Warum ist es immer so schwer, sich nützliche Sachen zu merken, aber warum muss man unnötige Sachen nur einmal lesen und dann weiß man es?

2 Antworten

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Du merkst dir Dinge, die interessant für dich sind.

Wenn das, was du dir merken solltest, irgendwie mit Stress verbunden ist oder du nicht wirklich weißt, warum du dir das merken solltest ("ich muss es für die Klausur wissen" ist für das Gehirn kein guter Grund. "Das ist super interessant/ ungewöhnlich/ das muss ich unbedingt ausprobieren/ das wird sehr hilfreich sein" dagegen wird vom Gehirn problemlos abgespeichert. Auch alles, was mit Spannung, Geheimnis, Neugier etc. verbunden ist. Daher merken wir uns manchmal eher Storylines von Promileben, weil wir nie so leben würden/ könnten, aber die Physikformeln für die Klausur nicht, weil die uns gar nichts sagen.)

Was also tun?

Die Inhalte, die du lernen musst, WIRKLICH für DICH interessant machen! Also: Nicht auf Krampf auswendig lernen, sondern recherchieren: Was bedeutet das? Wie wurde das er-/ gefunden? Womit hängt das zusammen? Was daran könnte spannend/ ungewöhnlich/ nützlich sein?

Es hilft oft, Dokus zum Thema zu sehen, weil dort Wissen meist mit Spannung aufbereitet wird.

Bedenke auch, dass du vom nutzlosen Wissen NICHT alles behältst, was du liest!!

Du behältst die paar Fakten/ Gerüchte, die dich am meisten interessieren.

Mache den Test: Lies mal 2 Stunden nutzloses Wissen und teste ein paar Tage später, wie viel du davon wirklich noch weißt.

Mache das gleiche mit einem interessant aufgemachten Lehrbuch. Vielleicht behältst du weniger davon, aber auch etwas!

Und das nutzlose Wissen ist meist eingebettet in sehr viel Vorwissen, das du schon hast. Würde ich dir sagen, dass zwei Promis, von denen du noch nie gehört hast, ein Kind bekommen haben, das eine Krankheit hat, die du nicht kennst und einen Namen, der dir unbekannt ist, würdest du vermutlich auch viel von der Information vergessen.

Dagegen ist nutzloses Wissen meist vielleicht 5 bis 10% Neues eingebettet in 90 bis 95% Bekanntes.

Lehrbuch-/ Schulwissen ist meist viel dichter und man muss sich in fast jedem Satz Neues merken. Fachbegriffe, Namen, Konzepte, Inhalte, Verbindungen zu anderem Wissen usw. Das erfordert viel mehr Konzentration und Bearbeitung!

Das kenne ich auch. Seit Anfang der 1980er Jahre ein mongolischer Kosmonaut ins All geflogen ist, ist mir sein Name im Gedächtnis geblieben:

Shugderdemidyn Guragtschaa

Und auch der des Kubaners ist mir noch in Erinnerung, der wenig später ins All flog: Arnaldo Tamayo Mendez.