Tollwut.. Wie lange Zeit nach Biss?
Hallo. Da die Fledermaustollwut dieses Jahr mal wieder auf dem Vormarsch ist, wollte ich mal Fragen, wie viel Zeit höchsten zwischen Kontakt mit infizierten Tieren und der Schutzimpfung liegen sollte? Also nach wie viel Zeit würde eine Impfung bzw. Behandlung auch nichts mehr bringen?
Und 2.: Ist es egal wo man gebissen wird? Ein Tierarzt sagte mir, dass wenn man ins Gesicht gebissen wird und nicht vorher geimpft wurde, kann man sich gleich begraben lassen. Aber in LUX wurde ja ein Mann ohne vorherige Impfung ins Gesicht gebissen und die Schutzimpfung half hinterher auch noch.. Bin ein wenig irritiert.
P.S. Bei uns gibt es viele viele Fledermäuse.. Die Fliegen Nachts in größeren Schwärmen immer auf dem Kinderspielplatz an unserem Haus herrum.. Deswegen frage ich :D
3 Antworten
Eine Impfung bietet einen sehr guten Schutz gegen die Erkrankung. Auch nach der Infektion (z. B. dem Tierbiss) ist eine Impfung meist noch wirksam, solange keine Symptome vorliegen.
Symptome
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und Krankheitssymptomen, beträgt meist einige Wochen bis einige Monate, es kann aber auch wenige Tage oder mehrere Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht. An der Bissstelle oder sonstigen Eintrittspforte für die Erreger werden zunächst Sensibilitätsstörungen wahrgenommen. Ebenfalls treten dann häufig Kopfschmerz und Fieber auf. Weitere Krankheitssymptome können Halsschmerz, Husten und allgemeines Schwächegefühl sein. Im Verlauf kommt es zu zunehmenden Muskelkrämpfen, Erregung, Angst- und Verwirrtheitszuständen und Überempfindlichkeit. Das Fieber steigt stark an, und auch die Krämpfe nehmen zu. Die Schlundmuskulatur ist verkrampft. Trotz großem Durst kommt es dann zu einer „Wasserscheu“ (Hydrophobie), da ein Schlucken nicht mehr möglich ist. Durch die Schluckprobleme und die vermehrte Speichelausschüttung entsteht der typische Schaum vor dem Mund. Der Patient fällt in ein Koma. Durch Atemversagen kommt es dann meist zum Tod.
http://www.chirurgie-portal.de/infektionen/tollwut-impfung.html
Solange noch keine Symptome auftreten, solange kann eine Impfung noch eine Erkrankung verhindern. Eine postexpositionelle Impfung entfaltet innerhalb weniger Stunden einen ausreichenden Impfschutz. Die Inkubationszeit bei der Tollwut ist jedoch relativ lang. Da die "Entzündung" die Nervenbahnen in Richtung Gewirn wandert (ca. 1 cm pro Tag), hängt die Inkubationszeit von der Eintrittsporte der Viren ab. Die Dauer der Inkubationszeit kann mitunter mehrere Monate betragen. Ein Biss ins Gesicht ist deshalb besonders gefährlich, weil die Entfernung zum Gehirn sehr kurz ist. Eine Impfung kann deshalb auch noch nach Tagen angebracht sein und eine Infektion verhindern, wenn die Bissstelle in die Hand oder gar den Fuß erfolgt. Übrigens ist handelt es sich bei der Fledermaustollwut um einen eigenständigen Virustyp, der speziell an Fledermäuse als Wirt angepasst ist. Eine Infektion anderer Warmblüter und somit auch des Menschen ist sehr selten. In Europa wurden bisher gerade mal eine Hand voll Fälle bei Menschen und sehr wenige Fälle bei Tieren dokumentiert. Solange Du keine Fledermäuse fängst und Du deshalb nicht in den Finger gebissen wirst, solange brauchst Du Dich vor einer Infektion nicht zu fürchten.
Es ist so das je mehr Zeit nach einem Biss bleibt je weiter dieser vom Kopf wegliegt. Da keine venösen Blutgefäße betroffen sind. Jedoch ist man nicht direkt zum Todeverurteil wenn man im Gesicht gebissen wird. Empfohlen wird eine Impfung nach 24 Stunden wie gesagt je nach dem wo du gebissen worden bist. Entgültig vorbei ist es aber nach über 70 Stunden unabhängig von der Bissstelle.