Tun-Ergehenzusammenhang

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Tun-Ergehen-Zusammenhang

Im Alten Testament ist in den älteren Schichten die Anschauung belegt, dass sich Tun und Ergehen eines Menschen entsprechen. Wer nicht gerecht/ gemeinschaftstreu handelt, sammelt um sich eine unsichtbare Unheilssphäre, die einst auf diesen Übeltäter negativ zurückwirken wird. Dementsprechend ist jemand, der Gutes tut, auch mit einer guten Heilssphäre ausgestattet (Tun-Ergehen-Zusammenhang). Damit wird Leiden als notwendige Folge eigener Verschuldungen verstanden, die sich sogar ohne besonderes Zutun Gottes negativ auswirken können. Dieses Verständnis erreichte seinen Höhepunkt mit der allgemein akzeptierten Deutung der Zerstörung Jerusalems und des Exils als "gerechte" Strafe für Israels Abfall.

Bis in die exilische Zeit hinein gab es folglich wenig Zweifel daran, dass Gott gerecht handeln würde. Wenn es auch in Israel wie in anderen Kulturen (Zweistromland: Sumerischer Hiob, babylonische Theodizee; Ägypten: Mahnworte des Ipuwer, Harfnerlieder) das Thema des leidenden Gerechten gab, so konnte man das Problem doch anfänglich damit lösen, dass man generationenübergreifend dachte: das dem Gerechten fehlende Wohlergehen werde seinen Nachkommen eignen (vgl. Dtn 5,9f: Gott sucht Schuld bis in das dritte und vierte Geschlecht heim, übt aber Gnade bis in das 1000. Geschlecht).

http://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/themenkapitel-at/theodizee/

Einen solchen Zusammenhang gib es einfach nicht. In Wirklichkeit ist es so, daß es oft gerade denjenigen, die gerecht handeln und anständig sind, schlechter ergeht geht als den Rowdies. Das hängt damit zusammen, daß der Gott dieser Welt, Satan der Teufel (2. KOr. 4:4) seine Diener fördert und sehr gegen die wahren Anbeter Jehovas vorgeht, da diese ihm ein Dorn im Auge sind. Ein gutes Beispiel dafür ist unter anderem das Buch Hiob. Dort wird geschildert, wie Satan Hiob bewußt schädigt, um seine Lauterkeit Jehova gegenüber in Frage zu stellen und zu brechen. Es gelang ihm aber nicht, Hiob blieb seinem Schöpfer treu und sündigte nicht, indem er seinem Gott geflucht hätte. Ebenso gelingt es Satan heute auch nicht, alle Menschen vom Glauben abzubringen, indem sie sagen: "ich tue doch nichts Böses, wieso habe ich dieses Unglück erlitten....etc."