400596675

Zu deinen Fragen

1.

Ist die Jigsaw nur zum Jiggen geeignet oder kann ich damit schon auch mit Gummifischen, Blinkern und Co. Angeln?

Ja, das ist mit dieser Rute möglich. Jigruten haben meistens eine harte/schnelle Aktion. Der Grund hierfür ist, das diese Ruten sehr gut die Bewegungen des Kunstköders in die Rute übertragen, denn nur so weiß der Angler ob sein Kunstköder funktioniert oder nicht.

Da Jigs normalerweise nicht so starke Vibrationen unter Wasser verursachen wie beispielsweise Blinker braucht man eine schnelle, oft etwas dünnere Rute, welche diese Vibrationen/Bewegungen trotzdem übertragen. Das fühlen können der Bewegungen eines Kunstköders in einer Rute, ist essenziell für den Erfolg des Anglers. Wenn du beim Spinnfischen den Köder nicht fühlen kannst, verringern sich deine Fangchancen erheblich.

Die Zeck Jigsaw kann natürlich auch für Blinker oder Wobber verwenden solange sie dem Wurfgewicht der Rute entsprechen. Du wirst lediglich die Bewegungen des der Blinker/Wobber deutlicher spüren als bei einer semiparaboltischen Rute. Auch leichte Anbisse werden direkt übertragen um schnell reagieren zu können.

2.

Kann ich mit der Jigsaw auch mal auf Karpfen angeln?

Nein, diese Rute ist zu schnell. Sie eignet sich aufgrund der 40g Wurfgewichtsklasse und der daraus resultierenden Ködergröße für normale Hechte, ordentliche Zander und große Barsche. Für Karpfen oder Forelle ist diese Rute nicht unbedingt geeignet, ich werde später beschreiben was das Problem schnellen Ruten auf Karpfen ist.

3.

Nachdem ich mir diese Fragen gestellt habe, habe ich weiter gesucht und bin dabei auf die Zeck Pro Pike 240 gestoßen. Zu dieser Rute habe ich allerdings wieder ein paar Fragen. Kann ich mit der Rute auch noch auf Fische in der Ordnung von Forellen/Barsche angeln oder ist sie für diese kleinen Blinker nicht mehr so gut geeignet?

Die Zeck Pro Pike ist etwas kürzer, für Karpfen sind längere Ruten in der Regel vorteilhafter. Die Aktion fällt eher semiparabolisch aus. Daher ist diese Rute weniger gut für Jigs (Gummiköder mit Kugelkopfhaken) geeignet, da sie die leichten Bewegungen der Jigs weniger gut übertragen kann (das hängt natürlich aber auch von den einzelnen Jigs ab). Normale Wobber, Blinker oder Löffel im 40g/ 60g Bereich sollten kein Problem für diese Rute sein.

Kunstköder in dieser Gewichtsklasse haben meisten eine dem entsprechende Größe und sind daher auch für große Raubfische, wie zum Beispiel Hecht (englisch Pike) gedacht. Auch das angeln mit toten Köderfischen und einer Posenmontage ist durch die Aktion der Rute besser möglich. Denn bei Ruten mit schnellen Aktionen fliegen ganz gerne mal die Köderfische beim Auswerfen vom Haken.

Vielleicht ist diese Rute unter Umständen noch für Bodenmontagen auf kürzeren Abständen für Karpfen geeignet, zum Beispiel wenn man mit Boilies angeln möchte. Dann wäre es durchaus möglich diese Rute für Karpfenriggs verwenden zu können, das müsste man jedoch ausprobieren.

Die semiparaboltische Aktion ist bei Boilies wünschenswert, da sie die Masseträgheit etwas besser abfangen und dadurch der Bollie nicht so schnell beim Auswerfen wegfliegen. Außerdem kann die Rute heftige oder kraftvolle Schläge beim Drill der Karpfen besser abfangen. Hierdurch ist auch das Risiko geringer, das der Haken ausreißt und der Fisch entkommt.

Für Forelle jedoch sind beide Ruten ungeeignet. Der Grund ist das Gewicht und die Größe der Kunstköder oder der Montagen. Wir bewegen uns bei Ködern für Forelle und normalen Barschen im 3 bis 15 Grammbereich, dem entsprechend sollte das Wurfgewicht einer Rute diesen Bereich abdecken, diese Ruten sind daher viel zu schwer.

Zielgerichtes Angeln

Eine goldene Regel beim Angeln besagt, je leichter und unauffälliger deine Ausrüstung/Montage ist, je besser sind deine Chancen. Weniger ist also mehr.

Das gilt für Rute, Rolle und vor allem für den Teil der Montage, welcher unter Wasser ist. Keine zu großen Köder, Haken oder zu dicke Vorfächer und Leinen. Alles das wirkt sich negativ auf die Resultate aus. Dennoch sollte die Ausrüstung stark genug sein um die Zielfische fangen zu können.

Du solltest um erfolgreich zu sein aus diesem Grund vorher überlegen wie groß und schwer deine Zielfische durchschnittlich sind und wie schwer die Köder sind, um diese Fische fangen zu können. Dem entsprechend solltest du deine Ausrüstung anpassen.

Wenn du den Bereich von Forelle über Barsch und Zander Richtung Hecht und noch dazu Karpfen abdecken willst, dann brauchst du mindestens drei verschiedene Wurfgewichtsklassen und eben so viele Ruten mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Hoffentlich konnte ich deine Fragen ein wenig beantworten.

Gruß Zwart

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung