Was bedeutet Wertekosmos?

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Uwe Böschemeyer gibt uns eine Definition: Identität bedeutet, ein ungebrochenes Gefühl zu haben, man selbst zu sein und sein zu dürfen. Er sagt: Identität ist die Wahrnehmung und Erfahrung: ich bin mit mir eins, ich stimme mit mir überein, ich stimme mir zu, ich kenne einen Teil meiner Schwächen und ich kenne einen Teil meiner Stärken und stehe zu dem, was ich hier und jetzt bin und erlebe.

Aber wer bin ich eigentlich? Was von dem, was mich an Leib Seele und Geist ausmacht, ist mir zu eigen, gehört wirklich zu mir. Was gehört zu mir persönlich. Was von alledem bin ich selbst? Böschemeyer antwortet: Wer so fragt, ahnt, dass es manches gibt, was ihn davon abhält, er selbst zu sein. Dass da viel Fremdes an ihm und in ihm ist. Dass er vieles denkt, fühlt, tut, lebt, was nicht zu ihm passt, was ihm nicht entspricht, was ihn fremdbestimmt. – Wer nicht oder nicht genug denkt, empfindet, fühlt, tut was ihm selbst entspricht, der geht mehr oder weniger nicht seine eigenen Wege, sondern die Wege der anderen. Der hört mehr oder weniger nicht auf seine eigene innere Stimme, sondern er folgt fremden Wünschen und fremden Vorstellungen. Der lässt sich zu stark vom Urteil anderer dirigieren. Der wagt nicht zu sagen, was er denkt und er steht zu wenig zu dem, was er selber ist. Das hat Folgen: Ein solcher Mensch ist in seinen Entscheidungen nicht klar genug. Er schiebt vieles, womit er selbst nicht fertig wird auf andere, er vertraut sich selbst und anderen zu wenig. Ein solcher Mensch sagt nicht wirklich Ja zum Leben. Der findet nicht wirklich Sinn im Leben. Der lebt nicht mitten im Leben. Er kann erkranken und er fürchtet den Tod, weil er nicht genug in seinem Leben findet. Ein solcher Mensch geht nicht den Weg zu seinem Ziel.

Die Zahl derer, die so leben, die wie Touristen durch ihr eigenes Leben gehen, scheint für Uwe Böschemeyer zuzunehmen. Er glaubt, dass das, was unter dem Stichwort Depression läuft im Wesentlichen das ist, das Menschen sich nicht selber folgen. Und er stellt die Frage: Was wäre denn, wenn wir weit mehr das Eigene lebten, das, womit wir identisch sind? Wenn wir werden würden, was wir sein könnten, könnten wir die Reihe der Folgen umkehren und sagen: Wir würden unseren eigenen Weg gehen, wir würden weit mehr als bisher selbst entscheiden, wir würden unsere innere Stimme hören, wir würden auf unsere innere Stimme hören, wir würden zu uns stehen. Wir würden mitten im Leben sein. Wir wären vermutlich gesünder. Wir wären mit uns identisch.

Aus Erfahrung wissen wir: Die Sehnsucht nach einem begeisternden Leben kennen viele, doch nur wenige sind bereit danach zu suchen. Den Traum von glücklichem Leben träumen viele, doch so viele sind es nicht, die es wagen ihren Traum weiter in die Wirklichkeit hinein zu träumen. Den Wunsch ein freies, verantwortliches und sinnvolles Leben zu führen, haben viele, doch so viele sind es nicht, die ein hinreichendes Bewusstsein dafür entwickeln, dass das Erreichen dieses Ziels Arbeit macht. Ein ungebrochenes Gefühl zu haben man selbst zu sein und sein zu dürfen, ist eine Arbeit, die sich lohnt! Uwe Böschemeyer nennt 10 Leitlinien zur Orientierung auf dem Weg zur Identität und damit zu einem sinnvollen Leben:

http://wertekosmos.de/wege-zur-identitaet/