Was ist der Zusammenhang zwischen Erfolgs Konten und Bestandskontenkreis?

3 Antworten

Hallo, vielleicht etwas vereinfachend erklärt:

1. BESTANDESKONTEN

1.1 Aktivkonten: Diese zeigen, was eine Firma besitzt 
Also z.b. 

a) Auto
b) Liegenschaft
c) Waren
d) Bankkonten etc.

Nehmen wir mal an der Gesamtwert dieser Objekte wäre 100

1.2 Passivkonten:  oder eben nicht besitzt (Schulden)
Also z.B. 

a) Schulden gegenüber Lieferanten (unbezahlte Einkaufsrechnungen)
b) Bankschulden
c) Schulden gegenüber Darlehensgebern

Nehmen wir mal an der Gesamtwert dieser Objekte wäre 20

Wenn Du 1.2 von 1.1 subtrahierst, also in meinem Beispiel 100-20 dann gibt das das Eigenkapital (Kapital) der Firma, hier also 80. Wären aber die Objekte unter 1.2 z.B. 120, dann wäre das Kapital der Firma -20 und würde bedeuten, dass die Firma mehr Schulden als positives Vermögen (Total Passivkonten grösser als Total Aktivkonten) hat und somit überschuldet ist und zum Konkurs angemeldet werden müsste. Das ist wie im Privaten: Wenn Du mehr Schulden hast, als Du Geld auf Deinem Bankkonto hast, dann hast Du ein Problem.

3. ERFOLGSKONTEN

Da gibt es auch 2 Arten:
3.1 Erträge (Ertragskonten)
3.2 und Aufwändungen (Kosten)

Im Prinzip zeigen diese Konten, was die Firma aus Ihren Bestandeskonten (1.1 und 1.2) gemacht hat. Wieviel also die Firma mit den Aktivkonten verdienen konnte und wieviel Kosten aufgrund der Passivkonten angefallen sind.

Annahme: Die Firma hat (ausschliesslich) eine Liegenschaft (s.o) und vermietet diese, dann gibt es auf dem Erfolgskonto namens "Mietertrag" einen Eintrag oder mehrere, welche die Mieteinnahmen repräsentieren. 

Aber da die Firma auch Liegenschaftskosten hat, wird auf dem Aufwandkonto (oder auf mehreren) die Kosten eingetragen. 

Annahme: Mietertrag 100, Hypothekarzinsen und alle anderen LS-Kosten 30.
Dann ist der Erfolg (Gewinn) der Unternehmung 100-30 = 70

Ein Gewinn (Jahresgewinn) erhöht das Kapital der Gesellschaft (man verbucht das auf einem sog. Konto "Gewinnvortrag". 
Ein Verlust (Jahresverlust) vermindert das Kapital der Gesellschaft (man verbucht das auf einem sog. Konto "Verlustvortrag".

Das vorherige Kapital +/- einer dieser beiden Vorträge ergeben das Startkapital für das neue Geschäftsjahr.

Hoffe das hilft. 
LG Thomas

Erfolgskonten kannst Du als Unterkonten des Eigenkapitals erachten, wenngleich sie nicht über das Eigenkapitalkonto, sondern über das Gewinn- und Verlust-Sammelkonto abgeschlossen werden. Natürlich besteht auch ein Zusammenhang im sofernen, dass eine Gegenbuchung meist über ein Bestandskonto erfolgt (etwa wenn die Bank Zinsen gut schreibt: Sollbuchung auf Bankkonto; Habenbuchung aus Zinsertragskonto).

Hoffe, Dir damit geholfen zu haben.

Mojoi  22.01.2017, 15:27

Gute Antwort.

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Aufwendungen und Erträge in den Erfolgskonten wirken sich auf das Anlage- und Umlaufvermögen sowie auf das Eigen- und Fremdkapital aus.

Beispiele:

Umsatzerlöse erhöhen die Forderungen bzw. das Kapitalvermögen der Bank oder Kasse.

Abschreibungen reduzieren den Wert des Anlagevermögens (z.B. Fuhrpark).

Gewinn oder Verlust wirkt sich auf das Eigen- bzw. Fremdkapital aus.