Was ist ein Versprechen des angehenden Ritters?
Geschichte.
1 Antwort
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Geschichte
Die angehenden Ritter leisteten im Detail von Land zu Land unterschiedliche Eidesformeln. In fast allen Eiden waren wenigstens folgende Punkte enthalten:
- ihrem Lehnsherrn treu zu dienen und sein Leben zu schützen;
- kein Unrecht zu begehen (z. B. Straßenraub, rechtswidrige Gewaltanwendung);
- Arme, Witwen und Waisen zu schützen;
- der Kirche zu dienen, ihr ggf. gegen Ketzer und Häretiker zu helfen.
MfG
Arnold
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.
ArnoldBentheim
05.06.2016, 20:50
@Pudelcolada
Ich zitiere noch einmal einen entscheidenden Satz meines Beitrages:
Die angehenden Ritter leisteten im Detail von Land zu Land unterschiedliche Eidesformeln.
Es gibt keine allgemeingültig festgelegten Eidesformeln, die für die Erhebung zum Ritter vorgeschrieben waren, sondern in jedem europäischen Land, in jedem Territorium des Heiligen Römischen Reiches gab es im Detail unterschiedliche Gewohnheiten und Entwicklungen.
Meines Wissens ist es anders.
Der Ritterschwur bestand aus zwei Teilen:
In der Schwertleite schwor der angehende Ritter seinem Herrn die unbedingte Treue und Gefolgschaft (z.T. mit ausdrücklicher Todesbereitschaft), im Rahmen der anschließenden Schwertsegnung schwor er Kirche und Christentum Treue und die unbedingte Verteidigungsbereitschaft.
Der Frauendienst, Rechtstreue und der Schutz der Schwachen waren lediglich Teil des propagierten Ritterideals, nicht aber Inhalt des Schwurs.