Unfreiwillig schwarz gefahren?
Moin,
wie ihr schon am Titel seht bin ich heute morgen mit dem Zug gefahren. Ich habe am 13.Dezember 2021 ein Ticket am Bielefelder Hbf am Schalter gekauft. Es war ein EinfachWeiterTicket NRW DB für 6.80 €. Ich habe vor 2 Wochen schon mal 4 Tickets gekauft und mich direkt beraten lassen das man kein Abo und so braucht das hat mir die freundliche Dame auch gesagt. Ich hab auch eine Quittung vom Ticketkauf von vor 2 Wochen. Also kommen wir wieder zurück im Zug. Ich steige um 6:27 in den Regionalzug RB69 nach Münster ein und werde wie üblich kontrolliert. Der Kontrolleur fragt mich nach meinem Ticket, das ich ihm zeigte. Er sagte, dass es nicht gültig sei. Dann habe ich freundlich nachgefragt, wie das sein kann, ich habe das ticket gestern gekauft. Dann sagte ich, dass ich ein Moment brauch, um das zu klären, da meine Freundin auch immer so fährt. Dann sagte er, solle ich mir eine Fahrkarte holen. Da sagte ich: "mache ich sofort. ich warte auf sie." Damit er nicht denkt. Ich haue ab und zack, da würde er langsam sehr unfreundlich. Er stellte sich sehr nah an mich ran und stellte einen Strafzettel über 60€ aus. Da ich aber kein Verschulden dran habe, dass ich ein falsches Ticket gekauft habe sehe ich das nicht ein das zu bezahlen. Er meinte auch das ich ein Abo bräuchte was mir die Dame aber nicht sagte. Idch hab mich schon beim zuständigen Verkehrsunternehmen gemeldet. Hier ist nochmal ein Foto.
Wie geht das weiter? Sollte ich rechtlich dagegen vorgehen oder bringt das alles nichts?
7 Antworten
Das bringt nichts, ohne gültiges Ticket fahren ist kein Kavaliersdelikt und das wird somit auch zügig abgestraft
Vergiss es. Selbst wenn deine Geschichte stimmt, wird die Dame nie zugeben, dich falsch beraten zu haben, viel wahrscheinlicher ist ohnehin, dass ihr euch falsch verstanden habt.
Bei der Bahn unterscheidet man nämlich zwischen Abo (Geld wird abgebucht, Karte zugeschickt) und "einzelnen" Tages-, Wochen- oder Monatskarten vom Schalter bzw. Automaten...
Rechtlich bist Du als kleiner Mann immer der Arsch. Das kannst Du Dir merken.
Das größte Problem hierbei ist, dass Du auf rechtlichem Wege, selbst wenn Du gewinnst, was ich bezweifle, weit über diese 60€ kommen wirst. Das bringt also nichts.
Wenn du mit einem ungültigen Ticket gefahren bist, dann ist das so.
Zahl die 60 Euro und hab in Zukunft immer korrekte Fahrscheine. So läuft das.
sollte ich rechtlich gegen vorgehen
Nein! 😂
Ein EinfachWeiterTicket ist nur in Verbindung mit einer Zeitkarte (!) eines Verkehrsverbundes in NRW gültig und erweitert den Gültigkeitsbereich deiner Zeitkarte (zb Monatskarte) für eine Fahrt auf andere Verkehrsverbünde. Zb kannst du mit einer Zeitkarte des Westfalentarifs von Bielefeld aus nach Düsseldorf in den VRR oder Köln in den VRS fahren, wenn du pro Fahrt ein EinfachWeiterTicket dazu kaufst. Das EinfachWeiterTicket alleine ist aber keine gültige Fahrkarte, du brauchst zwingend eine gültige Zeitkarte eines NRW-Verkehrsverbundes dazu. Hattest du also nur dieses Ticket dabei und keine Zeitkarte, warst du ohne gültige Fahrkarte unterwegs.
Da ich aber kein Verschulden dran habe, dass ich ein falsches Ticket gekauft habe sehe ich das nicht ein das zu bezahlen.
Du musst dir vor Fahrtantritt ein gültiges Ticket besorgen und dich informieren und nachfragen, wenn du dir unsicher bist. Und Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe. Der Kontrolleur muss alle Fahrgäste gleich behandeln und kann nicht wissen, ob jemand wirklich nicht wusste, was er da für ein Ticket gekauft hat oder jemand das nur so sagt, um dem 60er zu entgehen. Ob du es einsiehst oder nicht ist egal, bezahlen musst du die 60 Euro auf jeden Fall.
Das einzige, was du dagegen machen kannst, ist, den Sachverhalt der Eurobahn zu schildern und auf Kulanz zu hoffen, allerdings sehe ich da wenig Chancen.